Chapter 8

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»Wer?«, fragte mich die Stimme am Hörer. Daniels Stimme.

»Ähm...Ich?«

Das war wirklich die dümmste Antwort, die ich überhaupt geben konnte.

»Super, sag jetzt wie du heißt.«

»Heaven.«

»Was willst du?«, fragte er mich. Als er meinen Namen hörte, änderte sich etwas an seiner Stimme. Also freuen tat er sich definitiv nicht.

»Können wir uns morgen um Acht am Schultor treffen?«

»Warum sollten wir uns treffen?«, fragte er dann und seine Stimme hatte jetzt was gelangweiltes an sich. So als ob es ihn nicht im Geringsten interessieren würde, was genau morgen passieren könnte.

Ich atmete kurz tief ein und wieder aus, um mit einer beruhigten Stimme mit ihm reden zu können.

»Komm einfach, dann wirst du sehen warum. Bitte?«, versuchte ich es noch so nett wie möglich, doch er legte auf. Danke dafür Johnson.

»Er hat aufgelegt?«, fragte sie entsetzt. Ich nickte nur. Was genau bedeutete das jetzt? Würde er morgen kommen? Man, er könnte wenigstens sagen, dass er keine Lust hatte sich zu treffen.

»Schau, den hat es nicht interessiert«, kommentierte ich sein Verhalten und legte mich mit dem Rücken auf mein Bett.

»Wir dürfen nicht die Hoffnung verlieren. Vielleicht fühlt er sich später schlecht und entscheidet sich dann doch um?«, versuchte sie mir Hoffnung zu machen, doch ich schüttelte nur seufzend den Kopf.

»Daniel und sich schlecht fühlen?«, sah ich sie irritiert an. Der Typ kannte  sowas nicht.

»Hast Recht, vielleicht in einer anderen Welt, aber nicht in dieser. Geh du aber trotzdem hin, wir können es nie wissen. Der muss doch einen Grund haben, einfach so aufgelegt zu haben«, erklärte sie und sah mich aufmunternd an.

Glaub mir Amy, auch in meiner Welt war er so ein Arsch.

»Kann sein. Ich gehe morgen einfach hin und warte etwas«, antwortete ich dann und stand gähnend auf. Heute passierte mal wieder echt viel zu viel. Zu viel Action in dieser Welt. In meinem eigentlichen Leben würden solche Sachen niemals passieren, ich würde nicht so mutig handeln und zwei der beliebtesten Schüler aus meiner Schule eine klatschen.

Nicht nur die Menschen um mich herum hatten sich verändert, sondern ich mich auch. War das eine Art Zeichen?

Doch daran zu denken würde mir zu viel Zeit und Kraft kosten, welche ich nicht mehr hatte. Nachdem ich meine Sachen packte, ging ich sofort ins Bett.

Ich kuschelte mich in meine warme Decke ein und schloss die Augen. All meine Hausaufgaben wurden schon gemacht und mein Wecker gestellt.

Amy lag auch schon in ihrem Bett, welches eigentlich nur das aufgeklappte Sofa aus meinem Zimmer war. Es war noch recht früh um einzuschlafen, deshalb sah sie noch auf ihr Handy und schlief wahrscheinlich später ein.

Ich war jetzt aber viel zu müde um noch was anderes zu tun. Ohne mir länger über irgendetwas Gedanken zu machen, schlief ich dann auch ein.

***

Das Geräusch meines Weckers drang in meine Träume und störte mich. Ich legte die Decke auf die Seite und versuchte halb verschlafen aufzustehen.

Normalerweise würde ich eine halbe Stunde später aufstehen, doch die Hoffnung starb zuletzt. Vielleicht war er ja wirklich so gnädig und wartete doch vor dem Schultor.

Silks of Heaven | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt