LXIII

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James

Der Wind fegt mir meine Haare ins Gesicht, weshalb ich sie mir ungeduldig zur Seite streiche. Sie könnten mal wieder geschnitten werden. Tajlor hat mir meine Haare die letzten Male geschnitten, vielleicht kann ich das nächste Mal zum Friseur gehen? Aber Florian mag meine Haare glaube etwas länger. Muss ich ihn mal fragen. Vielleicht lasse ich sie mir auch wachsen. Mit einem Lächeln sehe ich zu Florian, welcher sich mir von hinten Nähert. "Na, bestaunst du mein Gefängnis?", fragt er und umarmt mich von hinten. Das ist süß, er schafft es gerade so, über meine Schulter zu schauen. "Ja, hier ist es echt schön. Ich habe seitdem ich mich daran erinnern kann in der Stadt gelebt. Und noch dazu sind wir immer umher gezogen. Hier kommt es mir so frei vor.", antworte ich ihm. "Ha!", lacht Florian ironischen auf. "frei habe ich mich hier lange nicht mehr gefühlt... Das gesamte Gelände ist von einem zwei Meter hohen Zaun umzäunt.", erwidert er und vergräbt sein Gesicht an meinem Rücken.

"Du musst mir hier alles zeigen. Und danach zeige ich dir, was man da draußen noch so erleben kann.", verspreche ich ihm mit einem Lächeln auf dem Gesicht. So sieht es aus. Es steht eine Abmachung auf dem Tisch, dass Florian noch für ein-zwei Jahre hier bleibt und ihm seine Eltern wirklich wichtige Dinge beibringen. Nicht nur Kämpfen. Wärend dieser Zeit dürfen ich und Jack hier bleiben. Über Tajlor sind die Werwölfe sich noch uneinig, da er ja kein Unterweltler ist und noch dazu ein Jäger war. In seinem Rucksach wurde letzt endlich ein Peilsender gefunden. Der wurde ihm wahrscheinlich untergeschoben und so haben uns die anderen Jäger gefunden. Aber Florians Mutter ist sehr vorsichtig Jägern gegenüber. Ich glaube ihrem Mann ist damals was passiert oder so. Die ganze Story kenne ich noch nicht.

Marry wurde auch angeboten, hier zu bleiben. Aber sie wollte weiterhin von ihrem Häuschen aus arbeiten. Es war ja doch recht schön dort. Vielleicht können Florian und ich sie ja mal besuchen. Außerdem meinte sie, dass Magnus angst vor so vielen Werwölfen hätte. "Daf würde mif Freuen.", antwortet Florian auf meinen Vorschlag, während er sich einen Keks in den Mund schiebt. Ich dreht mich zu ihm. "Oh, es gibt noch welche davon? Ich dachte die wurden alle aufgegessen.", frage ich verwundert. Florian sieht leicht zur Seite. "Vielleicht habe ich mir ein paar genommen, bevor sie alle waren...", gibt er zu. Ich lache leise und beuge mich vor, um einen Kuss auf seine Lippen zu drücken. Schließlich sind die anderen noch alle drinnen mit Fespern beschäftigt. Florian lehnt sich in den Kuss und legt seine Arme um mich, damit er mich näher zu sich ziehen kann. Dabei fahren sich bei mir ausversehen die Fangzähne aus und hätten ihn beinahe verletzt. Jedoch ziehe ich im letzten Moment meinen Kopf zurück. "Tut mir leid, das habe ich nicht unter kontrolle..", gebe ich beschämt zu. "Jack meint aber, dass man das lernen kann.", fahre ich hoffnungsvoll fort.

Florian küsst meine Wange. "Ich bin mir sicher, dass du das schnell lernen wirst. Aber bis dahin stört es mich nicht.. ich finde es eher süß." Ich sehe schräg zu ihm herunter. "Du bist seltsam." Florian lacht auf. "Ja, ich weiß.", erwidert er, hält dann aber inne. "Du hast mein Zimmer noch gar nicht gesehen!", ruft er aus und sieht mich dabei begeistert an. "Ist das was besonderes?", frage ich ihn verblüfft. Für mich war mein Zimmer nie etwas, das wirklich meine war. Schließlich sind wir immer umher gezogen. "Aber hallo. Natürlich! Das ist mein Revier. Alles da drin gehört mir, wie kann das nicht besonders sein?", antwortet Florian empört. "Okay, dann zeig mir dein Zimmer.", erwidere ich, woraufhin er meine Hand nimmt und mich hinter sich her zieht.

In seinem Zimmer angekommen, bleibe ich erstmal stehen und nehme mir Zeit, um mich umzusehen. An den Wänden hängen Poster von Boybands und verschiedenen Tieren. In der einen Ecke steht ein Doppelbett mit ganz vielen Kissen drin. Gegenüber an der Wand steht eine große Standuhr, deren 'Tick Tack Tick Tack' man beständig im Zimmer wiederhallen hört. Weitergehend befinden sich noch ein Kassettenregal, ein Bücherregal, ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch im Zimmer. Alles ist in einem sanften pink und blau gestrichen, aber ab und zu sind Zeichnereien an der Wand und auf den Möbeln kleben vereinzelt Sticker.

Florian hat sich auf sein Bett gesetzt und sieht erwartungsvoll zu mir herüber. "Es ist wirklich eindrucksvoll", stelle ich staunend fest. Der Eindruck, welchen Florians Zimmer bei mir hinterlässt, führt bei mir zum unwillkürlichen Wunsch, ebenfalls ein eigenes Zimmer zu haben. Langsam gehe ich durch den Raum und lasse mich letzt endlich neben Florian auf dem Bett nieder. "Also findest du es nicht kindlich?", fragt er mich. "Nein, es passt zu dir. Es ist soft und sehr.. allumfassend. Du musst mir bald all die Geschichten erzählen, welche dahinter stecken." Diese Worte lassen Florian zufrieden grinsen. "Ja, das werde ich.. aber jetzt will ich kuscheln." Ich nicke leicht, während sich mein Herzschlag nervös etwas erhöht. Das letzte Mal als wir gekuschelt habe, ist das im Wald gewesen. Dort war es dunkel und kühl und wir waren dreckig. Jetzt sind wir in Florian seinem gut durchleuchteten, warmen Zimmer, gewaschen und in sauberen Klamotten. Als ich mich auf das weiche Bett lege, sehe ich über mir klebesterne an der Decke. Florian legt sich neben mich und kuschelt sich ran. "Oh, die hängen da noch, weil ich früher angst vor der Dunkelheit hatte.", gesteht er. "Jetzt finde ich sie immernoch beruhigend. Aber Angst vor der Dunkelheit habe ich keine mehr."

Ich nicke leicht. Florian sein Kopf liegt auf meinem Brustkorb und ich beginne sanft durch seine Haare zu fahren. "Du, was heißt 'Mates' eigentlich? Der Begriff ist schon öfters gefallen, aber ich habe ihn noch nie gehört." Florian schweigt auf diese Frage erstmal für einen Moment.

"..."

"Mates sind sowas wie... Seelenverwandte. Sie sind dafür gemacht, zusammen zu sein. Wir.. wir sind Mates. Deshalb konntest du mich nicht töten und deshalb wollte ich dich nicht alleine lassen. Das heißt aber nicht, dass alle Mates automatisch Gefährten sind. Manche merken, dass sie nicht auf diese Weise zusammen passen. Das tut zwar sehr weh, aber passiert halt einfach.", erklärt er dann langsam. "Oh, ich verstehe. Ist das auch das mit dem im Kopf reden?" Florian nickt. "Aber Verwandte können das auch." Danach herrscht erstmal schweigen zwischen uns. Ich höre deutlich Florian seinen aufgeregten Herzschlag und spüre, wie sich seine Hand etwas fester in mein T-Shirt krallt. Ein leichtes Lächeln ziert meine Lippen. "Florian.. Möchtest du mit mir zusammen sein? Egal ob Mates oder nicht, ich mag dich." Erleichtert höre ich ihn ausatmen. "Ja, das will ich.", erwidert er auf meine Frage, stützt sich auf und sieht von oben auf mich hinab, ehe er sich herunter beugt und mich küsst. Leise murmelt er gegen meine Lippen: "I've finally caught my mate~".


The End!

It's Hard To Catch A Mate [BxB] (Ger.) ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt