Chapter 33

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»Du spinnst doch! Wie kannst du deine eigene Geburtstagsparty verpassen?«, Amy wedelte hysterisch mit den Händen in der Luft und sah mich mit großen Augen an.

Währenddessen stopfte ich mich mit einer riesengroßen Portion Kartoffelchips voll und hörte ihr schon fast gar nicht mehr zu, da meine wundervolle Serie meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog.

Das gefiel Amy wohl so gar nicht. Sie drückte die Serie weg und nahm mir die Chipstüte aus der Hand. Empört sah ich sie an.

»Schau Heaven, ich weiß, dass die erste Liebe nicht einfach ist. Aber das wird schon wieder, es ist nicht der Weltuntergang«, sie sah mich flehend an. Ich wusste, dass sie sich bei solchen Partys sehr viel Mühe gab, also konnte ich nichts anderes machen und stimmte deshalb zu.

»Na gut«, seufzte ich auf. Wie eine Verrückte sprang sie auf und freute sich. Auch ich musste kurz grinsen, dieses Mädchen hatte echt nicht mehr alle Latten am Zaun.

»Amy du hast es wirklich geschafft? Ich bin stolz auf dich Liebes«, lächelte Mom und hielt wieder ihr Kochbuch in der Hand. Irritiert sah ich zu ihr.

»Mom was ist los, hast du jetzt Lust eine Karriere als Köchin anzufangen oder was genau wird das hier?«, fragend sah ich sie an. Sie aber antwortete nicht.

»Oh, ich sollte staubsaugen, schau doch wie dreckig es hier geworden ist«, meinte sie dann gespielt besorgt. Wen verarscht du hier Mom?

»Mrs. Anderson, ihr habt doch eine Putzfrau, die das ganze Haus täglich putzt«, grinste Amy. Genau, aber sie versuchte eine Ausrede zu all dem zu finden.

»Mom, hast du etwa jemanden kennengelernt? «, mit einer hochgezogenen Augenbraue sah ich sie an. Sie öffnete ihren Mund, schloss ihn dann aber seufzend wieder. Schon etwas länger fiel mir auf, wie komisch sie sich in letzter Zeit verhielt. Oft traf sich sich mit irgendwelchen Freunden, die ich nie kennenlernte und hatte auch noch eine Leidenschaft fürs Kochen entwickelt. Das ganze hier stank nach einer geheimen Beziehung.

»Heaven, ich wollte es dir schon erzählen, doch ich hatte Angst auf die Reaktion darauf«, murmelte sie dann und legte ihr Kochbuch auf die Couchlehne. Ich lächelte sie nur an.

»Mom, ich bin keine Zehn mehr, du musst dir keine Sorgen machen. Hauptsache er ist kein Arsch und du wirst mit ihm glücklich«, erklärte ich ihr dann. Ihr Gesicht erhellte sich sofort und sie umarmte mich kräftig.

»Danke Liebling für dein Verständnis«, bevor sie hier noch emotional wurde und uns dann ihre epische Liebesstory erzählte, löste ich mich von der Umarmung und lächelte sie wieder an.

»Kein großes Ding. Und jetzt geh und bereite deinem Lover die Gerichte vor. Man sagt ja, dass die Liebe durch den Magen geht«, Amy konnte sich nicht mehr halten und lachte sich schon kaputt. Auch ich konnte mir kein Grinsen verkneifen. Sie schlug uns gespielt böse auf den Kopf und machte sich dann auf den Weg zur Küche.

»Und jetzt zu dir, ab nach oben, wir brauchen Kleider für heute Abend«, grinste sie mich an und zog mich auf mein Zimmer.

Auf meinem Bett lagen schon etliche Kleider, in allen Formen und Farben, die nur darauf warteten von uns anprobiert zu werden.

Eins dazwischen fiel mir besonders auf. Es war dunkelgrün und hatte einen Gürtel um die Taille herum. Der obere Teil war von einigen glitzernden Steinen bedeckt, während der untere Teil aus purer Seide bestand.

»Das nehme ich«, mit dem Finger zeigte ich auf dieses wunderschöne Kleid, welches mich an seine Augen erinnerten. Der Gedanke daran machte mich sofort wieder traurig, doch Amy wollte ich nichts anmerken lassen.

Silks of Heaven | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt