Sofort ließ mich der Arzt los und drehte sich um. Ich ging ein paar Schritte zurück. „Das war so natürlich nicht gemeint", sagte er ältere Arzt sofort. Jake sah ihn ernst an, während er zu mir lief. Ich versteckte meine Hand hinter meinem Rücken, damit er sie nicht sah. Sollen die Scherben doch drin bleiben, ich will hier einfach nur weg. „Es war ein anstrengender Tag, es tut mir leid, wenn ich etwas schroff war", sagte er Arzt. „Jetzt sind es nur noch 5 Sekunden", erwiderte Jake gleichgültig, woraufhin der Arzt schnell den Raum verließ. „Soll ich einen anderen Arzt holen?", fragte die Krankenschwester an meinen Bruder gerichtet. „Nein, danke, ich mache das. Ihr könnt auch gehen" antwortete er, woraufhin sie und der junge Arzt ebenfalls den Raum verließen. Dann drehte er sich zu mir um und fragte „alles okay?". Schnell nickte ich. Besorgt sah er mich an, „warum bist du denn hier?". „Ähm... wir wollten nur schauen, wo du bleibst" stotterte ich. Mir ist auf die Schnelle nichts besserer eingefallen. Man sah Jake an, dass er mir nicht glaubte. „Warum sind denn deine Haare nass?", fragte er irritiert und nahm einen meiner Zöpfe in die Hand. „Haare gewaschen", antwortete ich schnell. Jake wollte gerade etwas sagen als plötzlich Cole, gefolgt von Liam, durch die offene Türe in den Raum kam. „Gib mir mal bitte deine Hand", sagte er ruhig als er neben mir stand. Liam muss es ihm erzählt haben, fuck. Langsam holte ich meine Hand vor. „Warum sagst du denn nichts?", fragte Jake während er sich meine Hand ansah. Das trockene Blut überdeckte meine ganze Haut. Es waren vier Einschnitte zu sehen. Drei in meiner Handfläche und einen in meinem Zeigefinger. Jake ließ meine Hand los und lief zu dem Schrank. Er öffnete eine Schublade und nahm etwas heraus. „Was ist passiert?", fragte Cole sanft, der neben mir stand. Wortlos sah ich auf den Boden. Wenn ich ihnen erzähle, was passiert ist, werden sie vielleicht wütend auf unseren Dad und das will ich nicht. Jake kam, mit etwas in der Hand, zurück zu mir und sagte „setz dich bitte hin". Ängstlich schüttelte ich den Kopf. „Ich will nur das Blut wegmachen", erwiderte Jake und zeigte mir seine Hand, in der ein weißes Tuch lag. „Können wir bitte heim?", fragte ich leise. „Ich muss mir erst deine Hand anschauen", antwortete Jake ruhig. „Ich will aber nicht", sagte ich leise. Cole zog mich vorsichtig in seine Arme, „jetzt beruhig dich erstmal". Meine Hände zitterten noch immer und mein Herz raste. Ich spürte, wie jemand meine Hand nahm. Kurz darauf wurde es kalt und nass, aber es tat nicht weg. Cole strich mir über den Kopf, was mich zusammenzucken ließ. „Was ist los?", fragte er sofort. „Nichts", antwortete ich schnell. Mein Kopf tat noch immer total weh, aber ich will nicht das Jake das erfährt. „Mila, sag mir bitte die Wahrheit" hörte ich Coles Stimme. „Es tut weh", sagte ich leise und versuchte mir die Tränen zu unterdrücken. Nicht weil es wehtat, es war mir einfach alles zu viel. Ich kann das hier nicht. „Was tut dir weh?", fragte Jake besorgt. Es war einfach alles zu viel. Warum hasst mein Dad mich so? Warum kann er mich nicht so wie meine Brüder lieben? Was hab ich ihm getan? Es tat so weh, meine mom war tot und er hasst mich. Ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten und schluchzte los. Es brach alles aus mir heraus. Ich drückte mich an Cole und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Beruhigend strich er mir über den Rücken. Es dauerte noch eine Weile, bis endlich die letzte Träne aus meinem Auge geflossen ist. Ich weiß nicht warum, aber fühlte ich mich besser. „Was ist los Prinzessin?", fragte Jake leise. „Weiß nicht" nuschelte ich und drehte mich zu ihm um. Besorgt sah er mich an „was tut dir weh?". „Mein Kopf", sagte ich verheult. „Einfach so oder ist was passiert" wollte mein Bruder wissen. „Angeschlagen" meinte ich leise. „Setz dich mal bitte hin", sagte er und deutete auf die Liege. Ich löste mich von Cole und tat, was er sagte. Jake legte meine Hand, die er die ganze Zeit festgehalten hatte, mit dem Handrücken auf meinen Schoß und sagte „lass deine Hand bitte so liegen". Man sah kein Blut mehr, nur noch die vier Einschnitte und die Scherben. Es tat aber immer mehr weh. „Wo hast du deinen Kopf den angeschlagen?", fragte Jake. „Hinten", sagte ich leise. Jake drehte meinen Kopf zur Seite und sah sich die Stelle an. Anschließend begann er darauf herumzudrücken, was wehtat. Er lief zum Schrank, nahm etwas aus einer Schublade und kam mit einer kleinen Taschenlampe zurück. Jake leuchtete mir in die Augen und wollte, dass ich der Taschenlampe mit den Pupillen folge. „Ist dir schlecht oder schwindelig?" hakte er nach, als er fertig war. „Nein", antwortete ich. „Wenn irgendwas ist musst du mir das sofort sagen, okay?", sagte er und sah mich ernst an. Ich nickte leicht. „Wir gehen jetzt in einen anderen Raum, da musst du nur deine Hand auf einen kleinen Tisch legen, damit ich Bilder von dem Inneren deiner Hand machen kann. Du spürst auch nichts davon und das ist in 5 Sekunden schon erledigt" erklärte mir mein Bruder. Ich nickte wieder. „Dann komm", sagte er auffordernd und lief zusammen mit mir aus dem Raum. Gerade als wir aus dem Behandlungsraum liefen, kam der ältere Arzt auf uns zu „Chef, das war wirklich nicht so gemeint" sagte er zu meinem Bruder. „Morgen, 7am, bei mir im Büro. Dann können wir uns mal über den Umgang mit Patienten und Kollegen unterhalten" sagte Jake ernst und schob mich durch eine Türe in einen kleinen Raum. Es gab keine Fenster, nur in der Mitte eine Liege und ein kleines Gerät, das an der Decke hing. Jake sagte mir das ich mich auf die Liege setzten sollte. Er tippte etwas auf dem Display des Gerätes herum und legte dann meine Hand darunter. Nach kurzer Zeit sagte er mir, das ich wieder aufstehen kann und wir liefen zurück. Cole saß auf dem Stuhl an der Wand. Ich ging zu ihm und kuschelte mich auf seinen Schoß, während Jake sich an dem Bildschirm zu schaffen machte. Nach kurzer Zeit drehte er sich um und kam zu mir. Er nahm den kleinen Tisch, rollte ihn vor mich und legte meine Hand drauf. Dann schaltete er eine helle Lampe an, die von der Decke hing und sah sich nochmal meine Hand an. Nach einiger Zeit stand er auf, öffnete den Schrank und holte einige Dinge raus. Er kam mit einem Tablett, das von einem blauen Tuch verdeckt war, zurück und stellte es neben meine Hand auf den Tisch. „Also, ich spüle jetzt die Wunden aus, betäube deine Hand, entferne die Scherben und nähe es", sagte Jake. Angst machte sich in mir breit. Mein Herz begann sofort wieder schneller zu schlagen. „Muss das sein?", fragte ich leise. „Ja, es geht auch ganz schnell", sagte Jake. Das macht mich alles so nervös, ich will nicht das es betäubt wird, das geht doch auch ohne. Alles in mir kribbelte, es war so ein ekliges Gefühl. „Ich spüle es jetzt erstmal aus" meinte Jake und holte etwas von dem Tablett. Vorsichtig drücke Cole meinen Kopf zu Seite, sodass ich nichts mehr sah. Kurz darauf spürte ich eine kalte Flüssigkeit auf meiner Hand und es begann zu brennen. Nach einiger Zeit sagte Jake „das tut jetzt kurz weh, aber danach spürst du nichts mehr, versprochen". Nein, ich kann das nicht. Schnell zog ich meine Hand von dem Tisch. „Mila, bitte", sagte Jake. „Nein, ich kann das nicht", antwortete ich mit zittriger Stimme...
DU LIEST GERADE
Big Brothers 1
AdventureAchtung: das Buch habe ich geschrieben, als ich noch sehr jung war. Es ist dementsprechend nicht sehr gut geworden. Am besten ihr überspringt die ersten beiden oder drei Bücher und beginnt erst dort zu lesen, da werden die deutlich besser! 1.Teil v...