Silks of Heaven | ✔︎

Chapter 12

River

Sie wurde plötzlich ohnmächtig, also nahm ich sie hoch und trug sie bis ins Sanitätsraum. Sie war ja so leicht wie eine Feder.

»Was ist mit ihr passiert?«, fragte die Schulärztin auf mich zukommend.

»Sie ist ohnmächtig geworden«, antwortete ich und legte sie dann auf das Bett, welches mitten im Zimmer stand.

»Gab es einen bestimmten Grund dafür? Irgendwelche Anzeichen?«, fragte sie mich.

»Sie schrie nur auf und fiel dann plötzlich in Ohnmacht. Wir sind auch nicht mitgekommen«, meinte ich schulterzuckend. Vielleicht war sie ja in dem Moment von Dämonen besessen, wer weiß.

Sie nickte und fing dann an sie zu untersuchen, in dem sie ihr T-Shirt hochschob. Ich drehte mich ganz schnell um und sah mir die weiße Wand an.

»Es sieht so aus, als hätte sie einen Schock erlitten. Was anderes kann ich nicht feststellen«, erklärte sie.

Ich sah kurz nach, ob sie wieder richtig angezogen war und drehte mich dann um, als ich ihren Körper bedeckt sah.

»Du kannst schon gehen, sie wird in kürzester Zeit aufwachen«, sagte sie zu mir. Ich nickte einfach und verließ dann den Raum.

Püppchen und Arschloch sind schon zum Lehrer gegangen, um ihm Bescheid zu geben. Ich streckte mich kurz.

Wenigstens mussten wir keine Recherche mehr machen.

»Und, wie geht es ihr?«, fragte Daniel. Skeptisch sah ich ihn an. Was interessierte ihn das jetzt? Also zuckte ich nur mit den Schultern.

»Wüsste nicht, warum es dich was angehen sollte«, antwortete ich. Sein besorgter Gesichtsausdruck änderte sich zu einem stark verärgerten.

Es fing wieder an.

Er schubste mich an die Wand und versuchte mich an meinen Schultern runterzudrücken. Johnson, sei froh die Schule hinter dir zu haben.

»Wenn ich etwas wissen will, dann antwortest du mir richtig darauf«, sagte er leise und mit einer bedrohlichen Stimme.

Wie gern ich dem eine in die Fresse hauen würde.

Doch mein Schulleben konnte ich dann dadurch in die Mülltonne schmeißen. Dieses Arschloch hatte es schon seitdem er hier ist auf mich abgesehen. Den Grund konnte ich mir auch nicht erklären, doch der Typ ging mir langsam echt auf den Sack.

Nicht dass ich mich nicht wehren konnte, steckt mich fünf Minuten lang mit ihm in einen Raum und der wird sich nicht mehr an den Namen seiner Mutter erinnern. Aber diese verdammte Direktorin bestach mich mit all dem.

»Wende noch einmal Gewalt an dieser Schule an und dein Stipendium kannst du dann vergessen«, laberte die mich damals voll.

Sie wusste, was für eine Vergangenheit ich hatte, dennoch schaffte ich es an diese Schule. Diese Feiglinge würden sich niemals trauen, was gegen meinen Status zu sagen.

Man würde doch die berühmte Willow High ins schlechte Licht rücken. Deshalb nahmen sie mich an. Er schlug mir noch einmal ins Gesicht und setzte sich dann zu Anastasia, die das alles auch noch filmte.

Danke Püppchen, schick mir das Video und ich werde es mir jeden Morgen anschauen um perfekt in den Tag zu starten.

Da alle noch in der Bibliothek recherchierten, waren wir hier zu dritt alleine. Ich stand auf, setzte mich hin und holte mein Handy raus um auf Instagram rumzuscrollen.

Was anderes konnte ich eh nicht machen.

Während das Arschloch immer noch versuchte sich zu beruhigen, schaute ich mir desinteressiert die neuen Bilder im Schnelldurchgang an, stoppte aber bei einem Bild von Amy Williams, der besten Freundin von Heaven Anderson. Zusammen mit einem mir unbekannten Kerl lächelten sie in die Kamera.