It's Hard To Catch A Mate [BxB] (Ger.) ABGESCHLOSSEN

LVIII

James

Alles, was ich spüre, ist Schmerz. Es tut weh zu atmen. Es tut weh zu denken. Es tut weh zu sein. Dann strömt der Geruch von Blut in meine Nase und erweckt meine Lebensgeister erneut. Als ich die Wärme vor mit spüre, empfinde ich keine Zurückhaltung, meine Zähne in die weiche Haut zu bohren. Der Rausch überfällt mich von dem Augenblick an, als ich das Blut schmecke. In meinem Kopf ist kein Platz für Zweifel. Erst als mein Kopf gewaltsam zurückgezogen wird und meine Fangzähne den warmen Körper verlassen, durchbricht der Schleier. Blinzelnd versuche ich die Welt um mich herum wahrzunehmen und muss wegen dem verbleibenden Blut in meiner Kehle husten. Dann erkenne ich die Person, welche beschützend über mir hockt. "Tajlor?", frage ich krächtzend. Was macht mein Mentor hier? Panik fährt durch meinen Körper. Nein. Er darf mich so nicht sehen.. ich habe Menschen umgebracht! Tränen wallen in meinen Augen, bevor ich seine ruhige Stimme höre "Hi James, alles wird gut."

Alles wird gut? Mühsam schlucke ich den Kloß in meiner Kehle runter und muss sogleich einen Würgereiz unterdrücken, da der metallerne Nachgeschmack noch immer meinen Mund erfüllt. Wen habe ich gebissen? Ich nehme mir einen Moment Zeit, um meine Umgebung aufzunehmen. Über mir hockt tatsächlich Tajlor und auf der Lichtung - Florian! Ich muss ihn beschützen. Wie von der Tarantel gestochen, richte ich mich auf, woraufhin ich mir stöhnend an die Seite fasse. Ouch. In dem Moment beginnt sich der Dämon aufzulösen und Jack fällt an dessen Stelle zu boden. "Hey hey, geh es ruhig an. Du warst eben noch sehr verletzt.", höre ich Tajlor seine Stimme neben mir. "Was.. was macht ihr alle hier?", frage ich und wage es, mich Tajlor zuzuwenden. "Das ist eine lange Geschichte, James. Aber bitte glaube mir, wenn ich sage, dass du meine Unterstützung hast."

Meinen Mentor so aufrichtig zu mir stehen zu sehen, treibt mir wieder die Tränen in die Augen, weshalb ich meinen Kopf senke. Da fällt mein Augenmerk auf seinen Arm, auf welchen er noch immer sein Hemd presst. Hat er.. hab ich ihn tatsächlich gebissen? "Tajlor.. danke. Und es.. es tut mir leid. Alles tut mir leid." Ein kläglicher Versuch, mich für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen, welche ich ihm bereitet habe. Bei dem Gedanken daran, was alles passiert ist, steigt Erleichterung in mir auf. Er hat mich nicht im Stich gelassen. Tränen beginnen meine Wangen hinunter zu laufen. "Nun nun", richtet sich Tajlor an mich, "sei mal nicht so." Und wuschelt mir mit seiner Hand durch die Haare. "Willst du nicht zu deinem neuen Freund rüber gehen?" Hitze schießt mir in die Wangen "Florian..", hauche ich und sehe wieder über die Lichtung, wo Janette und Jack sich um Florian seine Verarztung kümmern. Mühsam versuche ich mich aufzurichten, wobei mir Tajlor unter die Arme hilft.

Halb auf Tajlor gestützt, bewege ich mich langsam über die Lichtung rüber und lasse mich neben Florian fallen. "Hey, bist du okay?" Der weiße Wolf sitzt bereits wieder aufrecht und neigt hecheln seinen Kopf, ehe er ihn gegen mich reibt. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, während ich ihn sanft hinter den Ohren kraule. "Das nehme ich als ein Ja.." Als die erste Welle an Erleichterung vorüber ist, nisten sich Schuldgefühle in mir ein. "Tut.. tut mir leid, was ich gesagt habe, Florian. Ich meinte die Dinge nicht so. Du bist kein Monster. U-Und ich brauche dich.", wispere ich dem weißen Wolf zu, welcher sich auf meinen Schoß lehnt. Florian hebt wieder seinen Kopf und leckt mit seiner rauen Zunge sanft die Tränen von meiner Wange. "Ist okay James, ich verzeihe dir. Und ich werde bei dir bleiben. It's hard to catch a mate, you know?" Was? Warum höre ich Florians Stimme in meinem Kopf? Und da ist dieses Wort wieder.. Mate. "Ich.. ich weiß nicht ganz, was du damit meinst.", erwidere ich und streiche weiter durch sein Fell. Die überraschten Blicke der anderen bemerke ich dabei nicht. "Das erkläre ich dir später.. danke, dass du mich verteidigt hast." Leicht nicke ich "Das war das mindeste was ich tun konnte. Vampir zu sein, hat vielleicht doch ein paar Vorteile."