-STERNE-

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Die Zeit verging nur schleppend und von tiefem anhaltendem Schmerz geprägt.

In dieser Zeit war jeder seinen eigenen Weg gegangen. Um uns herum war es grau und die Lebenslust hatte unsere Körper am Tag des Todes von Talia verlassen. Die Hoffnung war in mir gestorben und machte jeden einzelnen Tag zu einem einzigen Kampf.

Jede Nacht, bevor ich einschlief, beobachtete ich die vielen Sterne am Nachthimmel. Jeder einzelne Stern erinnerte mich an die Zeit, als sie noch bei uns war. Ich sah sie noch lachend vor mir. Dieses strahlende Grinsen auf ihren Lippen war vermisste ich so sehr. Tränen liefen mir über die Wangen und ich senkte meinen Kopf.

"Du bist nicht fort. Du bist nur schon vorgegangen. "

Flüsterte ich und lächelte leicht. Langsam erhob ich mich und fuhr mir durch die zerzausten ungewaschenen Haare.

Ich fühlte mich unerträglich. Das heiße Wasser, welches auf mich herabrieselte, traf wie kleine Nadeln auf meiner Haut auf. Ich seufzte und drehte das Wasser ab. Als ich vor dem Spiegel stand, blickte ich mich das erste Mal nach Monaten an.

Mein Gesicht war von dunklen Augenringen geprägt und meine Augen hatten ihre Ausdruckstärke verloren. Ich konnte den Anblick nicht länger ertragen und überdeckte die dunklen Stellen mit etwas Schminke.

Ich sprühte mich mit einem dezenten Parfum ein und legte die Haare ordentlich zu einem tiefen Zopf in den Nacken. Mein Outfit bestand aus einem schlichten schwarzen Strickkleid und Boots, die über dem Knöchel endeten.

Ich strich mir eine gelöste Strähne hinter das Ohr und legte schlichten Schmuck an. Es war die Kette mit dem schwarzen Herzanhänger aus der kleinen Holztruhe. Talia hatte sie mir geschenkt und ich hatte sie seitdem immer bei mir getragen.

Außer den Erinnerungen, war sie das Einzige, was mir geblieben war und ich wollte sie zu Ehren meiner besten Freundin heute zu diesem besonderen Tag tragen.

Es war dreißigste September. Heute würden wir nun endgültig Abschied von ihr nehmen. Ich hatte den Tag gewählt, da er der internationale Tag des Lächelns war. Etwas, womit man Talia definiert hatte.

Ich fuhr mir entlang des Armes und schloss die Augen. Meine Finger stießen an das bunte Tuch, welches ich mir um den Hals gelegt hatte. Saphira hatte darauf bestanden, dass wir alle ein farbiges Accessoire trugen, denn unser kleines Mädchen war der farbenfrohste Mensch, denn man in ganz Treuenfels kannte. Sie hatte nie viele Freunde gehabt, aber trotzdem hatte sie jeder geliebt und akzeptiert.

Ich öffnete langsam meine Augen und trat vom Spiegel weg.

"Du kannst das."

Sagte ich leise zu mir und ging zur Zimmertür. Ich wollte sie gerade öffnen, als es leise an ihr klopfte. Ich hielt einen Augenblick inne und öffnete sie dann mit einem Ruck. Das Holz knarzte von der plötzlichen Bewegung, als die Tür an die Zimmerwand stieß.

Mein Blick blieb an den von Aurin hängen und wir fielen, ohne etwas zu sagen in eine tiefe Umarmung. Das war eine der schönen Dinge, die ich am meisten in den letzten Monaten vermisst hatte. Jemanden zu haben, der einem, ohne etwas sagen zu müssen verstand. Diese Berührung strahlte Wärme und Geborgenheit aus. Ich hatte ihn so sehr gebraucht.

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heyyy

Das ist Tharin

(Artbreeder)

bye

THE LAST DANCEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt