13 - Eine halbe Ewigkeit.

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Ich sah des Sommers letzte Rose stehn,
Sie war, als ob sie bluten könne, rot;
Da sprach ich schauernd im Vorübergehn:
So weit im Leben ist zu nah am Tod
                                                         ~Hebbel

Drei Tage später war es dann soweit: Alex holte Sina, Phil und mich ab und fuhr mit uns zu einem Badesee in der Nähe, wo schon das Dreh-Team wartete. Begeistert sprangen Sina und ich aus dem Auto. Ein Mann kam auf uns zu und hielt uns seine Hand hin. "Ich bin Chris, der Ressigeur. Ihr seid sicher Sina und Kassandra. Welche von euch ist welche? Ach, lässt mich raten. Du bist Sina." Er zeigte auf diese und sie nickte. "Du bis deinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten." Wir sahen uns an und grinsten. "Das wird mir oft gesagt." Sina ergriff Chis' Hand. "Sehr oft." Ergänzte ich. "Dann hoffen wir Mal dass das nicht allen Zuschauern auffällt." Er grinste uns schief an. "Sonst könnte es sein dass du öfters Mal in der Stadt angesprochen wirst." Sina zuckte zuckte bloß mit den Schultern. "Wenn wir mit Papa unterwegs sind passiert das ab und an Mal." Das hatte ich sogar auch schon ein paar Mal miterleben dürfen. Es war schon echt lustig, aber wenn ich mir vorstellte das sowas häufiger passierte lief es mir kalt den Rücken runter. So gesellig bin ich dann auch wieder nicht. Und wer würde sich nicht etwas seltsam fühlen wenn er auf der Straße von völlig Fremden angesprochen wird? "Dann stellen wir euch Mal dem Rest der Crew vor. Dann eine kurze Einweisung in das" jetzt malte er mit zwei Fingern Gänsefüßchen in die Luft " "Drehbuch" dieser Folge. Improvisation ist erlaubt und erwünscht, solange es sich an das Grundgerüst hält." Er lief los und wir liefen, etwas überfordert, mit. Die Sanis kannten wir zum größten Teil. Es waren 8 - eine erstaunlich große Menge. Da waren Nick, Franco, Marion, Omar und Florian. Und dann noch drei, die mir absolut nicht bekannt vorkamen. Ihre Namen konnte (und wollte) ich mir nicht so gut merken, daher annte ich die Unbekannt 1, Unbekannt 2 und folglich auch Unbekannt 3. Vermutlich würde ich sie eh nie wieder sehen. Dazu noch zwei Polizisten - Was war das hier? Ein Großaufgebot an Rettungskräften? - von denen ich einen sogar erkannte. Er war der Polizist von dem Überfall auf die beiden Damen. Er hieß Sindera oder so... "Hallo! Hätte nicht gedacht euch hier wiederzutreffen ihr beiden." Er erinnerte sich also auch an uns. "Ich bin Stephan, dass ist Heidi." Ich versuchte mein Erstaunen mit einem Lächeln zu überspielen. Dann die Crew... Sehr viele sind es nicht, abaer trotzdem zu viele Namen. Ich hielt mich also an Alex und Phil, die kannte ich einfach am besten. Sina war etwas offender und plauderte noch mit Marion, nachdem wir den Ablauf der Folge durchgegangen waren. Etwas rotes schimmerte in meinem Augenwinkel. Ich drehte leicht den Kopf und sah eine junge Frau mit leuchtend roten Haaren auf uns zurennen. "Oh Gott, wie viel zu spät bin ich?" rief sie uns entgegen. Chris stieß ein genervtes und gleichzeitig etwas erleichtertes Stöhnen aus. "Frau Greis. Da sind sie ja endlich." Aha! Jetzt verstand ich auch das Drehbuch. Ich hatte mich vorher schon etwas gewundert, da wir anscheinend eine Person zu wenig waren, aber jetzt machte es Sinn. Frau Greis stützte ihre Hände auf die Knie und keuchte. "Es tut mir echt leid, ich bin extra früh losgefahren aber dann war da der Unfall und ich musste noch auf die Polizei warten..." Alex, der anscheinend von der Seite mitgehört hatte, kam besorgt herbei. "Sie hatten einen Unfall?" fragte er so laut, dass er damit auch Phil und die anderen Sanis auf den Plan rief. Aber Frau Greis winkte ab. "War nur Zeuge. Mir geht's wirklich gut." Sie richtete sich lächelnd auf. "Ich bin Sophia." Wir legten noch eine kurze Vorstellungsrunde ein, dann erklärte ihr Chris in aller schnelle den Ablauf, während um uns herum hektisches Gewusel ausbrach.

Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen, ich wurde nochmal von Alex zur Seite genommen. Dann wurden Sina, Sophia und ich geschminkt und in das angrenzende Wald-Dickicht geführt. Ich grinste Sina breit an und versuchte meine Hände still zu halten. Sina hingegen war - zumindest nach außen - die Ruhe selbst, aber ich wusste dass sie mindestens genau so aufgeregt war wie ich. Einer der Helfer am Set wieß uns an, wo und wie wir uns hinlegen sollten und nahm den letzten Feinschliff vor. Meine Position, halb unter einem Busch sitztend, war zwar nicht die Angenehmste, aber im Gegensatz zu Sophia, die irgendwie komisch im Unterholz lag, war ich doch einigermaßen zufrieden mit ihr. Jetzt hieß es warten. Ich hatte mir den Dreh irgendwie etwas... Spannender vorgestellt, als eine gefühlte Ewigkeit in einem Gebüsch zu hocken und sich nicht Mal mit den anderen zu unterhalten, da wir Angst hatten, dass sie gleich hier auftauchen würden. Also stellte ich mir vor, was jetzt wohl gerade bei dem Rest abläuft. Cora, eine nette, etwas rundliche Frau hatte die Rettungskräfte gerufen, Weil sie ihre beiden Töchter Olivia und Paula (ich und Sina), sowie ihre Schwester Alfa (Sophia) vermisst und Olivia's (meine) Jacke blutig auf einem Spatziergang gefunden hat. Aus irgendeinem Grund war keine Suchmanschaft zur Verfügung, daher suchen die Rettungskräfte und zwei Polizisten alleine. Auf dem Weg begegneten sie einem Mann mit einer Rose in der Hand, der sich etwas komisch benahm.

Kracks. Das Geräusch hallte durch das Dickicht. Ich schreckte hoch. War ich gerade wirklich weggedöst? Es war aber nicht geplant dass sie so lange brauvhten, also nicht meine Schuld. Ich hörte Stimmen und atmete auf. Endlich. Langsam wurde es dunkel und im Wald herrschte ein merkwürdiges Zwielicht, doch die neonfarbenen Uniformen der Sanis waren auch so gut sichtbar. "Da ist jemand!" Sie hatten also Sina gefunden. Diese lehnte an einem Baum und sprang auf. "Meine Tante und meine Schwester.... Der Mann..." Cora nahm Sina in den Arm, wurde aber sofort von den Rettungskräften verscheucht. Diese kümmerten sich um Sinas "Verletzungen", während die Polizei versuchte aus ihr heraus zu bekommen, was denn jetzt mit ihrer Tante und ihrer Schwester war. Ich saß wie auf glühenden Kohlen. Ich presste mir schonmal die Hände auf die Ohren, denn gleich kam mein Part.

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1030 wörter

Ich weiß das ist irgendwie schon ein fieser Cut und eigentlich wollte ich das ja auch alles in ein Kapitel packen aber es ist einfach zu lang geworden. Drückt mir die Daumen dass ich morgen Zeit finde, sonst müsst ihr noch ein bisschen länger warten...

Und über uns die Sterne [ASDS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt