XLIX

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Jack

Der Plan steht, ebenso wie ich. Um genau zu sein stehe ich gerade vor dem Vampirhotel. Da ich die einzige Person bin welche diesen Job sicher durchführen kann bin ich es auch, der ihn durchführt. Kurz zupfe ich noch meine Sachen zurecht, ehe ich zur Tür schreite und daran anklopfe. Es dauert keine halbe Minute, bis sie auch schon geöffnet wird. Ein großgewachsener, äußerlich junger Vampir steht nun vor mir und blickt auf mich hinab. „Was wollen sie hier, fremder?", richtet er das Wort an mich. „Guten Abend, mein Name ist uhm.. Jacksen Maltenson. Ich benötige ein Zimmer in welchem ich die nächsten zwei Tage in Ruhe verbringen kann." Der Vampir sieht auf ein Blatt in seiner Hand. „Sie haben Glück Herr Maltenson... wir haben gerade ein Zimmer frei." Mit diesen Worten hält er mir einladend die Tür auf.

Bestimmten Schrittes trete ich ein und sehe mich um. „Wie darf ich sie denn nennen, werter Herr?", wende ich mich an den Vampir. „Einfach Vincent, ich bezweifle, dass wir uns häufig über den Weg laufen werden. Folgen sie mir, ihre Wohnung ist die Nummer 13, Zimmer C." Aufmerksam folge ich ‚Vincent' zu meinem Zimmer. Angekommen bezahle ich für die angegebene Zeit, welche ich hier verbringen will. Danach dreht sich Vincent um und stolziert eilenden Schrittes davon. Ich beginne sofort damit das Gebäude zu untersuchen. Jetzt da es dämmert herrscht ein reges Treiben, unter welches ich mich unauffällig mische.

Da die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, das sie Gefangene im Keller aufbewahren folge ich Vincent wieder bis ins untere Geschoss. Interessanter Weise scheint sein Weg ihn allerdings nicht raus zu führen, sondern, wie mich, in den Keller des Altbaus. So leise wie es mir möglich ist bewege ich mich von Schatten zu Schatten. Vincent öffnet die fünfte Tür des Kellers mit einem Schlüssel, welcher so aussieht, als könnte er noch mehr Türen öffnen. In dem Moment fasse ich einen Entschluss. Vincent wird diesen Abend nicht überleben. Blitzschnell sehe ich an der anderen Tür nochmal nach, ob sich jemand nähert -kein Vampir weit und breit zu sehen-, ehe ich mich wieder zur fünften Kellertür begebe.

Dort lehne ich mich gegen die Wand und lausche. Es klingt so, als würde er mit etwas reden, aber ich höre keine Antwort. Vielleicht Selbstgespräche, allerdings sollte ich mich auf einen Kampf gefasst machen. Fast hätte ich aus Gewohnheit ein Mal tief durchgeatmet, jedoch fällt mir im letzten Moment ein, das ich ja gar nicht zu atmen brauche. In der nächsten Sekunde wirble ich in den Raum hinein, ergreife Vincents Kopf, schlinge meinen anderen Arm eisern um seinen Brustkorb und drehe seinen Kopf so ruckartig, dass es sein Genick bricht. Das bringt ihn zwar noch nicht um, jedoch setzt es ihn außer Gefecht. Dann wende ich mich der anderen Person zu.

Florian hat mir James beschrieben, nun erkenne ich die schlaff in den Fesseln hängende, blasse Gestalt. Seinen Körper zieren verkrustete Wunden der verschiedensten Arten, lediglich sein Schritt ist noch von einer Boxer verdeckt. Die Wunden sehen aus, als wären sie mehrere Tage alt, jedoch weiß ich, das der Schein trügt. Seine blasse Haut, die Wundheilung und der pure Fakt, das er noch nicht tot ist, bestätigt meine Vermutung. Wobei es an ein wunder grenzt, das sein Herz noch schlägt.

It's Hard To Catch A Mate [BxB] (Ger.) ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt