Be my baby - Bea Miller
22.
How to get a purple back (and there's a little bit of blood as well)
"Hast du Angst vor mir?"
Jimin blinzelte betrübt den Brünetten vor sich an, welcher gerade dabei war, mit einem Tuch das Blut von Minnies unterer Lippe zu wischen. Namjoon erwiderte den Blick des Blondschopfes durch seine dünnen Brillengläser und echte Sorge reflektierte sich in den dunklen Augen.
"Nein."
Seine trockenen Lippen spannten unangenehm. Er spürte, wie seine Lippe ein klitzekleines bisschen weiter aufriss. Sofort befand sich die fürsorgliche Hand des Älteren an seinem Kinn und das feuchte Tuch wurde erneut über seinen Mund getupft.
Namjoon hatte Jimin vor einigen Minuten geweckt, damit er sich die Wunden des Kleineren ansehen konnte. Geschlafen hatte Minnie im Gästezimmer, wo man sowohl die Tür, wie auch die Fenster absperren konnte. Zudem hatte Namjoon die ganze Zeit lang über den schlafenden Jimin gewacht.
"Gut", ein Finger strich beruhigend über die Wange Jimins, als dieser leise aufzischte, "Du sollst auch keine Angst vor mir haben." Joon lehnte sich etwas näher, inspizierte aus zusammengekniffenen Augen das malträtierte Gesicht Jimins.
Der Kleinere war ziemlich heftig mit dem Kopf aufgeschlagen, als er in den Busch gefallen war und trockenes Blut klebte nun an seiner Schläfe. Wahrscheinlich nur eine harmlose Platzwunde. Trotzdem würde er morgen lieber Seokjin noch einmal darüber sehen lassen.
"Was hast du dir nur dabei gedacht", Namjoons Stimme klang zwar ehrlich anklagend, doch sein linker Mundwinkel zuckte fast schon belustigt hoch. Jimin zuckte bloß nichtssagend mit den Schultern, was augenblicklich einen gewaltigen Schmerz in seinem Rücken hervorrief.
"Es schien mir eine gute Idee."
Ein sanftes Grinsen legte sich auf das symmetrische Gesicht Namjoons und Jimin erkannte erneut ein Grübchen. "Mutig bist du ja", Joon senkte das Tuch und schmierte sich etwas Creme auf einen Finger, "Als ich dich da baumeln gesehen habe, wäre mir fast das Herz stehen geblieben. Vom dritten Stock aus dem Fenster hängen."
Ein langer Finger des Maklers berührte federzart die aufgerissene Lippe Jimins. Sanft schmierte Namjoon kühlende Salbe über die Verletzung, seine Augen waren dabei ausschließlich auf den Mund des Kleineren gerichtet.
Er bemerkte nicht, wie Jimins Augen praktisch aufleuchteten, als er diesen als mutig beschrieb.
"Was tut dir noch weh?" Der Blondschopf senkte unwillkürlich den Blick und sah an sich runter. Sein Shirt war zerrissen, die Beine aufgeschürft und die Arme zerkratzt. Zudem brannte sein Rücken und sein Kiefer pochte unangenehm.
"Alles."
Seufzend strich Namjoon seinem Gegenüber über das abstehende Haar. "Etwas spezifischer vielleicht, Minnie." Jimin zuckte mit den schlaksigen Schultern, was erneut heißen Schmerz durch seinen Rücken sandte.
Mit verzogenem Gesicht deutete er hinter sich. "Mein Rücken tut weh", murmelte er undeutlich. Seine untere Lippe war etwas angeschwollen und seine Zunge brannte immer noch. Joon nickte und deutete Jimin sich umzudrehen.
Stöhnend und ächzend kam dieser seinem Befehl nach und setzte sich mit dem Rücken zu Namjoon gewandt nieder. Dieser hob das Shirt etwas an und zischte augenblicklich laut auf. "Verdammt, das sieht nicht gut aus..."
"Was- Was ist los?" Jedes einzelne Wort das seine Kehle verließ brannte an seinem Mund wie tausend Nadeln. Namjoon hob eine Hand und drückte leicht gegen den Rücken Jimins. Dieser schrie augenblicklich erstickt auf und beugte den Rücken durch, weg von Namjoon.
Das jedoch, verschlimmerte den Schmerz nur noch.
Wimmernd sackte Jimin in sich zusammen und krallte beide Hände in das Bettlaken, fing an nervös seine kribbelnden Finger an diesen zu reiben. Die warme Hand Namjoons legte sich sanft auf sein Schulterblatt.
"Dein Rücken ist komplett lila von deiner Hüfte hoch bis ungefähr hier", ein Finger strich über Jimins Wirbelsäule, kurz unter seinen Schultern. "Bist ziemlich hart aufgeprallt. Jin wird sich das morgen nochmal ansehen."
"Tut weh", murmelte Jimin, versuchte seine Lippen so wenig wie möglich zu benutzen. Namjoon drückte aufmunternd seinen Arm. "Ich weiß, Kleiner. Soll ich dir etwas Eis geben?" Sogar beim Nicken zerrte alles unangenehm in seinem Rücken.
"Okay. Kannst du gehen?" Jimin hatte das merkwürdige Gefühl, Namjoon hätte ihn das schon einmal gefragt. "Ich- Ich glaube nicht." Sein Rücken schmerzte bei jeder Bewegung, sein Kopf dröhnte auch nach drei Stunden Schlaf immer noch und seine aufgerissenen Knie brannten höllisch.
Gehen stand jetzt nicht gerade auf seiner To-do Liste.
"Darf ich dich aufheben? Dann bring ich dich ins Wohnzimmer. Das Eis ist gleich daneben in der Küche." Jimin gab ein zustimmendes Brummen von sich und schon befanden sich die langen Arme des Älteren einmal unter seinen Oberschenkeln und einmal an seiner Hüfte.
Gekonnt vermied Namjoon seinen Rücken zu viel zu bewegen oder anzufassen.
Jimin ließ erschöpft seinen Kopf auf Namjoons Schulter ruhen und atmete tief den ihm mittlerweile wohl bekannten Geruch von Kirschblüten ein.
Er war sich nicht wirklich sicher wann, aber irgendwann während den Nächten, an welchen er praktisch an Namjoon gefesselt (im wahrsten Sinne des Wortes) schlief und neben ihm wach wurde, hatte er irgendwann angefangen den Geruch beruhigend zu finden.
"So, angekommen", sanft wurde Jimin bäuchlings auf die Couch gelegt. Wäre er nicht so erschöpft würde er sich darüber beschweren, dass man ihn wie ein Kleinkind behandelte. "Ich gehe dir Eis holen. Versuch nicht wegzurennen", dann ganz leise, "Bitte."
"Mrgh." Kichernd strich Joon Minnie über das blonde Haar, "Das nehme ich dann als ja. Ich bin sofort zurück, keinen Blödsinn anstellen!" Namjoons Schritte entfernten sich aus dem Wohnzimmer und Jimin starrte gelangweilt auf das hässliche rote Federnkissen vor sich.
Vielleicht würde er fürs erste Mal nicht mehr versuchen zu flüchten.
Oder wenigstens einen besseren Fluchtplan haben, als sich aus dem dritten Stock zu schmeissen.
Jedenfalls nicht, bis sein Rücken sich nicht mehr anfühlte, als wären sieben Elefanten über ihn getrampelt und hätten anschließend einen Monster-Truck auf ihm niedergelassen.
Das könnte noch eine Weile dauern.
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Hey! Hoffentlich hat euch dieses Kapitel gefallen, meine Süßen! Außerdem, kleine Frage an euch, habt ihr irgendwelche Spitznamen/Kosenamen die ihr gerne im Buch hättet? Also, dass Joon Minnie mit diesen anspricht? Kleiner ist mir nämlich etwas unromantisch. Vorschläge gerne hier lassen!
Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1020 Wörter
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How to catch a Criminal ᶰᵃᵐᵐᶤᶰ
Fiksi Penggemar!Abgeschlossen! "Nur weil wir jetzt Freunde sind, heißt das nicht, dass ich dich nicht in einer Zelle verrotten sehen will." Jimin hatte schon immer gewusst, dass mit Kim Namjoon irgendetwas nicht stimmte. Er führte etwas im Schilde, vielleicht war...