Chapter 3

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Ich war nicht wie diese unrealistischen Hauptcharaktere in Romanen und Filmen, die ihre ganze Zeit nur zu Hause verbrachten. Ich mochte es eigentlich auf Partys zu gehen.

Aber diese hier wurde mir zu viel. Wie zum Teufel schaffte es unsere Schule immer wieder von Jahr zu Jahr aufs Neue einen beschisseneren Ort zu finden?

Ich war echt glücklich darüber, dass ich das hier nicht wiederholen musste. Wir waren hier in einer kleinen Lagerhalle und diesen bekloppten Schülern aus meiner Schule fiel nichts besseres ein, als in diesen sticken Raum noch irgendein drogenähnliches Gas hineinzusprühen.

Die meisten hier waren schon komplett high und wussten höchstwahrscheinlich nicht mal mehr ihren eigenen Namen.

Man fand hier alles, was in den kitschigen Teenie-Filmen bekannt war. Seien es die ganzen Leute, die sich statusmäßig gruppierten, die sich auffressenden Paare oder auch diese eine Sorte von Menschen, die dachten, sie wären durch ihren Alkoholpegels was besseres.

Letztes Jahr war es definitiv besser. Aber da diese schon ihren Abschluss hatten, war es Tradition, dass die nächste Generation die Einweihungsparty organisierte, was definitiv einer der größten Fehler der Willow High war und Schulgeschichte schreiben würde.

Ich wollte gerade Amy fragen, ob sie Ahnung hat, wo sich die Toilette befinden könnte, doch sie löste sich wohl in Luft auf. Ich konnte sie nirgends finden und fragte mich, was ich hier jetzt alleine machen sollte.

Seufzend setzte mich dann auf eine Couch. Mir war langweilig und ich zählte die ganzen ungeraden Ziegelsteine auf dem Boden.

»Bist du schon high oder warum schaust du wie hypnotisiert auf den Boden?«, fragte mich plötzlich eine laute Stimme an meinem Ohr, die mich aufschrecken ließ.

Es war der Idiot höchstpersönlich, Daniel Johnson. Ich wollte aufstehen und gehen, doch er hielt mich an meinem Arm fest und zog mich wieder zur Couch. Was zum Teufel sollte das jetzt werden?

Davor hatten wir doch auch nie ein richtiges Wort miteinander gewechselt, warum wollte er plötzlich mit mir sprechen? Dieser arrogante Arsch plante irgendetwas, dafür könnte ich meine Hand ins Feuer legen.

»Was willst du?«, fragte ich ihn und roch Alkohol. Man, der Typ war betrunken und jetzt durfte ich mich mit ihm herumschlagen.

»Warum freundest du dich mit diesem komischen Freak an?«, kam die Frage, die ich eigentlich hätte erwarten sollen.

Natürlich wollte er Informationen über River um ihn noch mehr fertigzumachen. Es würde sich nicht viel ändern, auch wenn ich es irgendwie schaffte, er würde einen anderen Moment finden, um auf River herumzuhacken und alles würde dann seinen Lauf nehmen. Beleidigungen würden sich zu gewalttätigen Aktionen entwickeln und er würde sich wieder das Leben nehmen. Wieder würde er den Kampf gegen Mobbing verlieren.

Aber diesmal hatte sich was verändert. Diesmal war ich bei ihm und würde an seiner Seite stehen. Mal sehen wie du es diesmal schaffen willst Mr. Arschloch.

Ich atmete kurz aus und sah ihm dann direkt in die Augen.

»Schau Daniel, nenne ihn nicht Freak, er ist nämlich keiner und lasse ihn einfach in Ruhe. Such dir jemanden auf deinem Niveau und entferne dich von den Schwächeren. Er hat dir nichts angetan, du wirst es bereuen«, sagte ich ihm meine Meinung ins Gesicht.

Ich hatte zwar Angst wie keine Ahnung was, doch zeigen tat ich dies nicht. Ich wollte nicht schwach vor ihm wirken, also sah ich ihm direkt in die Augen, die anfingen zornig zu werden.

»Er hat mir nichts angetan? Wie dumm du nur bist... Schau gut zu, wie ich ihn fertig machen werde. Aber wenn du ihm morgen aus dem Weg gehst, verspreche ich dir so tun, als hättest du keine Beziehung zu diesem Freak. Schau, ich tue dir doch einen Gefallen«, plapperte er mir irgendeine Scheiße zu, die mich nur noch zum Lachen brachte.

Silks of Heaven | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt