-STILLE-

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"Das ist meine Freundin SaphiraWir haben uns vor einigen Monaten kennengelernt. "

Erzählte mir Ares stolz und das kleine Mädchen neben ihm lächelte glücklich. Sie hatte helles feines Haar und ihre Wangen waren leicht gerötet. Sie sah engelsgleich aus.

"Sie sind unerträglich zusammen. "

Seufzte Lilith neben mir und verdrehte lachend die Augen. Grinsend drehte ich mich wieder zu Saphira um und blickte sie an.

"Willkommen bei uns. Ich bin Keena. Ares hat dir vielleicht schon etwas über mich erzählt. "

Sprach ich weiter.

"Ares redet nur von dir Keena. Ich weiß praktisch alles über dich. "

Sagte sie schmunzelnd. Ich blickte böse zu Ares, welcher sich aber vor Lachen gar nicht mehr einkriegte.

Es war ein wunderschönes Gefühl, alle so glücklich zu sehen. Aller Schmerz schien für diesen Moment vergessen. Nicht immer, hatte es diese Augenblicke gegeben. Ich konnte die schmerzverzerrten Gesichter noch vor mir sehen, als ich das letzte Mal gehen musste. Liltih, wie sie in den Armen von Ares zusammengebrochen war und geschrien hatte. Talia, welche neben mir gekniet hatte und die Tränen aus dem Gesicht gestrichen hatte, mir zuflüsterte, dass alles gut werden würde. Auch diese Augenblicke waren Teil unserer Freundschaft und so sehr ich diese Bilder aus meinem Gedächtnis verbannen wollte, gehörten sie dazu.

Wir mussten bis tief in die Nacht geredet haben, als uns langsam die Müdigkeit packte. Das Feuer im Kamin war schon fast heruntergebrannt und der Wind fegte hinter den Fenstern ungemütlich entlang der Wände des Anwesens.

Gemeinsam lauschten wir dem gemeinsamen Lied des Feuers und Windes, ehe wir uns langsam zurückzogen. Es musste schon etwa drei Uhr nachts sein, als Lilith, Saphira, Talia und ich die Gänge zu unseren Zimmern entlangliefen. Die Fackeln und Kerzen waren schon hinunter gebrannt und wir konnten kaum noch etwas erkennen, als wir endlich die schwere Holztür zu unseren Zimmern öffneten. Sie waren durch einen kleinen Raum miteinander verbunden.

Doch dieser Abend sollte noch nicht enden.

Gemeinsam lagen wir noch einige Stunden auf meinem Bett und blickten zur Decke hinauf. Auf ihr waren die schönsten Sternenbilder gezeichnet. Talia und ich hatten sie eines Nachts über meinem Bett gemalt und seitdem konnten wir sie immer ergänzen oder einfach nur anschauen. Es war ein wunderschöner Anblick.

Viele Momente vergingen, bis ich nur noch den gleichmäßigen Atem meiner Freundinnen wahrnahm, welcher mir verdeutlichte, dass sie eingeschlafen waren. Sie sahen so friedlich dabei aus, dass ich es nicht mehr wagte mich zu bewegen. Eine Weile lag ich nur da und blickte aus dem Fenster. Der Schnee wehte sanft an den Glasscheiben entlang und versperrte mir die klare Sicht auf die umgebende Landschaft. Riesige Berge türmten sich hier schneebedeckt auf und die grünen Tannen brachten den gewünschten Kontrast zu der weißen Landschaft. All das hier wirkte magisch. Der Fluss schlängelte sich durch die Täler hindurch und wurde durch die teils zugefrorenen Eisflächen bedeckt.

Ich liebte diesen Ort. Es war wie ein Entkommen der Realität.

Mein Blick glitt weiter zu den umliegenden Häusern. Sie waren in Dunkelheit gehüllt und nur in den Fenstern brannten vereinzelt kleine Kerzen.

Diese brannten so friedlich vor sich hin, obwohl außerhalb von ihnen der tödliche Wind wehte, welcher sie in Sekundenschnelle auslöschen könnte, und doch brannten sie unbeirrt. Er konnte ihnen nicht anhaben. Sie waren geschützt vor der Gefahr.

Die Schönheit dieser Lichter erleuchteten die Nacht. Es war ein unglaublich beruhigendes Gefühl, diese zu betrachten und in seinen Gedanken zu versinken. Ich liebte diese kleinen Momente, in denen alles gut war. Es war wie eine Stille im Sturm. Oft hielt sie nicht lange an, aber dennoch schätzte man diese kleinen Augenblicke.

Sie schenkten mir Hoffnung. Hoffnung diesen Kampf weiterzukämpfen.

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heyyy

Auf dem Bild ist Aurin.

(Artbreeder)

bye

THE LAST DANCEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt