Oben

438 37 23
                                    

Uhm...hi! Wisst ihr noch, dass dieses Buch existiert? Wahrscheinlich nicht, ohne Updates möchte man ein Buch wahrscheinlich auch nicht lesen. Was soll ich sagen... Ich habe nicht mal einen Grund, um diese lange Zeit zu entschuldigen. Wir haben jetzt einen harten Lockdown und deshalb habe ich mich aufgerafft und ein neues Kapitel geschrieben. Um ehrlich zu sein, bin ich mit diesem Buch überhaupt nicht mehr zufrieden und deshalb gibt es nur drei Möglichkeiten.

a) das Buch abbrechen. / Nein. Kommt überhaupt nicht in Frage. Klar, ich bin mit meinem Werk nicht gerade zufrieden, aber es abzubrechen und damit viele Leser zu enttäuschen möchte ich auch nicht.

b) es überarbeiten./ Auch ein nein. Es zu überarbeiten würde sehr lange dauern, ganze Kapitel und Handlungsstränge würden herausgerissen werden und da habe ich auch keine große Lust drauf.

c) es so schnell wie möglich fertig stellen./ Ja. Ich werde in der nächsten Zeit die Kapitel, die unbedingt rein müssen schreiben, dann noch paar Übergangskapitel anfertigen und dann dieses Werk abschließen.

Klar, jetzt denken sich viele. Hä, sie steht doch nicht mehr tausend Prozent hinter diesem Buch wieso macht sie das dann so und- Schon klar. Aber mich plagen echt Schuldgefühle, wenn ich andere Werke plane, schreibe und hochlade und das nicht mehr geupdatet wird.

Genug gelabert, hier ist ein neues Kapitel. 

---

„Wo führst du mich hin?" „Das wirst du noch früh genug rausfinden", erwiderte ich lachend. Kathi schmollte und probierte die schwarze Augenbinde abzunehmen, aber ich hinderte sie daran. „Nichts da, das bleibt dran, bis wir da sind" Vorsichtig hauchte ich ihr einen Kuss auf die Lippen und führte sie dann weiter. Es war süß mitanzusehen, wie sie hilflos durch die Gegend torkelte und sich ganz auf mich verließ. Ihre Hand umklammerte meine, während ich lässig einen Arm um ihre Hüfte geschlungen hatte. Ich hoffe sehr, dass mein Plan aufgehen würde. Meine Nervosität war mir schon seit Tagen anzusehen, aber obwohl Kathi mich paarmal drauf angesprochen hatte, verriet ich ihr nichts. Es hatte mich viel Zeit und Geld gekostet, aber für diesen wertvollen Menschen würde ich alles machen. Wirklich alles.

„Sind wir bald da?" „Ja" „Wie lange noch?" „Nicht mehr lange", meinte ich schmunzelnd. Manchmal war sie echt wie ein kleines, nerviges Kind. Ich sah schon unser Ziel und nur wenige Minuten später waren wir auch angekommen. „Ich nehme dir jetzt die Augenbinde ab, Baby", flüsterte ich in ihr Ohr, während ich den Stoff löste. Kathleen blinzelte gegen die Sonne an und erstarrte als sie sah, wo wir waren. „Tori... Das ist nicht dein Ernst" „Doch", erwiderte ich lachend. Sie starrte mich verwirrt an und ein kleiner Quietscher verließ ihre Lippen, bevor sie sich in meine Arme schmiss und mir einen Kuss auf die Lippen drückte. „Danke!" Ich umarmte sie und genoss den Moment. Die Freude war ihr ins Gesicht geschrieben und machte mich einfach nur glücklich.

Sie hatte mir schon oft erzählt, dass sie wie ein Vogel einfach abheben wollte. Einfach vom Boden weg und fliegen. Vom Wind getragen werden und sich nicht auf seine Beine verlassen müssen. Und das hatte ich vor ihr mit dem heutigen Ausflug zu erfüllen. Wir standen vor einem riesigen Heißluftballon, der nur noch darauf wartete mit uns an Bord anzuheben. Kathleen umklammerte meine Hand und riss mich mit zu dem Gefährt. Lachend stolperte ich ihr hinterher. Der Mann, mit dem ich schon zuvor geredet hatte, grinste uns fröhlich an. „Einsteigen, bitte", meinte er und hielt uns eine Hand hin, um in den Korb zu klettern. Es war schwierig gewesen das ganze zu organisieren, da Minderjährige eigentlich eine Einverständniserklärung der Eltern brauchten, aber wir hatten den sogenannten Krebsbonus. Sachen, die man sonst nicht bekommen würde, bekamen Kinder mit Krebs oft nur mit einem Fingerschnippen. Mitleid.

Der Mann drehte das Gas auf und nur nach wenigen Minuten fing der Ballon an sich aufzublähen und den Korb anzuheben. Kathleen krallte sich in meinem Arm fest, während ich mich am Korb Rand festhielt, damit wir nicht beide umfielen. Nach einer Zeit schwebten wir schon paar Meter über dem Boden und meine Höhenangst machte sich bemerkbar. Meine Hand wurde schwitzig und ich probierte verzweifelt meine Atmung zu kontrollieren. Ich durfte jetzt nicht ausrasten. „Tori? Ist alles okay? Du siehst so bleich aus", merkte Kathi besorgt an. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihr. „Ich habe Höhenangst", gab ich kleinlaut zu. Erschrocken schaute sie mich an. „Wieso hast du mir das nicht davor gesagt? Wenn du möchtest können wir sofort wieder runter, ehrlich" Ich schüttelte den Kopf und lächelte sie tapfer an. Ich wollte nicht ihren Traum zerstören. Was man nicht alles für die Liebe seines Lebens tat.

Nach einer Zeit und vielen Küssen und Umarmungen war von meiner Angst fast nichts mehr da. Der Wind fuhr durch unsere Haare und zerstörte unsere Frisuren. Unter uns sahen wir Flüsse, Wiesen und Wälder, aber nichts konnte die Schönheit, die neben mir stand, ersetzten. Während Kathi die Natur bewunderte, bewunderte ich sie. Wie sie sich über jede Kleinigkeit freute, wie ihre Augen leuchteten, wenn sie etwas erblickte und wie sie voller Tatendrang mir durchgehend etwas erzählte. Ich wollte sie nie wieder hergeben. Wie konnte ich nur jemals ohne sie leben? Ein Lächeln von ihr und mein Tag war gerettet. Ein Kuss von ihr und mein Herz kriegte sich nicht mehr ein. Jede Berührung ließ mein Lächeln größer werden und jede Unterhaltung machte mein Leben schöner. Ich hatte noch nie so sehr einen Menschen geliebt wie sie. Als ich Kai kennengelernt hatte, dachte ich es wäre Liebe. Falsch gedacht. Es war reine Einbildung gewesen. Man konnte es auf die Unerfahrenheit, auf meine Einsamkeit oder irgendwas anderes schieben, aber das, was ich jetzt hatte konnte man mit nichts anderem vergleichen.

„Tori? Hörst du mir noch zu?", wurde ich von Kathi aus meinen Gedanken gerissen. Verwirrt schaute ich sie an und bemerkte, dass ich sie durchgehend angestarrte hatte. Ich errötete leicht und wandte mich von ihr ab. Sie lachte leise und drehte meinen Kopf zu sich. „Du darfst mich so viel wie du möchtest anstarren, okay?" Ich nickte leicht und hauchte ihr wieder mal einen Kuss auf die wohlgeformten Lippen. Ich liebte sie. Sie erwiderte und die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten umher. Nach einer Zeit lösten wir uns voneinander und strahlten uns an. Plötzlich räusperte sie sich und unterbrach die romantische Stille.

„Ich muss dir was erzählen" Fragend schaute ich sie an. „Ich möchte, dass du meine Familie kennenlernst" Ich erstarrte. War das ihr Ernst? „Nicht morgen oder so, aber irgendwann schon. Ich möchte, dass sie wissen, wer der Grund ist, weswegen ich jeden Tag lächle", meinte sie schmunzelnd. Gerührt umarmte ich sie und fasste spontan eine Entscheidung. Ich wollte, dass dieses Mädchen meine Freundin wurde. Ich wollte ihre Hand halten können und stolz sagen dürfen, dass sie zu mir gehörte. Dass wir zusammen waren. Langsam löste ich mich von ihr und schaute ihr tief in die Augen. Mein Herz wummerte und in meinem Kopf flogen tausende Gedanken durcheinander. Ich nahm ihre Hände in meine und schaute sie ernst an. Verwirrt blickte sie in meine Augen, mit einem Lächeln beruhigte ich sie. Es würde nichts Schlimmes kommen. Im Gegenteil, es würde etwas Wunderschönes sein.

„Möchtest du meine feste Freundin sein?" Stille. Man hörte nur das Rauschen des Windes und von weit fern die Geräusche von fahrenden Autos. Ich spürte die Blicke von Kathi und dem Mann auf mir. Würde sie ja sagen? Plötzlich schlang sie ihre Arme um mich und erdrückte mich fast. „Natürlich. Klar. Ja ja ja ja ja. Ich möchte deine Freundin sein", hauchte sie mir in mein Ohr. Erleichtert drückte ich ihr einen Kuss auf die Wange, während der Mann applaudierte. Langsam lösten wir uns voneinander und grinsten uns schon zum tausendsten Mal am Tag an.

„Ihr seid echt ein schönes Paar", meinte der Mann lächelnd. Wir bedankten uns und nur kurze Zeit später war unsere Heißluftballonfahrt auch zu Ende. Seit meiner Frage nach einer Beziehung hatte Kathleen meine Hand nicht mehr losgelassen. Ich konnte mich nicht beklagen.

---

Meinungen? xD

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr bei meinem Adventskalender und meiner Kurzstory jealous vorbei schauen würdet. 

Bye

-F 

99 TageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt