XVI

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Florian

Als ich meine Augen öffne, muss ich sie sofort wieder schließen. Alter! Was will diese beschissene Fliege auf meinem Gesicht??
Ein Grollen verlässt meine Kehle. Das Vieh soll sich verpissen! Genervt blinzel ich einmal, was die Fliege tatsächlich dazu bringt auf zu fliegen. Erleichtert atme ich auf. Eine Sekunde später wird klar das ich mich zu früh gefreut habe, denn die Fliege ist wieder da. Meine Ohren legen sich automatisch an und mein Nackenfell stellt sich auf. Was bildet die sich ein? Das ich ein riesen haufen Scheiße bin? Oder hier gerade verrotte? Naja, wer kann es ihr über nehmen, der Geruch ähnelt sich bestimmt.

Frustriert liege ich also da und warte bis diese Fliege endlich verschwindet. Ja, ich bin zu Faul um mich zu bewegen. Das Vieh soll sich zusammen reißen und sich einen richtigen Haufen Scheiße suchen. Während ich so da liege bemerke ich plötzlich den Druck in meinem Unterleib. Also, entweder ich bekomme meine Tage... -was eigentlich nicht möglich sein sollte, oder ich muss mal pissen. Wenn man bedenkt wie lange ich bereits hier bin und wie oft ich in dieser Zeit auf Toilette gewesen bin, lässt erahnen dass es letzteres ist. Problem: ich kann hier nicht einfach an den Blumentopf pinkeln. Das heißt ich müsste mich verwandeln. All das zusammen gezählt heißt wiederrum das ich mich wohl doch bewegen muss.

Zu allem Überfluss beschließt diese doofe Fliege, sich auf den Weg zu meiner Nase zu machen. Ich öffne mein Maul um ein resigniertes Seufzen frei zu lassen. Auch dies scheint das hartnäckige Biest nicht zu stören. Schon spüre ich die feinen Beinchen über meine empfindliche Nase krabbeln. Jene beginnt immer doller zu krabbeln. Und da ist er, dieser legendäre Moment wo man weiß, dass man gleich nießen muss. Wo man bereits du Luft einzieht um darauf vorbereitet zu sein. Manchmal wendet sich das Schicksal so dass das ersehnte nießen dann ausbleibt. Doch bei mir erklingt im nächsten Moment auch schon das befriedigende Nießen. Noch viel befriedigender ist jedoch das die Fliege anscheinend nicht auf nießende Wölfe steht und sich verpisst. Untreues Ding.

Zufrieden stemme ich meine Pfoten in den Boden und rapple mich auf. Nun meldet sich wieder der Druck in meinem Unterleib so das ich schnellst möglich meine Beine zusammen presse um nicht auf mein Nachtlager zu Urinieren. Da dies sehr komisch aussehen muss hoffe ich einfach mal das der Mensch nicht rein kommt. Während ich warte das der drang zu pinkeln nachlässt, nutze ich die Gelegenheit um zu lauschen ob ich ihn irgendwo in der Wohnung hören kann. Fehlanzeige. Entweder er macht einen Mittagsschlaf, oder er ist außer Hause. Beides währe recht praktisch für mich, da ich ja noch immer so tun möchte als währen meine Wunden äußerst schwerwiegend.

Endlich lässt das drücken nach und ich traue mich, mich zu bewegen. Ob ich aus probieren sollte mich zu bewegen? Vielleicht sollte ich erstmal auf Toilette gehen.. Also setze ich mich vorsichtig in Bewegung, bis jetzt geht alles problemlos. Ich erlaube mir, meine Schritte etwas zu beschleunigen, um möglichst schnell ins Bad zu kommen. Als ich endlich dort ankomme, stellt ich mich auf die Hinterläufe um ordentlich an die Türklinke zu kommen. Und schon falle ich mit der Tür ins Bad. Zum Teufel, wie labil ist das Teil eigentlich?? Ich hoffe nur dass, falls der Mensch nur schläft, er nicht geweckt wurde.

Vorsichtig richte ich mich auf und stelle erleichtert fest, dass ich keine weiteren Verletzungen habe. Dann beachte ich die Tür mit einem verachtendem Blick. Sie blockiert die Toilette. Mit einem tierischen Seufzen sehe ich mich nochmal um, dass auch ja niemand guckt und verwandele mich dann. Es dauert länger als normal und fühlt sich auch etwas schmerzvoller an. Doch schon bald stehe ich als Mensch da. Erst stelle ich meinen Rucksack ab und beginne anschließend sogleich meinen Körper zu untersuchen, ob irgendeine der Verletzungen aufgegangen ist. Ich habe Glück, von dem meisten ist nur noch eine rote Narbe zu sehen. Die größte Wunde ist noch ein wenig mit Grind bedeckt, aber auch auf dem besten Weg zur Heilung.

Zufrieden möchte ich nun den zustand meiner Kleidung in Augenschein nehmen, doch der immense druck in meinem Unterleib erinnert mich weshalb ich hier bin. Schnell wandert eine Hand zwischen meine Beine und drückt zu. Nicht pinkeln, nicht pinkeln, nicht pinkeln... krampfhaft versuche ich an etwas anderes zu denken, als laufendes Wasser. Nach einer Weile lässt es zum Glück wieder nach und ich nehme vorsichtig meine Hand weg. Zu früh. Schon merke ich wie die ersten Tröpfchen meine Unterhose benetzen. Eilig finden meine Hände wieder den Weg zu meinem Schritt und versuchen den Fluss auf zu halten. Zum glück gelingt mir das auch, aber ich sollte mich schleunigst zur Toilette rüber bewegen.

Da gäbe es nur ein Hindernis... Die Tür liegt noch immer direkt auf ihr. So schnell es mir möglich ist, watschle ich mit zusammen gepressten Beinen zur Tür rüber und stemme sie mit mühen hoch. Großartig, wohin jetzt? Mit der Tür über mir hüpfe ich leicht rum um zu verhindern, dass ich mir einpinkele. Dann kommt mir ein Geistesblitz und ich senke meine Hände bis die Tür auf meinem Kopf zum Ruhen kommt. Anschließend lasse ich meine Hände zu meinem Hosenbund wandern und öffne vorsichtig meine Hose, darauf bedacht die Tür auf meinem Kopf zu balancieren. Wenig später stehe ich mit runter gezogener Hose und einer Tür auf dem Kopf im Bad und laufe langsam rückwärts. 

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[ ] überarbeitet

It's Hard To Catch A Mate [BxB] (Ger.) ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt