Tanzen im Regen

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Songlist: 

Marry You- Bruno Mars

Only Girl (In the World)- Rihanna

Don't Give Up On Me- Andy Grammar

enjoy :)

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Dicke Regentropfen klatschten gleichmäßig auf meine Stirn. Plitsch. Platsch. Meine dunklen Haare hingen mir in nassen Strähnen im Gesicht und meine eigentlich helle Jeans klebte an meinen Beinen. Fröstelnd schlang ich meine Arme um meinen Oberkörper und setzte meine Kapuze von meinem Pulli auf. Wieso saß ich immer, wenn es regnete draußen? Plötzlich hörte ich wie sich Schritte näherten.

„Ich habe dich vom Fenster ausgesehen und dachte mir ich leiste dir ein bisschen Gesellschaft" Kathleen stand eingepackt in einer Regenjacke vor mir und lächelte mich schüchtern an. Ich ignorierte sie und schaute einfach weiter zu wie die Regentropfen die Fensterscheibe runterliefen. Natürlich war ich noch immer angepisst. Dass sie mir dauernd Hoffnungen machte und dann doch mit Dennis abhing gefiel mir nicht. Ich war ernsthaft in sie verliebt und der Liebeskummer fraß mich von ihnen auf. So wie der Krebs. Plötzlich spürte ich eine kleine kalte Hand auf meiner. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihr und blickte sie ausdruckslos an. „Was habe ich falsch gemacht?", erkundigte sie sich mit gebrochener Stimme. Und da ich noch nie der Fan von verschweigen gewesen war, antwortete ich ihr sofort. „Ich mag Dennis einfach nicht. Wie er mit dir umgeht und ich habe das Gefühl, dass er dich mir wegnimmt", meinte ich trotzig. Kathleens besorgte Miene fiel und sie fing schallend an zu Lachen. „Tori, du bist echt süß. Keiner nimmt mich dir weg, verstanden?" Sie beugte sich zu meinem Ohr und hauchte kleine Küsschen drauf. Die Schmetterlinge in meinem Bauch überschlugen sich. „Hörst du? Absolut keiner kann uns trennen", flüsterte sie. Wie unter Drogen nickte ich grinsend, die Kälte und der Regen waren für einen Moment vergessen. Schweigend und noch immer händchenhaltend und lächelnd saßen wir nebeneinander auf der Bank. Bis Kathleen wieder einer ihrer Einfälle hatte.

„Komm, lass uns Musik hören und tanzen!", schlug sie plötzlich vor. Entgeistert starrte ich sie an, aber ich wusste, dass man sie nicht so schnell von einer Idee abbringen konnte. Deshalb stand ich unsicher auf und stellte mich in den strömenden Regen. Kathleen tippte paar Mal auf ihrem Handy rum, bis Musik ertönte. Sie legte es auf die Bank und ging dann auf mich zu. Ihre grünen Augen schauten zu mir rauf und zogen mich in den Bann. Ein schnelles Lied ertönte und lachend fing sie an sich im Takt zu bewegen. Sie hüpfte auf und ab und sah dabei so anmutig wie keine andere Person aus. Grinsend fing auch ich an mich vorsichtig zu bewegen, aber Kathleen nahm mich an den Händen, um mich zu motivieren mehr mitzumachen. Es sah vielleicht kindisch und lächerlich aus, aber ich hatte so viel Spaß wie noch nie in meinem Leben. Der Regen prasselte auf uns herunter, unsere Haare hingen uns im Gesicht und die Pfützen unter unseren Füßen platschten, sobald wir ins sie reinsprangen. Irgendwann ertönte ein etwas langsameres Lied.

Vorsichtig legte ich meine Hände auf ihre Taille und fing an langsamer zu werden. Langsam legte auch sie ihre zarten Hände auf meine Schultern und wippte leicht hin und her. Der Regen prasselte noch immer regelmäßig auf unsere Köpfe, aber von der Kälte spürte ich gar nichts mehr. Zusammengekuschelt tanzten wir auf dem nassen Asphalt ihr Kopf auf meiner Schulter abgelegt. Die Musik hallte leise im Hintergrund während wir uns nur auf uns zwei fokussierten. Plötzlich hob sie ihren Kopf an und starrte mir in die Augen.

Ihr Blick glitt langsam zu meinen Lippen und auch ich konnte mir einen vorsichtigen Blick auf ihren Mund nicht verkneifen. Als wir uns wieder gegenseitig anschauten, fasste ich einen mutigen Entschluss. Ich wollte sie küssen. Und ich würde sie jetzt auch küssen. Langsam und vorsichtig näherte ich mich mit meinem Gesicht ihrem. Überrascht starrte sie mich an, aber gerade als ich mich zurückziehen wollte, kam auch sie mir ein Stückchen näher. Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch vor Aufregung und mein Atem ging schneller. Nur wenige Zentimeter vor ihren Lippen stoppte ich. Wenn jetzt uns jemand unterbrechen würde, konnte ich für nichts garantieren. Flatternd fielen unsere Augenlider zu und ich hörte nur noch die Musik und spürte ihren heißen Atem auf meiner Haut. Und da passierte es. Nach mehreren Wochen wo wir uns kannten und immer nähergekommen waren. Nach langer Zeit sich gegenseitig anhimmeln und im Stillen wünschen die andere Person endlich zu küssen. Ihre weichen Lippen trafen auf meine. Unsere Lippen lagen ruhig aufeinander und wir genossen einfach nur uns endlich getraut zu haben. Dann wurde Kathi mutiger. Vorsichtig fing sie an ihre Lippen gegen meine zu bewegen was ich gerne erwiderte.

Obwohl wir im eiskalten Regen standen, war uns warm. Die gegenseitige Nähe und das brennende Gefühl des verliebt seins, heizte unsere Körper auf. Nach mehreren Minuten liebevollen Küssens, lösten wir uns voneinander. Ihre grünen Augen strahlten mich an und auf meine Lippen legte sich ein sanftes Lächeln. Wir brauchten keine Worte, um das zu beschreiben was gerade vorgefallen war. Einfach unsere Blicke und Berührungen vermittelten alles was wir mit Worten nicht ausdrücken konnten.

„Lass uns reingehen, sonst werden wir noch krank", meinte ich besorgt. „Nicht, dass das noch schlimmer werden kann als es eh schon ist", fügte ich scherzend dazu. Ich nahm mir ihre mittlerweile eiskalte Hand und zog sie mit in das warme Gebäude. Eine panische Stimme holte uns wieder in die Realität. „Oh mein Gott Mädchen, ihr wart doch nicht ernsthaft gerade so leicht bekleidet draußen, oder? Kommt schnell mit, ihr müsst euch was trockenes anziehen", befahl Natalie streng. Wir nickten rasch und gingen in unsere Zimmer, um uns abzuduschen und umzuziehen. Bevor unsere Wege sich trennten, flüsterte ich Kathleen noch etwas ins Ohr. „Komm, wenn du fertig bist in mein Zimmer" Kathi nickte strahlend und verschwand in Richtung ihres Raumes. Ich hüpfte schnell unter die Dusche, zog mir eine Jogginghose und einen Pulli an und wartete ungeduldig auf Kathleen. Immer wieder strich ich mir während dem Warten über meine Lippen. Der Kuss brannte noch immer auf meine Haut und ließ mich selig lächeln. Nach wenigen Minuten klopfte es an der Tür und Kathleen betrat lächelnd den Raum. Wortlos zog ich sie auf mein Bett und in meine Arme. Ich atmete ihren vertrauten Geruch rein und wollte nie wieder wo anders sein. 

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Dieses Kapitel hat echt viel Zeit in Anspruch genommen :)

Meine erste Kussszene so don't judge me haha 😅 Wie fandet ihr das Kapitel? :)

Bye

-F

99 TageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt