XLIII

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James

Als ich mein Bewusstsein wieder erlange, kann ich zuerst nichts erkennen. Der Schmerz in meinem Hals ist zu einem dumpfen pochen zurück gegangen, jedoch ändert das nichts an dem Fakt, das ich nichts sehen kann. Zuerst kommt Panik in mir auf, das ich blind sein könnte, jedoch kann ich keinerlei Schmerzen in meinen Augen ausmachen, also bemühe ich mich, mich zu beruhigen. Anschließend versuche ich meine Lage zu erfassen. Mein Körper fühlt sich schwer an, es fällt mir schwer meinen Kopf zu heben und ich habe so ein brummen im Schädel.

Trocken schlucke ich. Wahrscheinlich leide ich an Blutmangel.. deshalb kann ich mich auch nicht erinnern, wie ich hier her gekommen bin. Angestrengt versuche ich in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Ich glaube, ich befinde mich in einem Keller-gewölbe. Das würde zumindest die kühle Steinwand und das fehlende Licht erklären. Es ist mir ebenfalls rätselhaft, warum ich kein Shirt anhabe, das ist jedoch gerade mein kleinstes Problem. Immer wieder stellt sich mir die Frage, was dieser Vampir mit mir vor hat. Soll ich hier unten einfach verdursten? Ein rascheln unweit von mir lässt mich aufhorchen. Es klang, als hätte sich jemand bewegt.

„Also bist du endlich aufgewacht, was?", ertönt die raue Stimme des Vampires. Augenblicklich versteift sich mein Körper und ich ziehe etwas an den Fesseln, welche mein Hände an der Wand festhalten. Ein überraschend lautes klirren erfüllt den Raum, als das Metall gegen den Stein schlägt. „Lass mich gehen.. ich nutze euch doch gar nichts!", rufe ich mit trockener Stimme in die Dunkelheit hinein. Ein Lufthauch trifft mich, ehe ich die Präsens der Kreatur direkt vor mir spüre. Es ist unangenehm ihn nicht sehen zu können, aber trotzdem zu wissen, das er da ist. Automatisch halte ich meinen Atem an, um hören zu können, was er tut.

„Dich, gehen lassen? Haha, jetzt beginnt der spaß doch erst.", erwidert er nach einer Sekunde der Stille. Dann spüre ich die Spitze eines scharfen Gegenstandes an meinem Bauch. Ein Messer oder Dolch, welches der Vampir mit wenig Druck über meine Haut fahren lässt. Ich wage nicht zu atmen, während die Spitze mir sehr fein die Haut aufschlitzt. Der Schnitt ist bei weitem nicht tief, man müsste es eher als Kratzer bezeichnen, welcher jedoch reicht, dass mir langsam ein paar Tropfen Blut den Bauch hinunter laufen. Als das Messer weg genommen wird atme ich beinahe hektisch auf, begierig danach, Luft zu holen. Das erneute rascheln von Klamotten verrät mir, das sich der Vampir bewegt. Als ich seinen Atem auf der Haut spüre weiß ich, das er sich hingehockt hat. Erst bin ich irritiert, als ich plötzlich etwas feuchtes gegen meinen Bauch drücken fühle, dann kneife ich von Eckel erfasst meine Augen zusammen, als ich realisiere, das es der Vampir ist, welcher langsam das Blut von meinem Bauch leckt.

Ich fühle mich zutiefst erniedrigt und das Wissen, das er hier alles mit mir tun könnte, ohne das es ja irgendjemand mitbekommen würde, lässt mir übel werden. Plötzlich wird es hell hinter meinen geschlossenen Augenlidern. Als ich gegen das Licht blinzelnd meine Augen öffne, sehe ich nun zwei Vampire in dem Keller stehen. An der Decke hängt eine nackte Glühbirne, welche nun ein unangenehm grelles Licht absondert und die Szenerie beleuchtet. „Ernsthaft, Mort? Komm schon, wir wollten uns den kleinen alle gemeinsam vornehmen.", Meldet sich der neue Vampir zu Wort. „Ach komm, ich wollte vorher nur etwas Spaß haben.. sei nicht so versteift.", erwidert mein Entführer, welcher anscheinend Mort genannt wird. „Aber wenn du meinst.. Dann hol Vincent, sag ihm einfach, das er wach ist." Mit diesen Worten erhebt sich Mort aus seiner knienden Position, um sich zu strecken.

Die nächsten Minuten verbringen wir in Stille, während welcher ich erstmal meine Umgebung mustere. Sieht fast aus, als wäre das hier zu einem Kerker umgebaut worden.. gruselig. An der einen Wand hängen verschiedene Geräte. Angefangen von Messern bis hin zu Zangen und etwas, das nach einem Flammenwerfer aussieht. (Oh oh, das Kapitel wird noch lang.) Bei dem Gedanken wofür man das wohl braucht überkommt mich ein unangenehmer Schauer. Ich ahne, das ich das womöglich noch erfahren werde.

It's Hard To Catch A Mate [BxB] (Ger.) ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt