XXXVI

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P.o.V. James

„Wie heißt du?", fragt Florian die Hexe mit neugieriger Stimme. Ich weiß nicht, wie er so nett sein kann. Waren Hexen nicht blutrünstigen Massenmörder..? Oder sind das auch alles Märchen? „Ich heiße Marry.. meinen Nachnamen habe ich schon längst abgelegt. Wie sind eure Namen?", erwidert die Hexe auf Florians Frage. Fast will ich ihr schon antworten, dass es sie nichts angeht, doch ich halte mich zurück. Ich denke das sollte ich ihm überlassen.. selbst falls sie keine Mörderin ist, will ich sowas lieber nicht verärgern. Tajlor hat mir mal davon erzählt, wie ein Team von zehn Leuten von einer Hexe nieder gemetzelt wurde.. die Erinnerung daran jagt mir noch immer einen Schauer über den Rücken.

Warum bin ich hier überhaupt mitgekommen? Ich hätte ihn doch einfach bei dieser Hexe lassen können.. ich will doch gar nichts mit ihnen zu tun haben. Auch schien er die Wölfin mit dem einen Auge zu kennen. Erneut schaudert es mich, als ich an den grausamen Abend zurück denke, an welchem mein Vater umgekommen ist. In wie fern er sie wohl kennt? Vielleicht ist sie sein Feind.. wenn ich ihn zurück lassen würde, hätte ich wahrscheinlich auch die Wölfe nicht mehr auf den Fersen. Das würde es ein wenig einfacher machen.

In Gedanken versunken laufe ich neben den beiden durch den Wald. Sie unterhalten sich der Weile munter, als wären sie bekannte. Irgendwas an der Situation kotzt mich ziemlich an, aber ich bekomme nicht zu fassen was. Nebenbei merke ich mir die Umgebung durch welche wir uns laufen und überprüfe in welche Himmelsrichtung wir uns bewegen.

Nachdem wir einige Zeit durch den Wald gelaufen sind, kommen wir an ihrem Häuschen an. Im Grunde sieht es ja ganz nett aus, jedoch kommt, als sie die Tür öffnet, ein kleines, braunes etwas auf uns zu. Erschrocken springe ich zurück und stoße einen Schrei aus, ehe ich erkenne, dass es lediglich ein verkrüppelt aussehender Mops ist. „Wo kommt der denn her??" Mir wird darauf mit einem Lachen geantwortet „Das ist Magnus, mein Mitbewohner." Verärgert sehe ich zu den beiden lachenden Unterweltlern herüber „Haha, sehr witzig."
„Du reist mit einem Werwolf umher, aber ein kleiner Mops lässt dich schreien als hättest du ein Monster gesehen? Interessant.." Gekonnt ignoriere ich Marrys Kommentar und spaziere in das Häuschen herein, um mich skeptisch darin umzusehen.

Fünf Minuten später sitzen wir zu dritt auf der Couch und ich höre mit halbem Ohr dabei zu, wie Florian Marry über ihre Lebensgeschichte ausfragt. Meine Gedanken sind noch immer bei der Wölfin mit dem einen Auge. Auch habe ich keine Lust mitzubekommen wie gut sich die beiden doch verstehen. Ich weiß noch nicht mal, warum mich das gerade so stört.. wahrscheinlich, weil Marry noch immer eine gefährliche Massenmörderin sein kann. Manchmal werfe ich ihnen einen Blick zu, beteilige mich aber nicht weiter am Gespräch.

Nach einer Weile legt Florian sich hin und bettet seinen Kopf wie selbstverständlich auf meinen Schoß. Irritiert sehe ich zu ihm herunter. Was sollte das jetzt? Ich bin doch kein Kissen. Ich beschließe ihn einfach zu ignorieren und gehe wieder meinen Gedanken nach. Zwei Minuten später beginne ich unterbewusst durch seine Haare zu streichen. Ein paar Minuten höre ich ihnen noch nebenbei beim Reden zu, dann verstummen ihre Stimmen. Als es mir auffällt wende ich ihnen irritiert meinen Kopf zu. Marry sitzt grinsend auf dem Sofa und beobachtet uns, während Florian anscheinen zwischen wach und nicht wach sein schwankt.

„Ich mache euch dann mal Essen." Marry erhebt sich, wirft mir nochmal einen belustigten Blick zu und verlässt dann das Zimmer, um in die gegenüber liegende Küche zu gehen. Ich weiß nicht, was sie hat, aber es ist mir im Grunde auch egal. Erschöpft schließe ich meine Augen und denke an die letzten Tage zurück. Als ich sie wieder öffne, hat Florian seine Form gewechselt und lässt sich in Wolfsgestalt von mir den Kopf kraulen. Ein leichtes Lächeln schleicht sich mir auf die Lippen, als ich ihn so betrachte. Ich bin so vertieft darin, ihn zu beobachten, dass ich nicht mal merke, als Marry wieder den Raum betritt. „So so.. sieht nicht so aus, als wärst du ihn am liebsten los." Ertappt sehe ich auf und nehme schnell meine Hand von seinem Kopf herunter. „Alles gut.. ich wollte nur Bescheid sagen, dass es Essen gibt."

It's Hard To Catch A Mate [BxB] (Ger.) ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt