Chapter 18

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Tiffany Scott wurde von Daniel Johnson geschwängert. Ich sah schon die ganzen Schlagzeilen über dieses Thema vor meinen Augen.

Höchstwahrscheinlich würden die beiden dann so schnell wie möglich verheiratet, anders würde es hier gar nicht funktionieren.

»Junge, junge, was an unserer Schule alles passiert«, flüsterte Amy mir zu. Ich fokussierte mich aber immer noch auf den starrenden Blick von Daniel.

Er sah mich stumm an. Und keine Sekunde später drehte er sich um und lief zum Ausgang. Wir alle sahen hinter ihm her, Tiffany rief ihm noch verheult einige Sachen zu, doch es interessierte ihn nicht. Er ging einfach.

Die Menge löste sich langsam auf da die Pause schon gleich rum war. Auch Amy und ich machten uns auf den Weg zum Unterricht. Trotzdem redete man nur noch über die beiden. Jeder spekulierte anders.

Ich selber wusste nicht, wem ich glauben sollte. Tiffany war zwar arrogant, doch ich kannte sie nicht wirklich und Daniel aus dieser Welt war ein Arsch. Aber etwas in seinen Augen sagte mir was anderes. Ich wurde hin-und hergerissen zwischen den beiden. Mir war wirklich nicht klar, wer die Wahrheit sagte und wer nicht.

Wir hatten jetzt Kunst. Alle saßen schon im Unterricht, bis auf Daniel. Der Lehrer hier in diesem Kurs hatte aber eine Anwesenheitsliste. So fing er an jeden einzelnen abzufragen, bis er bei Johnson ankam.

»Daniel Johnson?«, wiederholte er sich nochmal und schob seine Brille hoch.

»Nicht anwesend, musste mal kurz frische Luft holen«, brüllte einer aus der Hinterreihe, ein guter Freund von Daniel.

»Ja, ich bin nicht blind, das sehe ich auch«, genervt verdrehte er die Augen und sah wieder auf seine Liste.

»Anderson, Heaven Anderson, Sie sind die erste auf der Liste und somit die Glückliche, die gleich auf dem Hof nach Daniel Johnson nachsehen darf«, er grinste mich fies an und zeigte dann zur Tür. Danke dafür.

Ich stand auf und lief dann ohne Widerrede nach draußen. Dort angekommen sah ich mich um und sah dann sein Auto. Vielleicht war er ja dort?

Also lief ich zu seinem altbekanntem Ferrari und sah mich dort nochmal um. Da sah ich ihn. Er war wirklich hier. Daniel saß mit dem Kopf auf den Händen an der Autotür angelehnt und starrte auf den Boden.

»Alles okay?«, fragte ich vorsichtig. Er sah langsam nach oben und sprang erschrocken zur Seite.

»D-Du... Warum bist du noch am Leben?«, fragte er mich mit großen Augen und sah mich schon fast ängstlich an. Ich legte aber nur meinen Kopf auf die Seite. Was für ein Zeug hatte der denn geraucht?

»Ich bin nicht tot du Vollidiot«, gab ich von mir. Er glaubte mir höchstwahrscheinlich nicht, denn er fing an stark mit dem Kopf zu schütteln und wirres Zeug vor sich hin zu murmeln.

»Wie, wie kann das sein? Ich habe dich doch sterben gesehen«, redete er weiter. Sollte ich einen Therapeuten rufen? Der sah nicht mehr ganz dicht aus.

»Warum lebst du noch? Du solltest tot sein«, schrie er mich jetzt an. Perplex sah ich ihn an. Entschuldige, ich sollte was?

»Wie bitte?«, fragte ich und sah ihn mit zusammengekniffen Augen an. Der Typ laberte doch nur Mist.

»Ich habe den Autounfall verursacht und du bist daran gestorben, warum lebst du noch?«, brüllte er mich an.

Geschockt sah ich ihn an. Wie konnte er davon wissen? Er war doch der andere Daniel. Das war unmöglich.

Ich kniete mich vor ihn hin und nahm sein Gesicht in meine Hände, damit er mir direkt in die Augen sehen konnte.

»Wiederhole dich, was meinst du damit?«, fragte ich ihn um sicher zu gehen. Irgendwas lief hier gewaltig schief.

Silks of Heaven | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt