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Liam POV

Ich stand gerade mit meinen Jungs im Wohnzimmer als plötzlich Jonas neben mir stand. „Alter, wo warst du die ganze Zeit?", fragte er hektisch. „Hier, warum?", erwiderte ich irritiert. „Komm mit", sagte er und lief, ohne eine Antwort von mir abzuwarten, weg. Was ist denn mit dem los? Ich lief ihm hinter, raus aus dem Haus. Erst draußen vor der Haustüre blieb er stehen. Es standen zwei Streifenwagen und vier Polizisten vor dem Haus und redeten mit Kathy, Milas bester Freundin. Was macht sie denn hier? Ich dachte, Mila übernachtet heute bei ihr. Irritiert lief ich zu ihr. „Da bist du ja, wir haben dich die ganze Zeit gesucht", sagte sie hektisch. „Was ist los?", fragte ich sie. Einer der Polizisten wollte etwas sagen, aber Kathy begann schon zu erzählen „wir sind beide hier auf der Party gewesen, aber dann haben wir uns getrennt. Ich habe immer wieder versucht, sie zu erreichen, aber die hat mir nie geantwortet. Ich wollte sie anrufen, aber drinnen war es so laut. Ich bin raus und hab dort hinten ihre Tasche auf dem Boden gefunden. Es war noch alles drin, Handy, Schlüssel, Geldbeutel, das lässt sie doch nicht einfach so liegen. Ich habe mir Sorgen gemacht und wollte Jonas holen, aber da hab ich plötzlich einen Schuh von ihr gesehen. Wir haben dich gesucht, aber nicht gefunden, deswegen haben wir die Polizei gerufen. Sie verliert doch nicht einfach so ihren Schuh" sagte sie total hektisch und aufgelöst. Ich brauchte kurz einen Moment um zu realisieren, was sie gerade gesagt hatte. „Können sie bestätigen das ihre Tasche und ihr Schuh ist?", fragte eine der Polizisten und hielt mir etwas hin. „Keine Ahnung, sie hat so viele Taschen und Schuhe", antwortete ich. „Es ist ihr Zeug", sagte Kathy. Der Polizist öffnete die Tasche und holte ein Handy raus. Es war Milas Handy. „Das ist ihr Handy", sagte ich. Fuck! Was ist nur passiert? „Seit wann ist Mila verschwunden", fragte ich an ihre beste Freundin gerichtet. „Ich habe sie das letzte Mal so um 9pm gesehen", antwortete sie aufgelöst. Ich sah auf mein Handy, jetzt war schon 1am. Das kann doch nicht sein das sie so lange verschwunden ist aber es erst jetzt auffällt. „Sie sind also der Bruder der Vermissten?" fragte einer der Polizisten, woraufhin ich nickte. „Haben sie ein Bild?", fragte er. Schnell nahm ich mein Handy raus und suchte ein Bild von Mila heraus. Ich hielt es ihm hin und er fotografiere es ab. Er fragte mich noch ein paar Dinge, z.b. ob Mila schon mal abgehauen ist usw., er soll sie lieber suchen und mich nicht so scheiß Dinge fragen. Fuck, sie ist doch meine kleine Schwester, sie kann doch nicht vermisst werden. Während der Polizist mich weiter ausfragte, kamen noch zwei weiter Polizeiautos. Die Polizisten redeten miteinander und liefen dann gemeinsam in den Wald rein. Fuck, das kann doch alles nicht wahr sein.

Mila POV

Plötzlich gab es einen Knall. Es dauerte kurz einen Moment bis ich realisiert hatte, das ich es tatsächlich geschafft hatte. Das Holz, an dem meine Hände gebunden waren, ist zersprungen. Schnell zog ich meine Hände an meinen Körper. Mit der rechten schlüpfte ich aus dem Kabelbinder. Die Handschellen um mein Handgelenk werde ich wohl nicht los bekommen, aber das ich auf egal. Schnell rutschte ich nach unten und löste die Fesseln an meinen Füßen. Zum Glück waren sie gleich gelöst. Ich sprang aus dem Bett. Mit wackligen Beinen rannte ich zur Türe. Ich muss hier weg. Draußen war es stockdunkel. Nur der Mond spendete ein wenig Licht. So gut wie blind rannte ich die Schotterstraße entlang. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich gar keine Schuhe mehr anhatte. Die Steine schnitten in meine Haut, aber das war egal, ich muss jetzt einfach weg. So schnell ich konnte, rannte ich die Straße entlang. Wir sind vorhin nicht so lange gefahren, also kann die Party nicht weit weg sein. Plötzlich sah ich zwei Lichter auf mich zukommen. Schnell lief ich nach rechts in den Wald rein und versteckte mich hinter einem Baum. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Das Auto kam immer näher. Ist er das oder ist das jemand Fremdes? Langsam fuhr das Auto an mir vorbei. Erst als ich es nicht mehr sehen und hören konnte, lief ich zurück auf die Straße. Ich hatte so Angst. Am liebsten würde ich laut losschreien. Ich wischte meine Tränen weg und rannte weiter die Straße entlang. „Stopp, stehen bleiben und Hände hoch" hörte ich plötzlich eine männliche Stimme aus dem Wald. Erschrocken blieb ich stehen und sah in die Dunkelheit. Plötzlich gingen vier kleine Lichter an. Es knackte und die Lichter wurden immer größer. Ich wollte wegrennen, aber ich war wie eingefroren. „Hände hoch", schrie die Stimme erneut. Ich konnte mich nicht bewegen. Plötzlich sah ich die Umrisse von vier Personen, die aus dem Wald heraus traten. Das helle Licht mehrerer Taschenlampen fiel auf mich. „Das ist sie", sagte einer dieser Personen. „Du bist Mila, oder?", fragte eine männliche Person. Ängstlich nickte ich. Sie standen jetzt direkt vor mir. Es waren vier Männer, alle in Polizeiuniform. In der einen Hand hatten sie Taschenlampen, in der anderen eine Pistole. „Wir haben sie", sagte einer der Männer in ein Funkgerät und kam einen Schritt auf mich zu. Plötzlich kam Leben in mich. Ängstlich lief ich ein paar Schritte nach hinten. „Ich tue dir nichts", sagte er und lächelte mich an. Einer der Männer entfernte sich und sprach etwas in das Funkgerät. „Kannst du uns sagen, was passiert ist?", fragte ein anderer und musterte meinen Körper. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich bis auf meine Unterwäsche nichts anhatte und um mein Handgelenk noch immer die Handschellen waren. Langsam kam einer der Männer wieder auf mich zu, aber ich ging sofort wieder ein paar Schritte nach hinten. „Ich will dir nur helfen, du bist jetzt in Sicherheit", sagte er mit einer ruhigen Stimme. Das ist mir egal, der soll einfach wegbleiben. Plötzlich hörte ich schnelle Schritte hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. Ich sah die Umrisse einer Person die auf uns zu gerannt kam. Fuck, was mache ich jetzt? Hinter mir stehen die Polizisten, da kann ich nicht hin, aber in den Wald kann ich auch nicht. Ich will hier einfach weg, sofort! „Zum Glück geht es dir geht" hörte ich die Person sagen als sie vor mir stehen blieb. Es war Liam. Ein riesiger Stein fiel mir vom Herz. „Ich hatte so Angst um dich" sagte er leise und zog mich in seine Arme. Es fühlte sich gut an. Ich war total erleichtert das er hier war. „Was ist passiert?", fragte er und ließ mich los. Liam zog seinen Pulli aus und stülpte ihn mir über. Er war total warm und kuschlig. Erst jetzt fiel mir auf, wie sehr ich zitterte. Keine Ahnung ob vor Angst oder Kälte. „Was ist passiert, wer war das?", fragte Liam. Er sah auf der einen Seite total besorgt und auf der anderen total erleichtert aus. Ich spürte, wie mir wieder Tränen in die Augen stiegen. Ich will nicht erzählen was war, ich will das einfach nur vergessen. ‚Meine Blume', warum spuckt mir das jetzt schon wieder im Kopf herum. Ich will das doch nur vergessen. „Kannst du uns erzählen, was passiert ist?", fragte einer der Polizisten. Ich reagierte nicht. „Mila, du musst erzählen, was war", sagte nun auch Liam. Ich konnte nichts sagen. Alles, was in meinem Kopf war, waren diese zwei Wörter ‚meine Blume'. „Es ist echt wichtig, dass du uns erzählst, was passiert", sagte der Polizist erneut. „Meine Blume", flüsterte, ist leise. „Was? Was für eine Blume?" fragte Liam irritiert. „Meine Blume", flüsterte ich erneut. „Hat er dich so genannt?" wollte ein anderer Polizist wissen und sah mich ernst an. Vorsichtig nickte ich. Der Polizist wurde plötzlich ganz hektisch und tippte auf seinem Handy herum. Ich will hier weg! „War er das?", fragte der Polizist und hielt mir sein Handy hin. Sofort überkam nicht Gänsehaut. Mein Herz, das ohnehin immer noch raste, schlug noch schneller. Ich will das nicht sehen. „Ist er das?", fragte der Polizist fordernd. Ich nickte, während mir eine Träne das Kinn runtertropfte. Liam zog mich wieder in seine Arme. „Wir brauchen sofort das FBI" hörte ich den Polizisten rufen... 

Big Brothers 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt