Durch lautes Klingeln wurde ich wach. „Kathy, mach dein Wecker aus", murmelte ich. „Das ist die Hausklingel", antwortete sie verschlafen. Müde öffnete ich meine Augen. Kathy war gerade dabei, sich aufzurappeln. Es klingelte immer noch. Genervt lief sie aus ihrem Zimmer. Gerade als ich wieder meine Augen schloss und weiterschlafen wollte, hörte ich plötzlich zwei männliche Stimmen. Müde stand ich auf und lief in die Richtung der Stimmen. Im Wohnzimmer angekommen, saß eine verdutzte Kathy auf dem Sofa, während 2 mir unbekannte Männer vor ihr standen. „Alles okay?", fragte ich an Kathy gerichtet. Sofort drehten sich die zwei Männer in meine Richtung. Beide hatten eine blaue Jeanshose an, einer mit einem weißen Shirt kombiniert, und der andere mit einem grauen Poloshirt. Sie waren groß und dünn und vielleicht Mitte 30. Sie hatten fast exakt die gleiche Statur. „Dich haben wir gesucht", sagte der ältere zu mir. „Mich", fragte ich verwundert. „Du darfst uns begleiten, wir haben ein paar Fragen an dich", sagte er grimmig und zog etwas aus seiner Hosentasche. Es war ein FBI-Ausweis. Was wollen die denn von mir? Ich verstehe gar nichts mehr. „Und warum?", fragte ich verunsichert. „Das erfährst du, wenn wir dort sind", erwiderte er und kam auf mich zu. „Ich will aber nicht mit", antwortete ich. Er begann zu grinsen und bevor ich überhaupt realisieren konnte, was passiert, lag ich schon, mit dem Bauch voraus, auf dem Boden. Mir würden die Hände hinter meinem Rücken zusammengehalten und etwas kaltes, hartes Schloss sich eng um meine Handgelenke. „Dann bist du jetzt wohl festgenommen", sagte einer der beiden und zog mich mit einem Ruck nach oben. „Das dürfen sie nicht" hörte ich Kathy Stimme. „Wir sind das FBI, wir dürfen alles", erwiderte einer und packte mich fest am Arm. Mit festem Griff führte er mich zu Haustüre und setzte mich draußen in ein schwarzes, großes Auto, das direkt vor der Türe stand. Unsanft drückte er mich nach hinten und schnallte mich an, bevor er sich neben mich setzte. Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht. Ich hörte noch Kathy etwas schreien und dann fuhr der andere auch schon los. „Was wollen sie von mir?", fragte ich unsicher. Ich bekam keine Antwort. „Sie dürfen mich nicht einfach so festnehmen ohne Grund" versuchte ich es erneut, aber außer abfälliges Lachen bekam ich nichts zurück. Nach kurzer Zeit blieben wir vor einem großen Gebäude stehen. Ich wurde grob aus dem Auto gezogen und in das Gebäude geführt. Wir liefen durch eine große Eingangshalle, die von Polizisten in Uniform nur so wimmelte, direkt zu auf einen Aufzug. Sie drückten einen Knopf und wir fuhren nach oben. Der Aufzug sah genauso aus, wie der, mit dem Mike und ich gefahren sind. Ist das hier das gleiche Gebäude? „Wo sind wir?", fragte ich leise. Ich bekam wieder keine Antwort. Langsam begannen meine Arme und Handgelenke weh zu tun. Gerade als ich was sagen wollte, blieb der Fahrstuhl stehen und öffnete seine Türen. Was wollen die nur von mir? Und warum waren sie bei Kathy? Es wusste doch absolut niemand, dass ich bei ihr war, eigentlich müssten sie mich doch in der Schule oder bei mir zuhause suchen. Was geht hier eigentlich vor sich? Die Fahrstuhltüren öffneten sich und ich blickte in eine bekannte Umgebung. Es war das große Büro, in dem Mike gestern mit mir war. Das war das Gebäude und hier ist ihr Arbeitsplatz. Das sind Agents, die hier mit meinen Brüdern arbeiteten. Haben sie irgendetwas damit zu tun?
Einer der Polizisten packte mich am Arm und zog mich unsanft aus dem Aufzug. Wir bogen nach rechts ab, vorbei an dem großen Büro, und liefen den Gang entlang. Nach etwa 10 Meter blieben wir stehen, einer der zwei öffnete eine Türe und wir traten hinein. Es war ein dunkler Raum, ohne Fenster. Das Einzige, was den Raum beleuchtete, war eine einzelne von der Decke hängende Glühbirne. In der Mitte stand ein eckiger Tisch mit jeweils 2 Stühlen an den langen Seiten. Die Wände waren Grau und es war kalt. Plötzlich fiel die Türe hinter mir ins Schloss. Ich wurde am Arm gepackt und mit dem Gesicht voran gegen die Wand gedrückt. Jemand löste eine der Handschellen und drehte mich um, sodass ich nun mit dem Rücken an der Wand stand. Er nahm meine beiden Hände und schloss sie vor meinem Bauch wieder zusammen. Ein Schmerz durchzog meine Handgelenke. „Kann das bitte ein wenig lockerer gemacht werden", fragte ich leise. „Nein" erwiderte der Agent, packte mich am Arm und zerrte mich zu einem der Stühle. Unsicher setzte ich mich hin. Beide nahmen mir gegenüber Platz. "Darf ich bitte telefonieren?", ich sah zu den 2 fremden Männern, aber bekam außer einem Kopfschütteln keine Antwort. "Ich kenne meine Rechte. Ich bin minderjährig, sie dürfen mich ohne einen Erziehungsberechtigten nicht befragen und ich habe das Recht auf einen Anruf" versuchte ich selbstsicher zu sagen. Meine Brüder haben mit mir oft genug über das Thema Polizei gesprochen und mir mehrmals erklärt, wie ich mich in welcher Situation verhalten soll. Unter anderem, dass ich in so einem Moment nichts ohne sie sagen soll. "Hat sie nicht gerade gesagt, dass wir sie auch ohne ihre Eltern befragen dürfen und sie auf einen Anruf verzichtet?" fragte einer der Agents an seinen Kollegen gerichtete, "ja, das habe ich auch gehört". Solche Arschlöcher! Sie dürfen nicht einfach meine Rechte ignorieren. "Also Mila, dann erzähle uns doch einmal alles, was du über einen gewissen Jacob Paulson weißt", sie sahen mich fragend an, während sie mir ein Bild von Jacob vorlegten. Was? Hier geht es um Jacob? Warum interessiert sich das FBI für ihn? Ich war total verwirrt. "Was weißt du über ihn?" wiederholte der Polizist seine Frage. "Ich werde nicht antworten, bis ich telefonieren darf" erwiderte ich. Die glauben doch nicht im Ernst, dass ich ihnen helfe, wenn sie mich so behandeln. "Wenn wir dich etwas fragen, dann hast du zu antworten, hast du das verstanden?", ernst sahen die beiden mich an. Erneut antwortete ich nicht. "Hey" schrie einer der beiden plötzlich und schlug mit der Hand auf den Tisch. Ich zuckte zusammen. "Du antwortest mit jetzt", seine Augen funkelten mich an. Er zog meine Hände, die auf dem Tisch lagen, zu sich und machte die ohnehin schon engen Handschellen noch enger. Es begann sofort zu schmerzen. "Was weißt du über Jacob?", unsicher sah ich die beiden Agents an, während ich meine Hände wieder zu mir zog und sie unter dem Tisch versteckte. Gerade als ich den Mund öffnete, ging plötzlich die Türe auf. Ein weiterer männlicher Agent stand im Türrahmen und sah zu mir, bevor er sich an die zwei anderen Agents wendete, "was ist hier los?". "Wir haben eine Befragung, wenn du jetzt also bitte gehen würdest" erwiderte einer der beiden schroff während er aufstand. "Das hier sind keine Verhörzimmer mehr. Wo sind ihre Eltern? Sie sieht nicht aus wie 18" erwiderte er. "Das ist unsere Sache und nicht deine" antwortete der Agent und schloss die Türe direkt vor der Nase des dritten Agents. Was geht hier eigentlich vor sich? "So Mila, ich frage jetzt zum letzten Mal, was hast du mit Jacob zu tun". Ich spürte wie meine Handgelenke schmerzhaft mit pochen begannen und sich das Blut zu stauen beginnt. "Können Sie bitte meine Handschellen locker machen, sir?" fragte ich erneut nach, was die zwei Agents nur noch wütender machte. "Wenn du uns nicht sofort antwortest, stecken wir dich in eine der Zellen", ich blickte in seine drohenden Augen, "das dürfen sie überhaupt nicht". "Ich bin das FBI, ich bin das Gesetz" erwiderte er. Nein, das kann selbst er nicht machen. Sie können mich nicht einfach wegsperren. "Ich möchte telefonieren und" begann ich, aber erneut schlug der Agent auf den Tisch und schrie "es ist mir scheiß egal, was du möchtest. Du machst jetzt, was wir dir sagen oder du bekommst noch viel größere Schwierigkeiten". Unsicher sah ich sie an. „Rede jetzt" schrie auch der andere. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser und wusste nicht, was ich machen soll. Ich will hier einfach nur noch weg. Einer der Agents zog seine Waffe aus der Halterung und legte sie auf den Tisch, "du redest jetzt, hast du mich verstanden?". Das kann nicht sein Ernst sein. "Und wenn nicht, wollen Sie mich erschießen oder was", ich verlor immer mehr den Respekt vor den zweien. Wir sind hier im FBI-Gebäude, was wollen sie groß machen? "Du beantwortest jetzt meine Frage und" begann er erneut zu schreien, als sich zum wiederholten Male die Türe öffnete. Es war wieder der Agents von gerade, aber er war nicht alleine. Mike war bei ihm...
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Big Brothers 1
AdventureAchtung: das Buch habe ich geschrieben, als ich noch sehr jung war. Es ist dementsprechend nicht sehr gut geworden. Am besten ihr überspringt die ersten beiden oder drei Bücher und beginnt erst dort zu lesen, da werden die deutlich besser! 1.Teil v...