Big Brothers 1

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„Aufstehen" hörte ich Jakes Stimme. Langsam öffnete ich meine Augen. Müde sah ich ihn an. „Du bist in 10 Minuten unten", sagte er kurz angebunden, bevor er mein Zimmer verließ. Gut, dass er so gute Laune hatte. Ich war noch total müde, aber lieber stehe ich auf, bevor ich noch mehr Ärger bekam. Langsam setzte ich mich auf. Es war total kalt und ich hatte Halsschmerz. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich immer noch die gleichen Sachen von gestern anhatte. Schnell zog ich sie aus und schlüpfte in eine lange Jogginghose und einen dicken Kapuzenpulli. Mir war trotzdem noch total kalt. Irgendwie ging es mir aber auch nicht so gut, hoffentlich werde ich nicht krank. Schlecht gelaunt lief ich die Treppen runter. Eigentlich sollte ich mega gute Laune haben, heute ist schließlich Thanksgiving, na ja, es kann nur besser werden. Jake, Cole and Mike saßen im Esszimmer und frühstückten. Gerade als ich mich dazu setzte, klingelte Mikes Handy. Nachdem er kurz darauf gesehen hatte, stand er auf und lief schnell die Treppen hoch. Müde nahm ich mir ein Toast und belegte es mit Käse. Mir war immer noch total kalt. Ich kuschelte mich in meinen Pulli und begann zu essen. Keine gute Idee, nachdem ich den ersten bisschen heruntergeschluckt hatte, wurde mein Halsschmerz immer schlimmer. Na toll, natürlich musste ich auch mit meinen nassen Klamotten einschlafen. Als ich mein Toast wieder auf mein Teller lag, kam Mike wieder ins Esszimmer. Er trug eine kugelsichere Weste und hatte eine Pistole an seiner Hose. „Was gibt es?", fragte Cole während Mike sein Handy nahm, welches noch auf dem Tisch lag. „Es gab einen Zwischenfall in Watts, ich weiß aber auch noch nichts Genaues", antwortete er kurz und verschwand wieder. Kurz darauf hörte man die Haustüre ins Schloss fallen. Ich spürte die Blicke meiner Brüder, die mir gegenüber saßen. Ich hab gar keine Lust auf das, was jetzt kommt. Mein Blick fiel auf die Küchenuhr, es war erst 9am. Kein Wunder war ich so müde. „Was sollte das gestern Abend?", fragte Jake ruhig. Ich gab ihm keine Antwort. Das es scheiße von mir war, weiß ich selber, keine Ahnung warum ich gestern Abend so blöd war. „Wenn wir dir was verbieten, dann hast du dich auch daranzuhalten. Du warst jetzt zum zweiten Mal auf einer Party, obwohl wir es dir verboten hatten. Ich hab dir gestern erst erklärt, warum wir dich abends nicht weglassen und du bist trotzdem gegangen" sagte Cole, ebenfalls total ruhig. Ich erwiderte nichts darauf, was soll ich auch sagen? Es stimmt ja, was er sagte. „Du bist nicht nur gegangen, obwohl du nicht durftest, du warst ebenfalls betrunken, obwohl du genau weißt, dass es gesetzlich verboten ist und wir von dir erwarten, dass du dich mit deinen 15 Jahren daran hältst. Außerdem bist du betrunken ins Meer gegangen, weißt du, wie viel da hätte passieren können? Eigentlich dachte ich, dass du erwachsener und verantwortungsvoller bist. Weißt du, wie viele Menschen jeden Monat im Pool ertrinken, weil sie Alkohol getrunken haben? Das, was ihr gemacht habt, ist einfach nur total dumm. Anscheinend müssen wir auf dich immer noch aufpassen wie auf ein kleines Kind" sagte Jake ernst. Eigentlich hatte ich mir da gar keine Gedanken drüber gemacht, aber mein Bruder hatte schon recht, betrunken ins Meer zugehen war echt nicht die beste Idee. Aber woher wissen die das eigentlich? Bestimmt hat Liam seine Klappe nicht halten können. „Und dein Verhalten gestern Abend geht auch überhaupt nicht" meinte Jake streng. Ich weiß, es war echt scheiße von mir, ich verstehe das meine Brüder wütend sind, wobei sie eigentlich ziemlich ruhig waren. Ich weiß ja das sie mir die Partys nicht aus Spaß verbieten, aber trotzdem ist es scheiße, wenn man nichts darf. „Du hast bis Montag Hausarrest. Außerdem bringst du mir nach dem Essen dein Laptop und iPad. Dein Handy bekommst du am Montag zurück und den Rest schauen wir dann mal" sagte Cole. Na toll. Jetzt sitze ich hier bis Montag fest und hab nicht mal mein Handy. Dagegen sagen bringt auch nichts, also kann ich es gleich lassen. Wortlos stand ich auf und ging in mein Zimmer, um meine Sachen zu holen. Es war immer noch total kalt und mein Halsschmerz wurde auch nicht besser. Ich nahm mein iPad und mein MacBook und lief wieder die Treppen runter. Ohne was zu sagen, legte ich es auf den Tisch. Ich wollte wieder hoch in mein Zimmer gehen, aber Cole sagte mir, ich soll mich wieder hinsetzten. Was ist denn jetzt noch? Ein wenig genervt setzte ich mich wieder auf meinen Stuhl und starrte auf den Boden. „Willst du nichts mehr essen?", fragte Jake nach einer Zeit. Ich schüttelte den Kopf, das macht mein Halsweh nur schlimmer...