Amy
Laut seufzte ich auf. Wo war sie denn nur?
»Schatz, was ist los?«, fragte mich meine Mutter, während unsere Köchin Diana uns unser Essen auf die Teller verteilte. Dankend sah ich sie an, als sie bei mir ankam.
»Mom, Heaven antwortet die ganze Zeit nicht auf meine Nachrichten, ich habe echt Angst, dass was passiert ist«, erklärte ich ihr dann, was auch die Aufmerksamkeit von meinem Dad auf uns zog.
»Was meinst du mit sie antwortet nicht? Hast du es schon bei Ann versucht?«, fragte sie mich, doch ich schüttelte schnell den Kopf.
»Sie ist doch zurzeit geschäftlich verreist, deshalb kann ich sie nicht fragen. Nicht, dass sie sich Sorgen macht«, meinte ich dann.
»Sollen wir mal zusammen zu ihr fahren?«, schlug Dad vor, worauf ich stark nickte.
»Wir können später essen, lass gehen Dad«, sagte ich dann und stand auf. Er nickte und stand dann auch auf. Er wusste am besten, was man bei so einem Fall machen musste, da er selber ein Oberkommissar im Gebiet Kriminalität war.
»Die ersten 48 Stunden sind die wichtigsten falls ein Gewaltverbrechen vorliegt, also sollten wir uns schnell beeilen«, sagte Dad und zog sich schon seine Jacke an.
»Gebt mir aber noch Bescheid, falls ihr was neues von ihr hört«, rief dann Mom noch zu uns zu.
»Machen wir«, rief ich zurück und schon waren wir raus aus dem Haus.
»Hat Heaven dir irgendetwas für heute gesagt?«, fragte mich Dad, während er den Motor startete.
»Nein, ich habe sie nach Schulschluss auch nicht mehr gesehen. Aber das war normal, da wir oft getrennt nach Hause gehen«, erklärte ich ihm. Er nickte nur.
»Ich bin mir sicher, dass es ihr gut geht, trotzdem sollten wir aber auch Nummer sicher gehen«, meinte Dad.
Ich weiß nicht warum, doch ich hatte ein mulmiges Gefühl. Irgendetwas in mir sagt gerade, dass Heaven in Gefahr ist und genau das lässt mich durchdrehen. Dann fiel mir was ein.
»Ich könnte Daniel und Anastasia fragen, sie müssten sie in der Schule als letztes gesehen haben«, sagte ich und holte mein Handy raus.
Die Nummer von River hatte ich nicht, doch was sollte er auch mit Heaven zutun haben?
Als ob er wissen konnte, wo genau sie war.
»Hey, hast du Heaven heute noch gesehen?«
Schrieb ich beiden. Anastasia war zwar offline, doch Daniel schrieb schnell zurück.
»Sie ist heute in der Bibliothek bewusstlos geworden und wurde dann ins Krankenzimmer gebracht. Warum? Ist was passiert?«
Antwortete er mir.
»Sie ist ohnmächtig geworden?«, flüsterte ich mir selbst zu. Dieser verdammte Vertretungslehrer hatte uns nichts davon erzählt, als er zu uns kam.
Ich selber war in den beiden Stunden im Computerraum um dort weiter zu recherchieren, da ich mit Büchern nicht viel anfangen konnte, deshalb habe ich auch nichts von all dem mitbekommen.
»Wir sind da«, sagte mein Dad und hielt vor dem Haus der Andersons an. Ohne Daniel zu antworten stieg ich schnell aus und klingelte.
»Die ganzen Lichter sind aus, aber es ist doch viel zu früh um jetzt schlafen zu gehen«, meinte ich dann.
Ich wurde immer besorgter und besorgter, Heaven war kein verantwortungsloser Mensch, der einfach ohne etwas zu sagen verschwinden würde.
»Ich glaube die Sache ist ernst. Sie antwortet dir nicht, niemand hat sie nach der Schule gesehen und zu Hause ist sie auch nicht. Amy, hat Heaven noch andere Freunde, zu denen sie gehen konnte?«, fragte er mich, doch ich schüttelte nur den Kopf.
DU LIEST GERADE
Silks of Heaven | ✔︎
Teen FictionNie wäre Heaven auf die Idee gekommen, dass der ruhige Außenseiter aus dem Geschichtskurs irgendwann einmal eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen würde. Doch hier war sie nun. Reisend zwischen Raum und Zeit, zwischen Realität und Fantasie, zwis...