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Jake POV

Nachdenklich sah ich auf den Behandlungsplan, den ich zusammen mit den zuständigen Ärzten in der Klinik erstellt hatte. Mason befindet sich mitten im Entzug, welcher selbst mit Medikamenten nicht gerade leicht ist. Es ging ihm ziemlich schlecht, was sich aber in absehbarer Zeit bessern wird. Allerdings ist es auch wichtig, wie es danach weiter geht. Es ist seine erste Woche in der Klinik, sobald sein Körper mit den Entzugserscheinungen klarkommt, muss er mit der Therapie beginnen. Eine Drogensucht ist nicht nur eine körperliche Abhängigkeit, sondern auch eine psychische. Wir hatten in den letzten 2 Stunden besprochen, wie es medizinisch und therapeutisch weiter geht und ich hoffte, dass alles so verlaufen wird wie wir uns das erhofften. Ich besprach mit den Ärzten ein paar letzte Details, bevor ich mich auf den Weg zu Mason machte. Zu seiner eigenen Sicherheit wurde er in seinem Zimmer eingeschlossen. Die ersten Stunden im Entzug waren die schlimmsten und die Patienten konnten nicht mehr rational denken und handeln. Alles was zählt, sind die Drogen und sie sich zu sehr vielem bereit um an diese zu kommen. Mason sah sehr erschöpft aus. Müde lag er auf dem Bett in seinem Zimmer und ließ seinen Arm von der Bettkante hängen. Seine Augen waren sehr glasig, die Haut blass. Die Entzugserscheinungen waren ihm deutlich anzusehen. "Hey Buddy", sagte ich, während ich zu ihm lief. Mason sah mich an, aber reagierte nicht wirklich. Ich konnte verstehen, dass er wütend auf uns war. Er konnte im Moment nicht verstehen, dass wir nur das Beste für ihn wollen und er einen Entzug braucht. Das sah er aber natürlich anders und gab uns die Schuld an der aktuellen Situation. "Geh weg", sagte Mason harsch als ich mich neben ihn setzte. Es machte keinen Sinn ihm in der aktuellen Situation alles zu erklären, er konnte und wollte es nicht verstehen. Gerade als er wieder etwas sagen wollte, setzte er sich aufrecht hin. Ich konnte sehen, dass er sich übergeben musste und hielt ihm den Eimer, der neben seinem Bett stand, hin. Keine Sekunde zu früh, denn Mason musste sofort spucken. Sanft strich ich ihm über den Rücken. Es war verdammt schwer für ihn aktuell und wir werden ihn so gut wir können unterstützen. "Es wird bald besser", sagte ich zu meinem jüngeren Bruder, während er immer noch würgte. "Lass mich einfach in Ruhe", erwiderte er als er fertig war, während er sich zurück in das Bett fallen ließ. Ich nahm den Eimer und brachte ihn weg, bevor ich mich wieder zu Mason setzte. "Ich weiß, dass du das im Moment nicht verstehst und uns hasst, dafür, dass wir dich hier eingewiesen haben. Wir haben das nur gemacht, weil wir das Beste für dich wollen. Du kannst jederzeit zu uns kommen und wir sind immer für dich da. Nur weil du hier bist, heißt das nicht, dass du alleine bist" sagte ich zu Mason. Er sollte nicht denken, dass nur weil er hier ist, wir uns nicht mehr für ihn interessieren. "Klar, ihr schiebt mich ab, aber ich soll dir das glauben", erwidere mein Bruder kopfschüttelnd. "Wir haben dich nicht abgeschoben, aber wir können dir zuhause nicht so gut helfen, wie sie es hier können. Wir machen das alles nur für dich und du kannst trotz allem mit uns über alles reden und wir werden dich bei allem unterstützen. Du musst das hier nicht alleine machen", ich wuschelte Mason kurz durch die Haare. "Hau einfach wieder ab", antwortete er aggressive. Ich stand auf, um ihm etwas Raum zu geben und setzte mich auf die Couch. Er sagte mir noch einige Male das ich gehen soll, aber ich ignorierte es. Auch wenn Mason sagt, dass er mich im Moment nicht hier haben möchte, wusste ich, dass er mich beziehungsweise uns braucht. Er ist 16 Jahre alt, in einer neuen Umgebung und mitten im Entzug. Er war wütend auf alles und wollte das an mir auslassen, aber ich ging nicht darauf ein. Jeder in seiner Situation braucht jemand, der für ihn da ist und ich bin das heute für Mason. Wir werden ihn nicht alleine lassen, erst recht nicht in so einer Situation, in der er uns mehr denn je braucht...

Big Brothers 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt