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Ich wollte schauen was passiert, aber meine Augen waren voller Tränen. „Meine Blume, was machst du nur" hörte ich seine Stimme. „Es tut mir leid! Bitte lassen Sie mich gehen" heulte ich. Die Schmerzen waren fast unerträglich. Ich hörte, wie seine Schritte sich von mir entfernten. Was passiert hier? Ich will nach Hause! Vorsichtig hob ich meinen Kopf und versuchte etwas in dem Raum zu erkennen. Ich lag auf einem großen Bett. Rechts von mir lagen kaputte Holzbretter, da hat er mich wahrscheinlich vorhin reingeworfen. Auf dem Boden lag ein dünner Stock mit einem Seil dran, hat er mich damit geschlagen? Kein Wunder tat das so weh. An der Wand gegenüber stand ein kleiner Tisch mit einem Stuhl. Daneben waren zwei Türen, eine war verschlossen und die andere führte ins Badezimmer. An der Wand links daneben befand sich ein kleiner, weißer Schrank und die Haustüre. Das ganze Haus war aus Holz, die Wände, die Decke, der Boden, einfach alles. Es war sehr schmutzig und staubig. Scheiße, ich muss hier weg. Es war so kalt. Ich war am kompletten Körper nass. Das Bett um mich herum wurde ebenfalls nass und kalt. Ich sah wie der Mann, wieder komplett angezogen, aus dem Badezimmer heraus kam. Er blieb im Türrahmen stehen und lächelte mich an. Was will er nur von mir? Langsam kam er auf mich zu und setzte sich neben mich aufs Bett. Er wollte mir mit seiner Hand ins Gesicht langen, aber ich drehte meinen Kopf zur Seite. „Ich tue dir nichts, du bist doch meine Blume", sagte er scheinheilig. „Bitte lassen Sie mich gehen", flehte ich erneut. „Das geht leider nicht", sagte er. Plötzlich spürte ich seine Hand auf meiner Brust. Erschrocken zuckte ich zusammen. Langsam strich er über meinen Brauch bis zu meinem Intimbereich. Ein paar mal strich er über meinen Körper, bevor er irgendwann aufstand und wortlos durch die Haustüre verschwand. Was macht er? Wieso lässt er mich plötzlich alleine? Das ist meine Chance, ich muss hier weg. Ich versuchte auf meine Hände zuschauen. Meine linke Hand war mit Handschellen an den Kopf des Bettes gefesselt. Meine rechte und meine Füße nur mit Kabelbindern. Das bekomme ich nicht weg. Was mache ich nur? Erst jetzt fiel mir auf, dass auch das gesagte Bett aus Holz war. Ich muss es kaputt machen. Ruckartig zog ich meine Hände nach unten. Das Bett quietschte, aber ging nicht kaputt. Der Kabelbinder schnitt sich noch mehr in meine Haut. Es tat weh, aber es blieb mir nicht anderes übrig. Ich versuchte es noch ein paar mal, aber es funktionierte einfach nicht. Plötzlich hörte ich wieder Schritte von draußen und die Haustüre öffnete sich. Dort stand er wieder. Lächelnd kam er herein und schloss wieder die Türe. Fuck! Was soll ich jetzt machen? ‚Versuche eine Bindung mit ihm aufzubauen' schwirrten mir plötzlich Coles Worte im Kopf herum. Stimmt, warum ist mir das nicht früher eingefallen. Cole hat mir doch alles schon einmal erklärt, wann ich mich wie verhalten muss. Der Mann kam auf mich zu und setzte sich wieder neben mich. Er stank total, es war einfach nur eklig. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sagte „Ich bin übrigens Mila". Seine Augen begannen zu funkeln. Im nächsten Moment spürte ich wieder seine Hände an meinem Hals und er schrie „nein, du bist meine Blume". „Ja, stimmt. Ich bin deine Blume" krächzte ich schnell bevor ich keine Luft mehr bekam. Er drückte immer fester zu. „Du tust mir weh, du kannst doch deiner Blume nicht weh tun", flüsterte ich. Erschrocken sah er mich an und löste seine Hände von meinem Hals. „Es tut mir leid", sagte er total schuldbewusst. Schnell stand er auf und lief total nervös im Raum herum. Ich gab keinen Ton von mir, zu groß war die Angst, das dann etwas passierte. Nach einiger Zeit setzte er sich wortlos auf den Stuhl. Nervös spielte er mit seinen Händen herum. Ganz leise hörte ich das er etwas sagen aber ich verstand nicht was. Was soll ich nur machen? Wie lange bin ich schon hier? Ich muss hier weg! Mein Herz raste noch immer wie verrückt. Zum Glück wurden die Schmerzen in meinem Rücken und meinen Oberschenkel langsam erträglicher. Nach einer Zeit sprang der Mann plötzlich auf und rannte aus dem Haus heraus. Kurz darauf hörte ich, wie ein Auto gestartet wurde und er wegfuhr. Was war das? Egal, ich muss die Chance nutzen! Ich riss wieder meine Hände nach unten und es begann tatsächlich zu knarzen. So gut es ging, versuchte ich mich zu befreien. Es muss funktionieren, ich muss hier weg... 

Big Brothers 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt