[Side B] Iwaizumi Hajime

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(1) 1. April 2001 – Japan, Miyagi, Sendai, Kitagawa Daiichi Grundschule, Klassenstufe 1, Klasse 3

„Ich heiße Oikawa Tooru! Und wer bist du?"
Es war der erste Schultag in der Grundschule. Weil wir einander alle nicht kannten, mussten wir Lose ziehen. Tierpaare waren auf den Zetteln abgebildet. Diese waren wiederum auf je einem Stück Papier auch auf den kleinen Pulten gelegt, welche wir beziehen würden. So ergab sich unsere Sitzordnung. Damit wir rasch Anschluss fanden. Freunde wurden.
Und von allen Kindern war ausgerechnet er mein Sitznachbar.
Dieser Junge mit den schokoladenbraunen Haaren, die ihm lockig abstanden. Das freche Grinsen und die strahlenden, lebhaften Augen. Er trug ein weißes T-Shirt mit einem grünen Alien drauf und hatte meine Hände mit seinen gefasst. Schon beim Reinkommen war er mir aufgefallen, weil er so eine Ausstrahlung hatte, die alle anderen in seinen Bann zog. Jeder beachtete ihn, weil er nicht wegsehen konnte. Mürrischen Blickes guckte ich zu ihm auf.
Eigentlich wollte ich gar nicht antworten, denn mir waren solche überdrehten Leute unheimlich.
Aber da hatte er mich bereits mit sich gezogen und ging voran: „Lass uns unsere Tische finden!", sprach er begeistert und suchte fix die Reihen ab, zog mich immer hinterher.
Als wir vor zwei Pulten in der hinteren Reihe standen und wir auf diesen zwei Bilder mit Fröschen fanden, war er endlich zufrieden. „Also, wie heißt du?", fragte Oikawa erneut und mir blieb nichts anderes übrig als zu antworten:
„Iwaizumi... Hajime...", sagte ich leise und starrte auf den Frosch.

Hätte es nicht ein anderes Tier sein können? Warum ein Frosch?
Warum musste der mein Sitznachbar sein? Mit dem käme ich nie klar!

„Iwa-was?"
„Iwaizumi!!", wiederholte ich genervt und etwas lauter.
Der braunhaarige Junge, welcher ein Stück kleiner war als ich, starrte mich mit seinen großen Kulleraugen an und lachte dann.
„Iwa-chan!"
„Huh?!"
„Iwa-chan! Ich nenn dich Iwa-chan!!"
„Boah, lass das! Das ist peinlich!!"
Wir sind doch keine Kindergartenkinder!

„Du kannst mich Too-chan nennen!"
„Nie im Leben, Ojamamushi!!" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und drehte genervt den Kopf zur Seite.
„W-Wie gemein, Iwa-chan!" Ich hörte schon an seiner Stimme, dass er gleich zu weinen anfangen würde. Nervensäge! Heulsuse!
Nakimushi!", grummelte ich noch mehr, als ich es gewagt hatte, ihm einen Seitenblick zuzuwerfen und seine Krokodilstränen sah.
„Hajime-kun, Tooru-kun, was ist los?", kam da mit einem Mal unsere Lehrerin auf uns zu und stellte sich besorgt vor uns, „Was ist passiert?"
Oikawa heulte lauter und rieb sich die Augen, damit er beruhigende, tröstende Kopfstreichler bekam und ich, der immer noch böse guckend daneben stand, genau jene Rolle erhielt: die des Bösewichts. „Kommt, vertragt euch, ja? Ihr werdet bestimmt noch gute Freunde werden!" Sie versuchte, freundlich zu bleiben und weiterhin zu lächeln, aber ich sah es ihrem angestrengten Gesicht an, dass sie mich eigentlich ausschimpfen wollte.
„Nicht mit diesem Yowamushi!", patzte ich, wo ich eh schon unten durch war. I
Da wurde Nakamura-sensei wirklich böse, blickte mich erschrocken an und stemmte die Hände in die Hüfte.
„Iwaizumi Hajime!", sprach sie meinen Namen streng aus wie es sonst nur meine Mutter tat, „Vor-die-Tür! In meinem Klassenzimmer wird niemand als Insekt betitelt!"
Das glaubte ich nicht... meine grünen Augen guckten die große Frau schockiert an. Dann sah ich zu Oikawa, welcher hinter ihrem Rücken versteckt einen Schmollmund zog und mir schließlich sogar die Zunge rausstreckte. Dieser...!!
An meinem ersten Schultag, in der ersten Stunde, musste ich vor die Klassenzimmertür gehen.
Das gibt zu Hause Ärger...

(2) 20. Oktober 2002, Miyagi, Sendai, bei den Oikawas

„Iwa-chan, hast du schon mal Volleyball gespielt?"
„Huh?"
„Du hast einen Ball und ein Team aus sechs Personen! Und du musst über ein Netz spielen. Wenn der Ball auf dem Boden kommt, gibt es einen Punkt!"
„Ich weiß, was Volleyball ist, okashimushi!"

So wie du bist (OikawaxReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt