Obwohl wir erst spät ins Bett kamen, waren wir am nächsten Morgen dennoch früh auf. Und seit langem fühlte ich mich sogar wieder richtig ausgeschlafen. Vielleicht war es auch kein Wunder, denn in diesem federgleichen Bett zu schlummern und aufzuwachen, Tooru neben mir liegen zu wissen... Wie sollte ich da nicht erholt sein?
Mein Freund schlief immer noch friedlich, während ich ihn lächelnd beobachtete, mich auf die Seite drehte und ihm sanft über die Wange streichelte. Seine Augenlider flatterten etwas, dann hoben sich seine langen dichten Wimpern an und das Paar schokoladenbrauner Iriden blickte in meine A/F.
„Guten Morgen", stimmte ich als erste von uns beiden mit sanftem Ton an.
Seine Lippen zogen sich nach oben. Mit seiner Hand zu meiner Seite reichend, rückte ich etwas näher, dass Tooru mich an der Taille fassen konnte, und kuschelte mich zufrieden an ihn.
„Ist schon länger her, dass ich dich so glücklich hab lächeln sehen?", raunte er mir zu und ich bestätigte mit einem leisen „Mhm". Seinem Herzschlag lauschend, ganz ruhig und rhythmisch gegen seine Brust pochend, schloss ich wieder meine Augen.
Wir sprachen nicht weiter, blieben einfach so beieinander liegen und dösten vor uns hin, ehe wir uns dann schließlich aus dem Bett schwangen. Oder es zumindest versuchten. Das Ganze wurde nämlich zu einer Kissenschlacht, weil ich Tooru mit seiner Eitelkeit unbedingt ärgern musste, als er meinte, dass die Matratze gewöhnungsbedürftig wäre.
„Was soll das heißen, ich benehm mich wie die Prinzessin auf der Erbse?" hatte er sein Kissen in der Hand und guckte zu mir auf, die auf dem Bett stand – eine denkbar instabile Position – das eigene Kissen bereit zum Kampf in der Hand.
„Wie ich's sagte: eine Falte im Laken oder eine falschsitzende Strähne und dein Tag ist ruiniert!"
„Na warte!" Er warf das Kissen, doch wich ich aus. Als wäre dies sein Plan gewesen, schnappte Tooru nach mir, aber ich hüpfte quiekend vom Bett, ging ein paar Schritte rückwärts. Er kam mir sogleich mit dem Kissen wieder hinterher und nach einigem Hin und Her, drängte er mich in die japanische Sitzecke. „Du hast keine Chance", grinste mich mein Freund gefährlich an, aber ich hob unbeeindruckt die Augenbrauen:
„So? Werden wir sehen! Prinzessin!"
Lachend, kreischend und rangelnd, griff er mich schließlich an der Taille, zog mich zu sich zurück und ließ sich mit mir wieder aufs Bett fallen. Wir blieben keuchend liegen, erschöpft von unserer Spielerei.
Tooru seufzte zufrieden, vergrub seine Nase in meiner Halsbeuge und war dabei dicht an meinen Rücken gerutscht. Mit den Fingerspitzen der einen Hand spielte er an den roten dünnen Trägern meines Nachthemdes, dessen leichter Stoff sich an meinen Körper schmiegte. Mit der anderen streichelte er sanft über meinen Bauch.
„Lass uns duschen und dann frühstücken, hm?", schlug er schließlich leise vor.
Ich drehte mich etwas, damit ich ihm entgegenblicken konnte und schmunzelte: „Zusammen oder willst du allein gehen?"
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So wie du bist (OikawaxReader)
RomanceWas gibt es Schöneres, als dass sich nicht nur deine Eltern trennen, sondern du auch noch dazu verdonnert wirst, mit deiner Mutter nach Miyagi zu ziehen? Fernab deiner Freunde in Tokyo, deines besten Freundes und das mitten im letzten Schulhalbjahr...