Ich spürte ein starkes Rütteln an meiner Schulter.
»Miss? Können Sie mich hören?«, sprach eine gedämpfte Stimme auf mich ein. Langsam öffnete ich die Augen und sah in ein mich anlächelndes Gesicht. Wer war dieser Mann?
Ich versuchte mich aufzurappeln, was mein Körper mir aber nicht erlaubte, die starken Kopfschmerzen ließen mich nämlich wieder in das weiche Kissen fallen.
»Miss, stehen Sie nicht auf«, meinte der unbekannte Typ und schrieb dann etwas auf einem Block auf.
Wo war ich hier? Wer war dieser Mann? Und warum hatte ich so starke Kopfschmerzen?
»A-Alexander... Wo ist Alexander?«, krächzte ich leise. Mein Kehle war trockener als die Sahara. Nur schwer brachte ich einige Wörter heraus.
»Nehmen sie einen Schluck«, er reichte mir ein Glas Wasser, welches ich in Binnen von Sekunden austrank.
»Wer genau ist Alexander?«, fragte er mich dann. Nicht antwortend sah ich mich kurz um. Ich befand mich in einem modernen Wohnzimmer. Dann sah ich runter zu mir.
Ich trug einen grauen Pullover und eine schwarze Hose mit weißen Socken. Nichts war von dem Blut zu sehen, nichts von dem Kleid und nichts von der Wunde.
Ich war wieder zurück.
Nein, nein, nein, verdammt, doch nicht jetzt. Ich durfte noch nicht zurückreisen. Ich durfte ihn nicht sterben lassen.
»Ich muss zurück«, flüsterte ich leise. Er würde wegen mir streben. Die ganze Zeit erschienen seine Bilder in meinem Kopf. Wie er dort schmerzerfüllt auf dem Boden lag und mit dem Tod kämpfte.
»Ich.... Ich darf nicht hier sein, was zum Teufel suche ich hier?«, schrie ich laut auf. Der Mann zuckte leicht zusammen und sah mich dann etwas besorgt an. Doch es interessierte mich nicht. Bitte, schickt mich nur für einige Minuten zurück, bitte.
»E-Er wird sterben, er wird wegen mir sterben« schrie ich weiter und raufte mir mit meinen Händen die Haare. Wieder hörte ich die gedämpfte Stimme des unbekannten Mannes, doch ich konnte mich nicht darauf konzentrieren.
Plötzlich spürte ich zwei starke Arme um mich herum. Ich versuchte mich zu befreien, doch die Person ließ einfach nicht los.
»Heaven, beruhige dich. Ich bin es, hab keine Angst«, flüsterte Daniel mir leise zu und festigte seinen Griff noch etwas.
»Verschwinde«, meinte er dann höchstwahrscheinlich zu dem Mann, der dann auch wirklich ging.
Ich blieb einfach in seinen Armen. Die Umarmung tat gut. Genau das brauchte ich. Diese Wärme beruhigte mich.
Doch meine Gedanken schweiften immer noch um Alexander herum. Und auf einmal fing ich unkontrolliert an zu schluchzen. Die Schluchzer wurden immer stärker und stärker und schon heulte ich mich in den Armen von Daniel aus.
»Keine Sorge, ich bin bei dir«, flüsterte er mir immer wieder beruhigende Worte zu. Meine Schluchzer waren schon so laut, sodass sie ihn fast schon übertönten.
Doch plötzlich fielen mir diese Männer ein, die zu am Ende zu uns kamen und diese Monster verscheuchten. Vielleicht konnten sie ihn ja noch retten? Vielleicht hatte er es doch geschafft?
Etwas erleichtert atmete ich aus. Er wurde gerettet. Er wurde ganz bestimmt gerettet. Ich musste mir keine Sorgen machen.
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Silks of Heaven | ✔︎
Teen FictionNie wäre Heaven auf die Idee gekommen, dass der ruhige Außenseiter aus dem Geschichtskurs irgendwann einmal eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen würde. Doch hier war sie nun. Reisend zwischen Raum und Zeit, zwischen Realität und Fantasie, zwis...