-SCHERBEN-

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Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als wir nach mehreren anstrengenden Stunden endlich die Umrisse eines Hauses hinter den dichten Tannen entdecken konnten. Es war Erleichterung.

Wir stellten die Skier in einen kleinen Schuppen, welcher sich unweit vom Haus befand und setzten die letzten Meter zu Fuß zurück.

Zögernd drehte Talia den Schlüssel im Schloss um.

Klick.

Die Tür öffnete sich und uns bat sich ein Blick in das dunkle Haus. Das schwache Tageslicht warf einen schmalen Strahl in das Innere, doch viel konnten wir nicht erkennen.

Langsam betraten wir das Anwesen. Eine Mischung aus Wärme und Kälte traf auf uns und ein leichter Geruch von Holz stieg uns in die Nase. Hier war seit vielen Monaten das Leben verschwunden und zurück blieben nur die unzähligen Erinnerungen.

Talia griff neben sich zu einem Lichtschalter und drückte ihn.

Stille.

Nichts passierte.

"Das darf doch jetzt nicht wahr sein. "

Seufzte sie genervt auf. Sie drehte sich langsam zu uns um und sagte:

"Tut mir leid, ich denke wir werden nur mit dem Kaminfeuer oder Kerzen an Licht und Wärme kommen."

Wir nickten und Talia reichte uns Kerzen, welche sie in einer schmalen Kommode im Flur fand. Wir legten unsere Sachen beiseite und gingen vorsichtig tiefer in das alte Haus. Eine leichte Staubschicht überzog hier einige Möbel, jedoch waren viele mit weißen Decken abgedeckt worden. Alles wirkte verlassen und doch so willkommen. Das Wohnzimmer des Anwesens war durch den hohen Steinkamin und den dunklen Holzboden geprägt. Bücherregale und alte Gemälde zierten die beigen Wände. Wir betraten den Raum und begannen mit dem noch vorhandenen Kaminholz ein kleines Feuer zu machen. Es gelang uns und wenig später wurde der Raum mit Wärme und einem leichten Licht durchflutet.

Nachdem wir die staubigen Decken von den Möbeln gezogen hatten, tauchten unter ihnen helle Sofas und zwei weiche Sessel auf.

Die Fenster boten einen Blick auf den schneebedeckten Wald und in der Ferne konnte man die Bergspitzen erkennen.

Die Sonne ging langsam hinter den hohen Baumkronen unter und tauchte den Wald in ein rotgelbes Licht. Minuten vergingen und langsam verschwand auch das letzte Tageslicht. Zurück blieb das helle Feuer des alten Kamins und der Schein der Kerzen. Nach einer Weile verschwanden Talia und Saphira in der Küche, welche sich direkt neben dem Wohnzimmer befand. Sie wollten aus den mitgebrachten Lebensmitteln ein kleines Abendessen kochen.

Gedankenverloren starrte in den hell flackernden Kamin und beobachtete die kleinen roten Funken, welche wild in der Luft herumtanzten. Eine leise Melodie riss mich aus dem Bann und mein Blick traf auf Aurin, welcher in der Ecke des Wohnzimmers stand und auf einen kleinen Plattenspieler eine Schallplatte aufgelegt hatte. Es war ein wunderschönes Lied, welches ich schon ewig liebte.

Pack yourself a toothbrush dear Pack yourself a favorite blouse Take a withdrawal slip, take all of your savings out Cause if we don't leave this town We might never make it out

Man konnte nicht beschreiben, was dieses Lied in einem auslöste, aber es musste etwas ganz Besonderes sein. Es handelte von davon, seine Sachen zu packen und genau jetzt einfach los zu fahren. Etwas hinter sich zu lassen und etwas Neues zu beginnen. Ohne ein Ziel und nur der Hoffnung als ständigen Begleiter.

Es passte ein wenig zu unserer Situation. Es hatte Talia enorme Überwindung gekostet, diesen Ort zu besuchen. Sie wollte ihre Vergangenheit abschließen. Ein Schritt, welcher ihr Leben verändern sollte. Ihre Sicht- und Denkweise auf viele Dinge und vor allem der Beginn von etwas neuem. Etwas besseren.

Die Zeit verfloss viel zu schnell und die Melodie endete schließlich. Ich atmete tief aus und seufzte. Ein Geräusch aus der Küche ließ uns aufzucken. Es war klirrend und schrill in unseren Ohren. Schnell erhob ich mich von dem alten Sofa und lief zu Talia und Saphira, welche stirnrunzelnd in der Küche vor einem Topf mit kochendem Wasser und Nudeln standen und neben ihnen ein zersprungener Teller auf dem Boden lag.

Talia blickte erst Saphira und dann mich an. Saphira stand geschockt neben den vielen Scherben, aber Talia begann im nächsten Moment an, aus vollem Herzen zu lachen. Es wirkte sorglos. Ein Grinsen breitete sich auch auf meinem Gesicht aus und Saphira stand, ohne etwas zu sagen neben Talia und blickte sie verdutzt an. Sie hatte nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Niemand hatte das, aber Talia war kein berechenbarer Mensch und das war eines der Dinge, die sie auszeichneten.

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heyyy

bye

THE LAST DANCEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt