Chapter 23

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»Mom, ich gehe zur Schule«, rief ihr ihr zu und zog mir eine dünne Jacke an. Heute war das Wetter recht warm.

»Pass auf dich auf Schatz«, rief sie zurück und schon war ich draußen. Mit den Kopfhörern in den Ohren lief ich auch schon los.

Wir hatten keinen Fahrer. Warum auch? Brauchen taten wir keinen. Mom hatte ihr eigenes Auto und ich wohnte keine 15 Minuten von der Schule entfernt.

Da wäre es nutzlos noch einen ungebräuchlichen Fahrer einzustellen.

Angekommen betrachtete ich unsere Schule. Das Gebäude war ein echter Hingucker. Also wirklich, es sah aus wie ein Schloss, nur in einer viel moderneren und teueren Version.

Was denn sonst, die Willow High ist bekannt dafür mit dem ganzen Geld anzugeben.

Wie die Schule so die Schüler.

»Morgen«, gähnte mich eine müde Amy an. Die hatte wohl schlecht geschlafen.

»Warum so müde heute?«, neckte ich sie, doch sie wirrte nur mit der Hand ab.

»Frag nicht, ich konnte nicht schlafen«, nuschelte sie leise und sah auf ihre Schuhe. Irgendetwas musste gestern passiert sein.

»Erzähl«, forderte ich sie auf. Normalerweise erzählte sie mir sofort alles. Lag vielleicht auch an der Natur von Amy, die es einfach liebte irgendetwas zu erzählen.

»Nun ja, also ich habe jemanden geküsst«, fing sie an. Ich verdrehte nur grinsend die Augen.

»Nichts neues. Und, wer war der Glückliche?«, fragte ich dann. Sie biss sich nur auf die Unterlippe und sah mich verlegen an.

»Liam«, murmelte sie. Kurz überlegte ich. Wer war Liam nochmal? Dann machte es bei mir Klick.

»Euren Chauffeur?«, geschockt sah ich sie an. Ich dachte echt, dass Liam vielleicht schwul wäre und sich einfach nicht traute es zuzugeben.

»Psht, sei leise. Wenn es die anderen erfahren, dann bin ich geliefert«, flüsterte sie leise. Ich nickte langsam und sah sie immer noch geschockt an. Wie ist das denn zustande gekommen?

»Ich war betrunken und wurde dann von ihm wieder nach Hause gefahren. Und frage mich nicht warum, aber da habe ich einfach meine Lippen auf seine gelegt. Und er hat es sogar erwidert. Bedeutet das, dass er auf mich steht?«, fragte sie mit einem besorgten Gesicht.

Ich lachte nur laut auf. Mal wieder musste ich genau dann lachen, wenn es der falsche Zeitpunkt war. Ich hörte schnell wieder auf zu lachen und sah sie entschuldigend an.

»Okay sorry. Also, ich glaube nicht, dass es gleich bedeutet, dass er auf dich steht. Hier an der Schule knutschen die sich doch auch tagtäglich ab und am Ende entsteht so gut wie nie was Ernstes draus«, erklärte ich.

»Kann sein, kann sein. Aber ist dir schonmal aufgefallen, wie heiß unser Fahrer eigentlich ist?«, grübelte sie. Ich sah sie nur amüsiert an. Amy war ein Mensch, der sich recht schnell in andere verliebte.

»Sieht wohl so aus, als hättest du wieder einen Crush auf jemanden«, grinste ich. Sie aber schüttelte schnell mit dem Kopf.

»Ich und Liam? Nein, never. Der ist mir zu verschlossen«, meinte sie nur. Mal sehen.

»Komm, lass uns reingehen. Es wird höchstwahrscheinlich gleich regnen«, schlug ich vor, während ich auf die dunklen Wolken oben am Himmel starrte.

Zusammen gingen wir rein und mussten uns dort auch schon verabschieden, weil wir jetzt verschiedene Kurse hatten.

Ich durfte mich auf zwei tolle Stunden Französisch freuen. Urgh.

Silks of Heaven | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt