Eine Woche später
Schon eine ganze Woche war ich hier, trotzdem hatte ich immer noch nicht herausgefunden, wie ich wieder zurückreisen konnte.
Ich führte in dieser Welt mein altes Leben fort. An dem letzten Tag vor den Winterferien ging ich noch zur Schule, morgen würde dann wieder die Schule anfangen. Die ganze Woche verbrachte ich entweder in meinem Zimmer oder in der Bibliothek; recherchierend.
Mal wieder würde ich aber nicht fündig. Ich konnte weder zurückreisen, noch irgendetwas helfendes finden. Kurz gesagt, ich stand vor dem Aus.
In der Schule konnte ich auch Daniel nicht ansprechen, da dieser sich höchstwahrscheinlich nicht an mich erinnerte. Auch Sachen wie der Skandal über Tyler und das Video auf der Homepage waren in dieser Welt nicht vorhanden.
Seufzend wälzte ich mich im Bett herum. Es war schon stockdunkel, doch ich konnte einfach nicht einschlafen. Morgen würde ich wie ein Zombie in der Schule erscheinen. Ich hielt es echt nicht mehr aus. Könnte mir bitte jemand das Ende von diesem absurden "Film" spoilern, damit ich mich darauf vorbereitete?
Ohne weiter nachzudenken, schlief ich dann nach einiger Zeit auch endlich ein.
»Heaven, gehe nicht.«
»Bleibe bei uns.«
Geschockt riss ich meine Augen auf.
Schweißgebadet wachte ich auf. Wer hatte nach mir gerufen? Ich konnte die Stimmen nicht zuordnen, obwohl sie mir so bekannt vorkamen. Man, war das ein komischer Traum.
Ich war in einem Raum, in dem alles in weiß gehalten wurde und vor mir standen Menschen, die nach mir riefen, doch ich konnte deren Gesichter nicht sehen. Ich versuchte mich zu konzentrieren, an die Gesichter konnte ich mich aber nicht mehr erinnern.
Ich sah auf den Wecker. 6:28 Uhr zeigten mir die leuchtenden Zeiger an. Es war noch dunkel und ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit, also stand ich auf und ging ins Bad um zu duschen.
Ich war vollgeschwitzt, deshalb war das gar nicht mal so eine dumme Idee.
Nachdem ich geduscht hatte, zog ich mich an und trocknete schnell meine Haare. Das dauerte auch nicht lange, da ich nur schulterlange Haare besaß.
Als ich wieder in mein Zimmer ging, wurde es schon etwas heller. Ich packte noch meine Tasche und ging dann nach unten.
»Morgen Schatz«, begrüßte mich meine Mutter.
»Gehst du heute zu einem Meeting, Mom?«, fragte ich sie. Normalerweise arbeitete sie im Homeoffice, deshalb zog sie sich immer bequemere Sachen an.
Heute aber trug sie aber eine weiße Bluse mit einem schwarzen Blazer, passend zu ihrem schwarzen Bleistiftrock, der ihr eng bis zu den Knien ging.
»Ja heute habe ich eins. Ein Unternehmen aus dem Ausland möchte mit uns kooperieren und mit denen treffen wir uns«, antwortete sie mir. Ich nickte stumm.
Schon seit ich klein bin war Mom auf Meetings oder auch auf Geschäftsreisen, deshalb hatte ich keine Probleme länger alleine zu Hause zu bleiben. Ich hatte ein eigenes Konto, also konnte ich mich auch problemlos ohne sie versorgen.
»Ich komm noch zu spät. Komm Schätzchen, ich fahre dich zur Schule«, meinte meine Mom dann und trank noch schnell ihren Kaffee aus.
»Geht klar«, antwortete ich und stand auch auf. Zusammen liefen wir zum Auto und ließen unser Geschirr einfach liegen. Später würde eine Putzfrau namens Nadja kommen und das Haus putzen, während ich noch in der Schule war.
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Silks of Heaven | ✔︎
Ficção AdolescenteNie wäre Heaven auf die Idee gekommen, dass der ruhige Außenseiter aus dem Geschichtskurs irgendwann einmal eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen würde. Doch hier war sie nun. Reisend zwischen Raum und Zeit, zwischen Realität und Fantasie, zwis...