Mein Herz, mein Herz ist traurig,
Doch lustig leuchtet der Mai;
Ich stehe, gelehnt an der Linde,
Hoch auf der alten Bastei.
~HeineEine endlose Woche später wurde ich entlassen. Hier das selbe Problem wie bei der Polizei: mein Vater. Denn normalerweise müsste mein Erziehungsberechtigter die Entlassungspapiere unterschreiben. Aber der gondelte gerade irgendwo in der Weltgeschichte Rum und verschwendete nicht einen einzigen Gedanken an mich. Schlussendlich wurde das dann per Online formular geregelt. Wirklich viel Ahnung habe ich davon nicht. Alex fuhr mich, er hatte mich beim Diensschluss an der Klinik abgeholt.
Zuhause klingelte ich. Suzann öffnete mir die Tür und ich fiel ihr in die Arme. "Schön dass ihr hier seid." Sie strich mir über den Rücken. "Schön dass es dir wieder gut geht. Komm doch rein. Veronica hat Auflauf gekocht." Ich nickte. "Ach Alex! Komm doch auch rein, wir haben sicher genug zu essen für dich." Suzann wandte sich an Alex. Dieser strahlte sie an. "Gerne doch." Also betraten wir zusammen das Haus und zogen unsere Jacken und Schuhe aus. Als mir Sina entgegen kam strahlte ich die an. "Es ist toll nach Hause zu kommen und nicht von einem leeren Haus empfangen zu werden, sondern von Leben und Freude." "Hört hört, Kassandra wird poetisch!" Sina lachte. "Lachst du mich etwa aus?" Fragte ich sie mit hochgezogener Augenbraue. Sie fing an zu schmollen, und ich musste lachen. Sie war schon immer neidisch darauf, dass ich eine Augenbraue in die Höhe ziehen konnte. Auch ich tat als würde ich schmollen. Dann warf ich mich auf die und umarmte sie. "Aufpassen, dein Bein!" Warnte mich Alex. Sina und ich verdrehten synchron die Augen und fingen an zu lachen. "So ihr Kicherliesen, Essen ist fertig!" rief Phil uns aus der Küche. Alex stürmte an uns vorbei, was unser Lachen nicht gerade verbesserte. Als wir uns schließlich auf unsere Stühle fallen ließen, schnappten wir, immer noch kichernd, nach Luft. "So, Beruhigt euch Mal!" Phil und Alex sahen uns verständnislos an. Veronica allerdings grinste. "Ich kenne das. Bei mir war das früher auch so. Wir müssten uns nur ansehen und konnten in Lachen fallen. Kann man das so sagen?" Sie runzelte die Stirn. "In Lachen ausbrechen. Aber dein Deutsch macht riesen Fortschritte!" meine ich gleichzeitig mit Phil, der "Frauen murmelte. Sofort kassierte er eine Boxhieb gegen die Schulter. "Ja Suzann! Verteidigerin der Frauen!" rief ich begeistert. Alex rollte nur mit den Augen. "Können wir essen? Ich habe Hunger."
Während ich auftue sehe ich Alex an. "Dann Mal guten Appetit du Vielfraß." "Hey!" Er hebt die Hände. "Ich hab halt einen anstrengenden Job!" verteidigte er sich grinsend. Phil schüttelte nur lachend den Kopf. "Guten Appetit euch allen." Dann fingen wir an zu essen.
"Sina? Kassandra?" Wir sahen auf.
"Ja?" "Habt ihr vielleicht Lust Mal als Nebendarsteller beim Dreh mitzumachen?" Sina und ich sahen uns an, dann sahen wir zu Phil und wieder zu uns. "Jaaaaa!" riefen wir gleichzeitig. Alex und Phil grinsten sich an. "Dann Sorgen wir dafür dass in der Folge auch wir beide dabei sind." Sina und ich grinsten und über beide Ohren an. Das würde cool werden.Als wir mit dem Essen fertig waren stand ich auf und räumte ab. "Wollen wir einen Film zusammen anschauen?" fragte Suzann. Ich schüttelte den Kopf. "Ich gehe hoch und legt mich hin. Hab letzte Nacht nicht so gut geschlafen." Log ich. Phil sah mich besorgt an. "Mach das." Suzann strich mir einmal über den Kopf, dann drehte ich mich um und rannte nach oben. Dort schloss ich meine Zimmertür und warf mich aufs Bett. Da ich endlich alleine war konnte ich jetzt meine Maske ablegen. Die gespielte Fröhlichkeit. Stand auf und fing an, nach Mr. Osborne zu suchen, meinem Teddy aus Kindertagen. Er hatte mir immer beigestanden, bei jeder Träne und bei jedem Leid. Ich fand ihn in meinem Schrank. Dort saß er, der kleine Teddy, der einst hellbraun gewesen war, jetzt aber zu einem grau verblasst an. Ich nahm ihn und drückte ihn an mich. Dann fing ich an zu weinen. Ich vermisste meine Mutter mehr denn je. Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und sah aufs Display.
Eingehender Anruf von Papa😊
Stand dort. Ich klickte den Anruf weg und öffnete mein Handy. Dann ging ich auf Kontakte und speicherte meine Vater um. Jetzt hieß er nicht mehr Papa😊, sondern arrogantes, selbstverliebtes Arschloch, das nicht einmal an seine Tochter denkt. Vielleicht dachte ich ja, es würde helfen, meinem Vater einen "Spitznamen" zu verpassen, aber es machte alles nur noch schlimmer. Ich ließ mich auf mein Bett fallen, rollte mich zusammen und weinte.
"Kassandra?" Sina klopfte an der Tür. "Geh weg!" Meine Stimme brach. Die Tür ging auf und Sina kam herein. Als sie mich sah zog sie bestürzt die Luft ein. Sie schloss leise die Tür, dann lief sie auf mein Bett zu, setzte sich darauf und zog mich in ihre Arme. "Kass!" Ich umklammerte sie und schluchzte unkontrolliert. Eine Weile saßen wir einfach so da. Langsam ebbte das Weinen ab. "Kass.... Was ist denn los? Hast du Schmerzen?" Sie strich mir beruhigend über den Rücken. Ganz die Tochter ihres Vaters. Ich zuckte mit den Schultern. "Es ist dein Vater, oder?" Ich sah sie an und musste leicht lächeln. Sie kannte mich einfach zu gut. "Er hat mich angerufen. Aber ich kann ihm einfach nicht verzeihen. Ich habe ihn weggedrückt. Und jetzt fühle ich mich schlecht." Ich stockte. "Und außerdem habe ich meine Tage." füge ich leise hinzu. Sina lächelte. "Das kann ich absolut verstehen. Und schlecht fühlen musst du dich deshalb ganz und gar nicht. Er hat dich verletzt, nicht du ihn. Er bemüht sich nicht um dich, nicht andersrum." Ich umarmte sie gaaaanz fest. "Es ist einfach so schön dich zu haben." Sina lächelte in sich hinein. "Ich bin immer für dich da. Und weißt du, was jetzt hilft?" Ich sah sie dankbar fragend an. "Schokolade, eine Wärmflasche und mit seiner besten Freundin Filme schauen." Ich lächelte sie an. "Abgemacht." "Du wartest hier. Vergiss deine Vater." Sie sprang auf und verschwand durch die Tür. Ich sah zu dem Foto von meiner Mutter und lächelte. Ich vermisste sie, aber sie war doch immer da. Als Sina wiederkam hatte sie zwei Schüsseln Schokoeis, zwei Tafeln Schokolade und Taschentücher dabei. Ich wollte aufstehen, aber sie hielt mich zurück. Sie nahm sich meinen Laptop und loggte sich in Amazon Prime ein. Dann setzte sie sich neben mich und wir kuschelten uns zusammen unter die Decke, aßen Schokoladeneis und schauten die Edelsteintrilogie von Kerstin Gier.
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1089 WörterIch werde immer noch nicht darüber fertig, immer mehr Leute diese Geschichte lesen. Und dafür Voten. Ich seit super, danke!
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Und über uns die Sterne [ASDS]
FanficNach außen hin Scheint Kassandra das perfekte Leben zu führen: Reicher Vater, Gute Noten, in der Schule beliebt. Aber ihr Leben ist alles andere als perfekt. Ihre Mutter ist tot und ihr Vater kaum da. Ihre einzige Stütze im Leben ist ihre beste Freu...