Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
~RilkeWas war das? Mein Kopf fuhr mit einem Ruck herum, und was ich sah, ließ mich erstmal erstarren. Marian, eine doch ganz gute Freundin von mir, und Sina lagen Recht nahe bei uns reglos auf dem Boden. Direkt neben der Matte. Die Welt schien für einen Moment still zu stehen, alle schwiegen. Dann passierte vieles aus einmal. Ich und Felix sprangen auf und hechteten zu den beiden Mädchen, Frau Leibrich ebenfalls. Quentin und Niklas rannten weg, der Rest fing an zu schnattern. Ich kniete mich neben Sina, Felix und Frau Leibrich neben Marian. "Sina?" Ich klopfte ihr auf die Wange. "Kannst du mich hören?" Als sie stöhnte und die Augen aufschlug, atmete ich erleichtert auf. "Sina!" Ich umarmte sie. Dann wandte ich mich an Frau Leibrich. "Was ist denn überhaupt passiert?" Frau Liebrich sah nach oben. "Marian ist an einem der Seile hochgeklettert und dann so ungünstig gefallen, dass sie nur halb auf der Matte aufgekommen und dann runter gerutscht ist." "Und was ist mit Sina passiert?" "Marian hat sie gestreift oder so, auf jeden Fall ist sie nach hinten gestolpert. Und wahrscheinlich mit dem Kopf auf den Boden geknallt." Ich nickte und wandte mich wieder Sina zu. "Ich weiß das ist doof, aber wir rufen auch eine Krankenwagen für dich, ja?" "Ja." Sie rollte mit den Augen und verzog dann schmerzhaft das Gesicht. Ich freute mich etwas darüber, denn es zeigte mir, dass es ihr nicht ganz so schlimm ging. Sie konnte sich noch über notwendige Maßnahmen aufregen. Ich sah sie Mitleidig an. "Kopfweh?" "Jaha!" stöhnte sie. Ich lächlete sie an. Ich hatte schon eine Vermutung was mit Sina war, aber ich wollte jetzt nichts sagen, was schlussendlich doch falsch war. Wobei es doch relativ wahrscheinlich war, dass ich mit dem Verdacht einer Gehirnerschütterung richtig lag. Ich half Sina sich aufzusetzen. Sah mich um und entdecke Niklas und Quentin standen mit Handys da. Und filmetn uns! Ich sprang auf und riss Quentin das Handy aus der Hand. "Danke!" Dann brach ich das Video an, löschte es und rief den Rettungsdienst. Quentin ignorierte ich geflissentlich. Jetzt hätte ich in zwei Wochen die Polizei, die Feuerwehr und den Rettungsdienst gerufen! Quentin versuchte mir sein Handy wegzunehmen, also drückte ich es ihm ans Ohr. "Schön dass du dich freiwillig meldest, den Notruf abzusetzen." Gerade schien wohl jemand dran gegangen zu sein, denn Quentin sah mich kurz überfordert an, dann fing er an auf die Fragen des Leitstellen-Disponenten zu antworten. Ich wendete mich wutschnaubend an Niklas, doch dieser hatte sein Handy schon weggepackt. "Du löschst bitte dieses Video. Stell dir Mal von du würdest da liegen und später ein Video davon sehen." Er nickte leicht beschämt und holte sein Handy hervor. Ich sah noch, dass er es löschte, dann ging ich wieder zu Sina. Ich setzte mich im Schneidersitzt neben sie und lächelte sie an. "Wie geht's dem Kopf?" "Er bringt mich um." Sie lächelte mich schief an. "Ihr habt jetzt RTWs für uns bestellt, oder?" Ich nickte. "Na hoffentlich kommt mein Vater nicht... Der würde mich glatt für mein restliches Leben vom Sport befreien." Ich lachte. "Du übertreibst. Ich meine, dein Vater macht sich schon Sorgen über deine Sicherheit, aber so schlimm ist es nun auch wieder nicht." Sina tut als hätte sie mich nicht gehört. "Und wenn Mama dann noch in der Notaufnahme Dienst hat wäre das Dilemma perfekt. Tschüss Schulsport!" seufzte sie theatralisch, dann kicherte sie. Es ging ihr wirklich besser. "Ich lass dich Mal kurz alleine, OK?" Ich halte meine Beine auseinander, stand auf und lief zu Marian. "Wie geht es ihr?" fragte ich Felix. Er stand auf und ging mit mir ein paar Schritte zur Seite. "Nicht so gut. Sie ist immernoch bewusstlos. Du hast den Rettungsdienst gerufen, oder?" Ich nickte. In diesem Moment kam Lias in die Halle, hinter ihr... Phil. Da wird sich Sina aber freuen. Sein Blick glitt besorgt durch den Raum und bliebt kurz an Marian hängen. Dann schien er Sina zu bemerken und wurde blass. Sie streckte ihm beide Daumen entgegen, um zu signalisieren, dass es ihr gut ging. Also kam er auf uns zu. "Hallo, meine Name ist Funke, ich bin der Notarzt. Was ist passiert?" Frau Leibrich stand auf und erzählte ihm, was sie auch mir schon erzählt hatte. Er nickte und kniete sich neben Marian. Zwei der Sanitäter, eine junge blonde, ich glaube ihr Name war Jacky, und Florian gingen zu Sina. Ich kannte viele der Sanitäter, Notärzte, Ärzte und sogar einige wenige Polizisten durch Alex und Phil. Ich ging zu Frau Leibrich. "Kann ich noch irgendwie helfen?" "Könntest du mir helfen deine Klassenkameraden hier raus zu bringen?" Ich nickte. Ich sah zu meinen Klassenkameraden und was ich sah ließ mich rot sehen. Ilja und Mila standen da und filmten! Dabei hatten sie sicher mitbekommen wie ich Quentin und Niklas angeschnauzt hatte. Ich lief auf die zu und Stelle mich vor sie. Die beiden könnten manchmal ganz nett sein, aber meistens sorgten sie nur für Ärger. Ilja hatte scheinbar ein großes Problem damit auf andere zu hören und Mila ein Aggressionsproblem. "Legt bitte die Handys weg." Ich versuchte es mit den gleichen Argumenten wie bei den Jungs, aber sie ignorierten mich einfach. Machten einen Schritt nach vorne, so dass ich ihnen nicht mehr im Bild stand. Schließlich riss mir die Hutschnur. Ich nahm Mila das Handy aus der Hand. Dass das ein Fehler war, merkte ich erst, als es schon zu spät war. Mila rastete aus. "Was fällt dir ein!" schrie sie mich an und schubste mich heftig. Ich stolperte und fiel hin. Im Flug drehte ich mich noch mit dem Gesicht zum Boden und streckte schützend meine Hände aus. Kracks. Ich war mit der Hand voll auf einer Spritze gelandet. Verdammte scheiße. Das bemerkte auch Franco, der neben mir kniete. "Verdammte scheiße." Phil sah auf. "Was ist... Oh Kassandra! Alles OK?" "Ich hab das Prophopl ganz kurz beiseite gelegt und sie ist voll drauf gefallen." Franco half mir auf. Phil fluchte. "Jemand zieht mir nochmal welches auf. Und Franco, du kümmerst dich um Kassandra." Ich stand daneben und fühlte mich irgendwie schlecht. Schließlich war ich daran schuld dass ein teures Medikament verschwendet worden war. Oder wie man es nennen will. "So Kassandra. Zeig Mal deine Hand." Franco stand jetzt neben mir und zog mich ein paar Schritte weg. Ich sah zu Ilja und Mila. Frau Leibrich redete gerade mit ihnen. Franco nahm sich meine Hand und ich zog zischend die Luft ein. "Tut das weh?" fragte er mich. Ich nickte. Die Scherben des Glases hatten sich in meine Handfläche gebohrt. Sie waren nicht all zu groß, aber es blutete trotzdem ganz schön. "Komm mit in den RTW. Da kannst du dich zu Sina setzten und Jacky guckt sich deine Hand Mal an." Ich nickte. Ich versuchte nicht all zu sehr auf meine Hand zu sehen. Während ich mit dem Blut von anderen kein Problem hatte, bei meinem Eigenen war das was anderes. "Komm." sanft führte mich Franco raus und setzte mich zu Sina in den RTW. Dann verschwand er wieder. Jacky lächelte mich an. "Was hast du denn gemacht?" Ich knirschte mit den Zähnen. "Ne Klassenkameradin hat mich auf eine Spritze geschubst." "Lass mich raten. Mila?" Sina lag auf der Liege, schien aber wieder munter zu sein. Ich nickte. "Sie hat gefilmt." Während ich mich mit Sina unterhielt, wie verantwortungslos mache Leute waren, Verband Jacky meine Hand. Dann fuhren wir los in die Klinik.
/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\
1299 Wörter
DU LIEST GERADE
Und über uns die Sterne [ASDS]
FanficNach außen hin Scheint Kassandra das perfekte Leben zu führen: Reicher Vater, Gute Noten, in der Schule beliebt. Aber ihr Leben ist alles andere als perfekt. Ihre Mutter ist tot und ihr Vater kaum da. Ihre einzige Stütze im Leben ist ihre beste Freu...