10 - Der Satz des Pythagoras.

1.4K 43 27
                                    

O sprich! Was ist die Liebe?
In einem Wort die Welt!
Ein Märchen ohne Ende,
Von Geistermund erzählt
                              ~Èny-Vecse

Erst in der dritten Stunde - Mathe, eines meiner Lieblingsfacher - konnte ich mich wieder richtig auf den Unterricht konzentrieren. Herr Winder, unser Mathelehrer, schrieb eine Aufgabe an die Tafel. "Wer kann mir sagen, wie man diese Aufgabe löst." Meine Hand schnellte in die Luft. Herr Winder wartete. Jetzt meldete sich auf Julius. Auch er war sonst immer gut in Mathe, wie ich. Herr Winder schüttelte den Kopf. "Keine realen Personen melden sich." Ich und Julius stöhnten empört auf, der Rest der Klasse lachte."also?" fragte Herr Winder grinsend. Zögerlich meldete sich Felix vor mir. "Ja?" Herr Winder zeigte auf Felix. "Dich kenne ich ja noch gar nicht. Sagst du mir deinen Namen?" "Felix." "Dann Felix. Wie würdest du diese Gleichung lösen?" "Ich würde das Klammer auf 5 hoch fünf Klammer zu hoch sieben zu fünf hoch fünf Mal sieben vereinfachen. ((5⁵)⁷ zu 5⁵°⁷). Das wäre dann fünf hoch fünfunddreißig. (5³⁵)" Sagte Felix etwas unsicher. "Richtig!" jubelte Herr Winder überschwänglich und schrieb es an die Tafel. "Und weiter?" "Ähm... Ich weiß nicht?" Hinter Felix meldete ich mich besonders intensiv. (Wisst ihr was gemeint ist?) "Also Kassandra, bevor du noch vom Stuhl fällst." Herr Winder zeigte an die Tafel. "Willst du uns erklären wie man Weiter macht?" Ich fing an zu erklären. Das war doch ganz logisch! Manchmal verstand ich einfach nicht wie man Mathe nicht verstehen konnte.

Etwas mehr als eine Stunde später Klingelte die Pausenglocke und alle packten ihr Zeug zusammen und stürmten raus in die Pause. "Kassandra? Kannst du noch kurz da bleiben?" Ich nickte und packte mein Zeug fertig zusammen. Dann ging ich nach vorne. Felix warf mir einen besorgten Blick zu, den ich nicht so ganz deuten konnte. Dann lief auch er in die Pause. Sina legte mir eine Hand auf die Schulter. "Soll ich auf dich warten?" Ich schüttelte den Kopf. "Ne, geh du schon mal. Ihr habt schließlich Sport und müsst euch noch umziehen." Herr Winder mischte sich ein. "Also wenn es gerade ungünstig ist könnten wir auch nach der nächsten Stunde..." Ich schüttelte den Kopf. "Ne alles gut. Ich darf eh noch nicht mitmachen beim Sport." Sina winkte mir, dann ging auch sie. "Also?" fragte ich Herr Winder. "Ich wollte mit dir über deine GFS reden. Hast du dich für ein Thema entschieden?" Ich nickte. "Der Satz des Pythagoras. Darüber möchte ich halten." "Also dann. Lass mich kurz überlegen... Eine genauen Termin kann ich dir nicht sagen aber die GFS würdest du dann Anfang des zweiten Halbjahres halten, wäre das ok für dich?" Ich nickte. "Ja, das wäre super." "Dann entlassen ich dich Mal wieder. Viel Spaß bei Sport." Ich lache. "Danke." Dann mache ich mich auf den Weg in die Pause.

In der Sporthalle angekommen ging ich in die Umkleide, um meine Sachen abstellen. Dort waren schon die meisten Mädchen und zogen sich um. Ich zog meine Schuhe aus und ging in die Halle. Dort gab ich unserer Sportlehrerin meine Entschuldigung. Sie sah mich an. "Dann kannst du heute zusammen mit Felix auf der Bank sitzen und evtl ein bisschen helfen." Sie lächelte mich an. "Was hast du denn gemacht?" Ich grinste schief. "Ich bin aus einem Fenster auf eine Metallstange gesprungen, die... Naja halt mein Bein ausgespießt hat. Nächste Woche kann ich aber wieder mitmachen." Frau Leibrich, die im Übrigen die Frau unseres Klassenlehrer und eben so nett wie er war, schnappte nach Luft. "Oh. Mensch Kassandra du machst Sachen. Aber jetzt ist alles wieder ok, oder?" Ich nickte lächelnd. "Ich soll mich nur noch ein bisschen schonen." Damit drehte ich mich um und setzte mich auf die Bank. Neben Felix. "Kannst du nicht mitmachen?" fragte er mich. Ich nickte. "Mein Bein." Er runzelte die Stirn. "Tut es weh? Hast du dir heute morgen doch was getan?" Ich lächelte ihn beruhigend an. Ich hatte ganz vergessen dass er erst seit heute bei uns in der Klasse war. Der Rest der Klasse wusste schon von meinem Missgeschick. "Nein, da ist nichts passiert. Vielen Dank nochmal. Ich hab mir da nur vor anderthalb Wochen eine Metallstange durchgerammt." Er zog scharf die Luft ein. Ich machte ein zerknirscht es Gesicht. "Zu brutal ausgedrückt?" "Nein nein. Wie ist dass denn passiert?" "Sie ist aus einem brennenden Haus gesprungen." Mein Freund (im Sinne von Kumpel) Max tauchte hinter mir auf. Er grinste mich an. "Du arme." Sagte er sarkastisch. "Darfst nicht beim Sport mitmachen. Dabei machen wir heute so ein Tolles Thema wie Fitnessübungen!" Frau Leibrich sah ihn strafend an und er musste grinsen. "Na dann, lässt auf dass ihr nicht vor Langeweile sterbt!" Mit diesen Worten schnappe der sich eine Ball und warf jemand anderen damit ab. Zum Aufwärmen spielten wir nämlich immer Zombieball. Selbst in der 9. war das noch lustig. Eigentlich hatten wir ja auch in der 9. Schon getrennt Sport, aber es gab zu wenige Lehrer. "Und was machst du hier auf der Bank?" fragte ich Felix. "Hab kein Sportzeug dabei. Kannte schließlich meinen Stundenplan noch nicht." Ich lachte. "Das versäumt unsere Schule immer." Er stimmte ins Lachen ein. "Wer war das gerade? Dein Freund?" "Max? Ja. Aber... nicht fester Freund... Falls du das gedacht hast..." stammelte ich herum. Eigentlich viel es mir total leicht, sich mit Felix zu unterhalten. Bis jetzt. Ich würde rot und sah auf meine Hände. "Na dann." sagte Felix leichthin. Mittlerweile waren fast alle eingetrudelt und fingen an, Sport zu machen. "Du sag Mal, wieso musstest du gerade noch dableiben? War irgendwas schlimmes?" Ich lachte. "Nein. Nur wegen meiner GFS." Felix sah mich erstaunt und bewundernd an. "Du hälst deine GFS in Mathe? Wow. Das würde ich mich nicht trauen. Mathe ist nicht so meine Stärke." "Wirklich? Dabei war deine Antwort sogar richtig heute Morgen!" "Ja, ein glücklicher Zufall..." Er lachte und ich musste mitlachen. "Wenn du willst kann ich dir bei Mathe helfen..." fing ich zögerlich an. "Wirklich? Das wäre super!" Ich lächelte. "Soll ich dir meine Nummer geben? Dann können wir Mal ein Treffen ausmachen. Zum Mathe lernen. Natürlich." sagte er und wurde rot. "Klar gerne." Ich zog einen Kuli aus meiner Hosentasche und gab ihn Felix. Dieser schrieb mir seine Telefonnummer auf den Arm. Innerlich jubelte ich. Ich war wirklich in ihn verschossen. Hals über Kopf. Und das nach einem Tag. Könnte das gut gehen? Gerade als er ihn mir zurückgab hörten wir einen grellen schrei und einen dumpfen Aufprall.

/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\
1075 Wörter

Das Kapitel war eigentlich schon um eins fertig aber dann ist mir aufgefallen dass ich morgen keine Zeit zum Schreiben habe... Also habe ich erst noch ein Kapitel vorgeschrieben. Aber jetzt ist es da. Und morgen kommt auch noch ein Kapitel.

Und über uns die Sterne [ASDS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt