»Das ist ja süßer als süß«, kreischte mir Amy ins Ohr. Noch etwas höher und ich durfte mich selber als taub einstufen.
Wir saßen draußen auf dem Hof und genossen die Pause.
River meinte an dem Tag zu mir, dass er mich in seinem Leben haben wolle, doch weiter ging er nicht darauf ein.
Es frustrierte mich. Ich wollte doch nur wissen, was er sich wirklich über mich dachte. Aber er war so verschlossen, sodass ich nicht erkennen konnte, ob er mich jetzt wirklich mochte oder nicht.
»Er sagte nur, dass er mich in seinem Leben haben möchte, aber was wenn es nur freundschaftlich ist?«, überlegte ich laut. Als was sah er mich denn?
»Hm, eure Beziehung zueinander ist echt irgendwie komisch. Ihr kommt wie zwei Verliebte rüber, aber niemand von euch traut sich was zu sagen«, erklärend wedelte sie noch mit den Händen in der Luft.
»Was wenn du dich versehen hast? Vielleicht steht er ja gar nicht auf mich«, meinte ich leise. Mein Herz zerbrach in Tausend Teile. Allein der Gedanke daran tat schon weh.
»Darling, ich bin Amor in Person, ich weiß wie jemand verliebt schaut und wie nicht. Also mache deinen Schritt bevor du die Chance komplett verlierst«, warnte sie mich.
Sie hatte Recht. Ich musste was machen, so konnte es nicht weitergehen. Ich würde es ihm gestehen. Aber wann wäre der richtige Zeitpunkt?
»An deinem Geburtstag wäre es perfekt. Du musst ihm einfach nur die drei heiligen Wörter sagen und schon hast du es in der Tasche«, sprach sie grinsend meine Gedanken aus und aß ihre Pommes weiter.
Ich seufzte nur auf. Was wenn er genau das Gleiche tun würde wie es David damals tat?
Ich könnte sowas nicht zum zweiten Mal verkraften. Damals hatte ich mich wochenlang nicht mehr getraut das Haus zu verlassen und das nur, weil ich mich nicht gut genug fühlte.
Vielleicht bin ich diesmal auch nicht gut genug.
»Erde an Heaven«, stupste mich Amy an. Meine Aufmerksam widmete ich ihr wieder zu.
»Also, hast du dir was überlegt?«, stumm schüttelte ich mit dem Kopf. Ich werde mich sowas von blamieren.
»Dann hör dir meinen Plan an«, fing sie an zu erzählen. Meine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben. Der Plan hörte sich gar nichtmal so schlecht an.
»So, aber jetzt zum aktuellen Thema. Ist dir die Paparazzi dort hinten auch schon aufgefallen?«, fragte sie mich leise und deutete nach hinten.
Ich drehte mich um und sah einige Leute vor der Schule hin-und herlaufen. Die sind mir auch schon vorher aufgefallen.
In Teenie-Serien stellten sie sowas sehr überdramatisiert dar. Dort wurden immer viele Menschen gezeigt, die wild mit ihrer Kamera und ihren Mikros an Informationen rankommen wollten.
Natürlich passierte sowas in der realen Welt, aber doch nicht an einer Highschool.
Hier warteten sie nur still auf Daniel, Tiffany oder andere Informationsquellen, um diese dann auszufragen.
»Wahrscheinlich für die nicht vorhandene Schwangerschaft«, grinste ich. Tiffany war echt eine andere Spezies von Mensch, warum konnte man sich nicht erst sicher sein, bevor sowas passierte?
»Daniel ist heute nicht zur Schule gekommen und Tiffany habe ich auch noch nicht gesehen«, meinte sie und sah sich um.
Auf dem Hof versammelten sich nicht viele Schüler. Die meisten waren entweder in der Cafeteria oder ganz hinten an Schulparkplatz. Hier draußen waren eher so Typen wie wir.
DU LIEST GERADE
Silks of Heaven | ✔︎
Teen FictionNie wäre Heaven auf die Idee gekommen, dass der ruhige Außenseiter aus dem Geschichtskurs irgendwann einmal eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen würde. Doch hier war sie nun. Reisend zwischen Raum und Zeit, zwischen Realität und Fantasie, zwis...