Chapter 31

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Noch immer lag ich auf seiner harten Brust und vergaß schon fast, wie man eigentlich richtig atmete.

Seine Wörter schwirrten mir die ganze Zeit im Kopf rum. Hatte er das wirklich gesagt? Oder bildete ich es mir nur ein?

Heaven Anderson, was machst du nur mit mir?

Nur der Gedanke daran ließ mein Herz schneller schlagen. Bevor er aber irgendetwas bemerkte, stand ich augenblicklich auf, was er mir dann gleich tat.

Er sah mich mit seinen dunkelgrünen Augen an und zog eine Augenbraue hoch. Wieder glitt mein Blick zu meinen Schuhen. Also mit den roten Wangen musste ich einer Tomate echt Konkurrenz machen.

Ich sah plötzlich wie er sich näherte und schluckte stark. Was zum Teufel macht man in solch einer Situation?

»Warum schaust du auf den Boden?«, fragte er mich leise. Seine raue Stimme verpasste mir wieder Gänsehaut am ganzen Körper.

»Ä-Ähm... Ich... D-Du hast einen schönen Boden, m-mir gefallen die Fließen sehr«, platzte es aus mir heraus. Innerlich klatschte ich mir eine. Fließen? Im Ernst?

»Interessant«, gab er amüsiert von sich. Was du nicht sagst. Vorsichtig hob ich meinen Kopf wieder und sah ihn an. Er lehnte sich gegen den Küchentisch und seine Hände steckten in den Taschen der grauen Jogginghose. Eine Mischung aus verdammt heiß und super süß.

Meine Augen weiteten sich aber, als was komplett anderes meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

»Die Nudeln laufen über«, rief ich und lief schnell zum Topf, um die Herdplatte auszuschalten. Die Nudeln müssten durch sein. Hoffte ich mal. Ich nahm die Nudeln und ließ diese dann durch den Sieb laufen. Doch wo war die Soße?

»Du hast die Soße vergessen«, bemerkte ich und sah ihn an. Er öffnete kurz seinen Mund, schloss ihn aber wieder. Verlegen kratzte er sich am Nacken.

»Warte, ich hole sie kurz«, meinte er dann und verließ die Küche. Solange füllte ich die Teller mit den durchgekochten Nudeln und probierte diese auch. Schmecken taten sie wenigstens.

River kam mit einer Fertigsoße in der Hand wieder zurück und schüttelte diese in einen kleineren Topf.

»Magst du Parmesan auf deinen Nudeln?«, fragte er mich, während er Wasser hinzufügte. Ich zuckte mit den Schultern, doch mir fiel gleich auf, dass er mich ja gar nicht sehen konnte.

»Mir ist es egal«, antwortete ich und presste die Lippen zusammen. Kommunikation fiel mir warum auch immer in seiner Nähe viel schwerer als bei anderen Menschen.

»Dir ist es egal?«, lachte er leise auf. Daraufhin drehte er sich mit der Soße um und klatschte diese mit einem Kochlöffel auf die Nudeln. Das letzte Stück Soße kratzte er auch noch heraus und hielt mir diese vors Gesicht. Verwirrt sah ich ihn an.

»Probier mal«, meinte er nur und deutete auf den Kochlöffel. Wieder schoss mir die Hitze ins Gesicht. Leicht zögernd tat ich dann auch was er sagte und probierte etwas von der Soße.

»Schmeckt gut«, gab ich leise von mir. Ohne zu überlegen probierte er auch von der Soße und zog leicht die Augenbrauen hoch. Meine Augen wurden groß und ich schluckte stark. Wir aßen von dem gleichen Kochlöffel.

»Hast Recht, es schmeckt wirklich gut. Komm mit«, meinte er dann und lief Richtung Wohnzimmer. Ich tat es ihm nach und zusammen setzten wir uns auf die Couch. Ich schenkte uns ein Glas Wasser ein und trank dann von meinem etwas.

»Du bist süß wenn du rot wirst«, sprach er, während er sich mit einigen Nudeln voll stopfte. Noch mit dem Wasser im Mund fing ich an zu husten und versuchte nicht wie eine verreckende Robbe auszusehen. Peinlich.

Silks of Heaven | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt