!Abgeschlossen!
"Nur weil wir jetzt Freunde sind, heißt das nicht, dass ich dich nicht in einer Zelle verrotten sehen will."
Jimin hatte schon immer gewusst, dass mit Kim Namjoon irgendetwas nicht stimmte. Er führte etwas im Schilde, vielleicht war...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
How to sleep on one bed (made out of two beds)
Schmatzend patschte Jimin nach einem Stück Apfel und steckte sich dieses hastig in den Mund. Seine Wangen beulten sich schon fast comicartig aus und die Augen starrten kreisrund das Essen vor sich an.
Der Junge hatte während dem gesamten dreizehnstündigen Flug bis nach Miami geschlafen. Somit hatte er jegliche Mahlzeiten bis auf einige Schlücke Wasser verpasst.
Wie ein ausgehungertes Tier stürzte sich Jimin daher auf das kleine Picknick, das Namjoon ihm aus der Hotelkantine holen war. Eben dieser lehnte grinsend an der Wand und blickte erfreut runter auf den Pinkhaarigen. Jimin hockte auf dem schmalen Hotelbett und hatte die wenigen Knabbereien vor sich ausgebreitet.
Joon hatte einen geschnittenen Apfel, eine Banane, ein Stück Toast mit Marmelade und eine Schüssel Schokomüsli ergattert. Die spärlichen Überreste des Frühstücks der Hotelkantine.
Da die Bande erst am späten Vormittag aufgekreuzt war, hatte das Frühstücksbuffet eigentlich bereits geschlossen. Doch Joon hatte einfach ein paar mal kokett gegrinst und charmant gelacht und man hatte ihm ein kleines Frühstück präpariert.
"Schmeckt es dir?" Belustigt sah Joon dem Jüngeren dabei zu, wie dieser hastig nickte und sich eine halbe Banane in einem Zug den Rachen hinunter steckte. Er schien wohl wirklich hungrig.
"Wir werden uns noch etwas ausruhen und heute Abend gegen sechs treffen wir uns mit Seokjin und Hobi in einem Restaurant. Sie werden vom Flughafen direkt dorthin gehen." Der Mann mit dem brünetten Haar schritt zu seinem eigenen schmalen Bett uns streckte die langen Beine von sich.
Jimin blickte kauend hoch und starrte Joon aus kreisrunden Augen an. "Fir gehen in ein Restaurant? If auch?", schmatzte er um seine halbe Banane herum. Joon schnalzte mit der Zunge und schloss den Mund des Polizisten.
"Ja, du auch. Ich vertraue darauf, dass du dich benehmen wirst. Du weißt, dass ich dich nicht festhalte, um dir in irgendeinerweise zu schaden. Richtig?" Namjoon beugte die Knie etwas und stemmte die Arme auf diesen ab. Augenblicklich schnellte Jimins Blick zu den deutlich sichtbaren Armmuskeln, welche seine sonnengebräunten Arme zierten.
"Ich weiß", diesmal hatte der Junge sogar geschluckt, ehe er gesprochen hatte. Namjoon lächelte leicht und nickte sanft. "Gut. Iss auf und danach ziehen wir uns um und gehen schlafen. Der Flug war lang, ich wette du bist noch müde, Kleiner."
Und als Namjoon mit seinen tiefbraunen Augen in die honigbraunen Augen Jimins blickte, spürte dieser, wie sich sein Herzschlag auf einmal verdoppelte. Bisher hatte nur Taehyung ihn mit solch einer unverkennbaren Fürsorge in den Augen angesehen. Doch das funkelnde Glitzern das sich in den braunen Pupillen des Älteren versteckte, konnte Jimin sofort als eben dieses Gefühl ausmachen.
Joon sorgte sich um ihn.
Jimins Atem stockte. Seine Wangen verfärbten sich unter dem intensiven Blick hauchzart rosa und er senkte die halb gegessene Banane in seiner Hand. "Ich bin fertig." Sanft legte er das Obststück auf seinen Teller und stellte diesen anschließend auf den kleinen Nachtschrank.
"Also, hilfst du mir die Bette zusammen zu rücken?" Jimin hüpfte von seiner weichen Matratze und stellte sich bereits hinter das hölzerne Bettgestell, um dieses zu Namjoons Bett hinüber zu schieben. Joon jedoch blieb auf seiner Matratze sitzen.
"Schon gut. Du darfst in deinem Bett schlafen, ich werde dir einfach beide Hände an das Bettgestell fesseln, dann kannst du auch nicht aus dem Fenster springen", ein freches Schmunzeln umspielte die Lippen Namjoons. Jimin hingegen schien weitaus weniger begeistert.
"Ich schlafe... Allein?" Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme ein kleines wenig verletzt klang. Jimin mochte es nicht allein zu schlafen. Er wurde immer geplagt von Albträumen, wenn er niemanden neben sich hatte. In der WG hatte Tae meistens bei ihm geschlafen, dann Namjoon.
Er wollte nicht allein schlafen.
"Ja. Du hast dir wenigstens diese kleine Freiheit verdient. Ich werde dich nicht länger an mich ketten, du darfst auf deinem Bett schlafen", Joon schien nicht zu bemerken, wie sich die Mundwinkel des Pinkhaarigen immer weiter nach unten zogen.
"Oh... Okay", ganz langsam ließ Jimin von seinem Bettgestell ab und stellte sich etwas unschlüssig hin. Er wollte Namjoon nicht fragen, um mit ihm in einem Bett zu schlafen, das klang komisch- Aber er wollte auch auf keinen Fall allein schlafen!
"Bist du dir ganz sicher, dass du nicht an mich gekettet sein willst? Was wenn ich nachts einfach flüchte?" Minnie rieb sich unwohl über seinen Arm und starrte ausschließlich auf seine Füße, vermied vehement den Blick des Älteren.
Und erst da, schien Namjoon zu realisieren, dass Jimin vielleicht gar nicht so froh über seine neu gewonnenen Freiheiten war.
"Du hast recht", Namjoon stellte sich ebenfalls auf und nahm sanft die kleinere Hand des polizisten in die seine, "Nicht, dass du mir noch davon läufst. Nicht wahr?" Ein beruhigendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er strich dem Kleineren über das neu gefärbte Haar.
Seine Finger verloren sich dabei vielleicht eine Sekunde zu lang in den kurzen Strähnen.
"Gut, dann rücken wir die Betten zusammen und ich werde dich an mich ketten. Damit du nicht flüchten kannst", erklärte Namjoon und drückte kurz die Hand Minnies, bevor er sich ächzend gegen das Bettgestell drückte und dieses an seins rückte.
Jimin blieb bloß stumm stehen und sah Namjoon dabei zu, wie dieser ihre Matrazen aneinander rückte. Er wollte es sich nicht wirklich eingestehen, aber er hatte das Gefühl, irgendetwas hatte sich in ihrer Beziehung geändert.
Er fühlte sich nicht länger auf Kriegsfuß mit dem Makler. Jimin hatte auch nicht länger das Gefühl, Namjoon wäre dieses unnahbare, perfekte Gottesbild. Joon hatte ihm schon längst seine Makel und Fehler preisgegeben. Er war menschlich. Genauso menschlich und fehlerhaft wie Jimin.
Und diese Realisation war ihm wahrscheinlich schon gekommen, als Namjoon ihm panisch hinterher gerannt war, als sich Minnie aus dem dritten Stock stürzen wollte. Da war keine Wut gewesen. Bloß Entsetzen über seinen eigenen Fehler den Jüngeren zu unterschätzen. Anschließend pure Sorge.
In all der Zeit, in welcher die beiden miteinander gezankt und gestritten hatten, wurde Jimin immer mehr bewusst, dass so viel mehr als nur oberflächliche Schönheit in Namjoon ruhte. Er war lustig, fürsorglich und so unglaublich aufmerksam. Er wusste sofort, was Jimin wollte. Manchmal sogar, bevor Jimin es überhaupt wusste.
Namjoon war nicht länger sein Erzfeind mit dem schönen Gesicht.
Er war sein Freund mit den glitzernden Augen. Er war der Leader mit dem großen Herz. Er war Kim Namjoon, ein Mensch. Ein Mensch, genau wie Park Jimin. Mit Emotionen und Fehlern und Makeln.
Jimin gefiel diese Version von Namjoon, welche er kennen lernen durfte.
Und Jimin war sich nicht sicher, was er mit dieser Erkenntnis anfangen sollte.
****************************
Hier ist auch mein (Melly) Beitrag zu unserem kleinen Geschenk an unseren ersten Meilenstein von 1K Followern! Ich habe euch alle so lieb und ich bedanke mich bei jedem einzelnen für all die Jahre voller Support und Liebe. Hoffentlich können wir euch noch lange mit unseren Geschichten unterhalten!