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Das Ufer.

Endlich.

Das Ufer.

Unter meinen Händen spürte ich groben, harten Kies, der sich in meine Knie bohrte.

Völlig erschöpft ließ ich mich einige Meter vom Wasser entfernt auf den Boden sinken.

Links von mir meine Tasche, in der rechten Hand das goldene Amulett. Es hatte tiefe, rote Druckstellen in meiner Haut hinterlassen.

Blitzende, silberne Pünktchen rieselten wie Konfetti durch mein Blickfeld. Mir war schwindelig.

Im Dunkeln des Sturms erkannte ich nur das tosende Wasser und Berge.

Hohe Berge, manche glatt und grün, andere mit weißen, scharfen Spitzen.

Die Blitze malträtierten die Bergkette, die den See einfasste, und alle paar Minuten brachen donnernde Gerölllawinen herunter.

Mehr konnte ich kaum erkennen.

Aber Berge... zuhause gab es keine Berge...

Wieder blitze es, diesmal direkt in die Wasseroberfläche, unter der ich gerade noch fast ertrunken wäre.

Mir dem ohrenbetäubenden Krachen des Donners entstand ein Bild vor meinen Augen.

~ Verbrannte, kahle, zerklüftete Berglandschaften, zerfurchte Täler mit Rinnsalen von Bächen. ~

Wieder ein Blitz.

~ Ein Wald, dunkel und voll von Leben, ausgestoßenen Menschen, fremden Tieren und Gefahren. ~

Wieder dröhnendes Donnergrollen.

~ Seen. Ein grünlicher See, ebenfalls von Bergen voll bunter Vegetation umgeben.

Ein See, farblos, mit bunten, runden Steinen auf dem Grund. Abgeschliffen von vielen rauen Jahrhunderten. ~

Einige zig Meter neben mir krachte eine große Tanne in sich zusammen, riss drei ihrer kleineren Gefährten mit sich zu Boden.

~ Eine altertümliche Stadt, farblose Häuser, Klinker, Lehm, Staub. Über dem Dorf ein erhabenes Schloss wie aus den Disneymärchen, von Rosengärten umgeben, aus weißem Marmor und Gold. ~

Hinter mir hört ich Schreie, aber hatte nicht mehr genug Kraft, aufzuspringen und mich umzusehen.

~ Ein blassrosa Wasserfall, hoch, rauschend, Wassermassen stürzen sich in ein Tal voll weltfremder Blumen, schöner als ein Traum. ~

Eine Gestalt näherte sich mir. Endlich konnte ich reagieren und erhob mich wankend.

Was war hier nur los? Ich hatte keine klare Sicht, nur diese fremden Bilder vor Augen, die mir den letzten Verstand raubten.

Was war das für ein Albtraum?

War ich Tod?

War ich bewusstlos?

~Weiße Schneelandscha---

Ein Schmerz, von einem schweren, spitzen Gegenstand, zuckte durch meinen Schädel.

Mir wurde endgültig Schwarz vor Augen.

***

Das erste, was ich spürte, war die Wärme der Sonne und des kalte Amulett in meiner Hand.

Dann begann ich, Stimmen und Vogelgezwitscher wahrzunehmen.

Endlich ist sie da, die zweite Welt...
In der die Geschichte noch geschrieben werden muss.

Und wenn jemand Ideen, konstruktive Kritik, Verbesserungen, Fragen, etc hat - immer her damit :)

Allerliebste Grüße,

Eure    dragon_flies_ 

:)

(P.S.: das Bild stellt halbwegs den großen See mit den Bergen im Unwetter dar, aber natürlich werde ich die Landschaft noch richtig beschreiben ;) )

Golden FairytaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt