DREI

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Wir liegen nun schon seit ca. 3 Stunden kuschelnd in meinem Bett. Taddl schlief bereits. Ich wiederum konnte nicht einschlafen und stand vorsichtig auf. Zum Glück hatte er einen so tiefen Schlaf, dass er das nicht mitbekam. Ich ging ins Bad und sah mich im Spiegel an. „Du bist so ein Versager. Du kannst nicht einmal alleine Schlafen und brauchst Taddl. Bring dich doch um du bist ein nutzloser Haufen Dreck. Taddl hat nur Mitleid mit dir!" sprach mein Spiegelbild zu mir. Ich merkte wie mir langsam Tränen die Wangen runterlaufen. Mein Blick gleitet vom Spiegel zum Wandschrank. Ob er auch die anderen hinter den Handtüchern gefunden hat? Ein prüfender Blick hinter den Handtüchern bestätigte, dass er diese nicht gefunden hat. Ich nahm mir ein paar und versteckte sie noch woanders zur Sicherheit. Dann nahm ich mir eine und bewunderte sie. So schönes Silber. Ein Ding, dass dich körperlich verletzt aber seelisch heilt. Ich setzte an und zog einmal durch. Dieses mal zwar nicht so tief aber genauso befreiend. Ich blutete nur leicht. Schnell holte ich mir ein Pflaster und klebte es drauf. Mir ging es sofort besser. Zufrieden ging ich wieder zurück in mein Bett und kuschelte mich an Taddl.

„Guten Morgen" murmelte ich aber als ich mich umschaute, merkte ich, dass Taddl nicht mehr da war. Ein Blick auf meinem Wecker verriet mir, dass es mittlerweile schon 14:36 Uhr war. Ich stand auf und ging erstmal in die Küche. Nahm mir ein Glas und füllte Leitungswasser rein. „Na Schlafmütze, bist du auch mal wach?" erschreckte mich Taddl. „Taddl! Erschreck mich nicht so" meckerte ich ihn an. „Ach Simon... Wie hast du geschlafen?" fragte er „eigentlich ganz gut. Konnte nur lange nicht einschlafen. Deswegen bin ich auch jetzt erst aufgewacht" antwortete ich ihm. „Alles Gut. Willst du was essen?" Ich bejahte diese Frage und wir machten zusammen Ramen. Auch wenn es gut war, musste ich es runter quälen. Egal was oder wie viel ich esse, ich kann es nicht in mir behalten. So wie jetzt auch. So schnell wie ich nur konnte rannte ich ins Bad und übergab mich. Taddl rannte mir hinterher und sah, dass ich mich übergab. Er hielt meine Haare ein wenig zurück damit sie nicht dreckig werden. „Geht's wieder?" fragte er mich als ich mich erschöpft nieder ließ. Ich nickte nur. „Wann hast du das letzte mal so richtig etwas gegessen? Also ohne, dass du es wieder auskotzt" fragte er mich woraufhin ich ihm nur antwortete: „Im Krankenhaus." Er dann entsetzt: „IM KRANKENHAUS? DAS WAR VORGESTERN!" er versuchte sich wieder zu beruhigen und redete dann weiter: „okay! Das bekommen wir wieder hin. Wir fangen bei ganz kleinen mengen an und arbeiten uns immer zu größeren mengen hin. Und wenn dir Übel wird, hörst du sofort auf zu essen und versucht es drinnen zu behalten. Okay? Ich werde dir immer helfen. Egal was ist. Dafür bist du mir zu wichtig!" Ich bin ihm wichtig? Dass er mir helfen will mich wieder normal zu ernähren, ist ja schon ganz süß von ihm. Aber ob das klappt? Ein versuch ist es wert. „Ja okay, wir können es mal versuchen" beantworte ich seine frage.


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Ich habe es auch mal geschafft, ein neues Kapitel zu schreiben.

Simon hat sich schon wieder geritzt... Meint ihr, dass Taddl diese Klingen findet und Simon dann endlich mal aufhören kann?

Habt ihr fragen an die einzelnen Charaktere? Dann schreibt sie mir.

A Slowbrick Story (Wavvyboi und seine Depressionen #Slowbrick)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt