-BLUT-

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Aus Keenas Sicht

Im nächsten Moment schlug ich meine Augen panisch auf. Das Blut schoss in meine Wangen. Der Schmerz pochte gegen mein Herz. Am ganzen Körper stach dieser wie kleine Messer in meine Haut. Mein Brustkorb senkte sich nur noch stockend und schwer.

Mit jeder weiteren Sekunde verließen mich die Lebenskräfte. Wie viel Zeit würde mir noch bleiben? Zitternd ergriff ich Aurins Hand und drückte sie. Seine Augen trafen auf meine.

Die Blitze.

Er zog mich an ihn heran und ich konnte sein Herz pochend schlagen hören. Meine Tränen liefen unkontrolliert über meine Wangen. Ich lag in seinen Armen. Meine Gefühle überrannten mich. Geprägt aus Angst und Schmerz trafen diese mit voller Kraft auf mich.

Ich will dich nicht verlassen... Aurin, es schmerzt so. Bitte las mich nicht gehen."

Eine Träne floss ihm über die Wange und zersprang auf dem kalten Boden.

"Ich weiß mein Liebes, ich weiß."

Auch mir flossen immer mehr Tränen in Strömen über mein Gesicht. Ich schluchzte auf, als Aurin sie mir vorsichtig wegstrich. Es zerbrach mein Herz. Seinen Blick nur auf meine Augen gerichtet sagte er sanft:

Ich liebe dich Keena, wie kann ich auch nicht? Du bist der wichtigste Mensch in meinem verdammten Leben und das Einzige was ich habe. Wir können es nicht verhindern. Die Zeit musste kommen. Versprich mit nur eins. Vergiss mich nicht. "

Ich nickte und biss meine Lippe zusammen.

"Ich-"

Mich durchfuhr ein stechender Schmerz und ich zuckte zusammen. Es konnte nicht vorbei sein...Doch die Zeit hatte uns eingeholt. Sie war unaufhaltsam und traf mit einer enormen Wucht, geprägt aus Dunkelheit und Schmerz auf mich.

Es war vorbei... Die Leere breitete sich um uns herum aus. Die Kontrolle über meinen Körper hatte ich verloren. Ich hörte die aufgeregten Stimmen um mich herum. Immer lauter wurden diese. Ich versuchte sie zu stoppen.

"NEIN. HÖRT AUF. SEID STILL VERDAMMT."

Schrie ich in die Dunkelheit hinein. Aurin umfasste stärker meinen Körper und drückte ihn schluchzend an sich.

"VERSCHWINDET. RAUS HIER."

Brüllte dieser und ein erneutes Feuer in mir brachte mich dazu meine Augen auszureißen. Meine Haare klebten an meiner Stirn und mein Kleid war in Tränen getränkt. Zahlreiche aufgeregte Stimmen verließen den Saal. Jemand ergriff meine Hand. Ich schaute panisch hinüber. Lilith kniete neben mir am Boden und weinte. Es tat mir so unglaublich leid. Sie würde ihre letzte Freundin verlieren.

Sie blickte auf und schloss mich in eine letzte tiefe Umarmung.

"Schatz. Ich liebe di-"

Ihre Stimme brach und sie schluckte fest, ehe sie weitersprach:

"Ich will dich nicht verlieren. Ich pack das nicht ohne dich."

Ihre Stimme wurde mit jedem Wort schwacher.

"Lilith ko- "

hörte ich Connor schmerzerfüllt hinter ihr sagen.

"NEIN"

schrie sie auf und begann um sich zu schlagen. Sie würde es nie verkraften können. Nicht in dem Gewissen ihre zwei besten Freundinnen verloren zu haben. Ich blickte in die leidenden Augen meiner Freundin. Unsere Blicke trafen sich ein letztes Mal, ehe Connor Lilith hochzog, sie in eine feste Umarmung schloss und wegbrachte

Ich wendete meinen Blick ab. Das war es also.

Das Ende.

Die Dunkelheit zog langsam über mich hinein. Ich spürte jemanden neben mir niedersitzen. Er schluchzte und legte, ohne zu zögern seine Arme um mich.

Ares.

"Vergiss mich nicht. Hörst du Keena?"

sagte dieser und stich mir sanft über die Wange. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, stand auf und stürmte aus dem Raum.

Schwester.

Wiederholte sich das Wort immer und immer wieder in meinem Kopf. Er war wie ein Bruder für mich gewesen. Mein Blick blieb erneut an Aurin hängen.

"Ich liebe dich Aurin. ich werde zurückkommen"

Brachte ich mit letzter Kraft heraus, ehe ich mich der Dunkelheit geschlagen gab. Die Schmerzen umschlossen mich. Hilf mir Aurin. Schrie ich in meinem Kopf, doch meine Lippen brachten keinen Ton heraus.

Hilf mir.

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Fallen.

Den Boden nicht fühlen.

Keinen Halt spüren.

Ich bin allein.

Nur die Stimmen in meinem Kopf sind ein Teil von mir.

Würde es enden?

Ich will, dass es endet.

Ich habe alles verloren.

Wie soll ich mit diesem Gewissen weiterleben?

Ich kann es nicht.

Die Stimmen bringen mich um.

Es fühlt sich an, als würde mein Kopf explodieren.

Die Dunkelheit umhüllt mich.

Sie greift in meine Seele.

Messerstiche.

Nebel.

Ich habe Angst.

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heyyy

bye

THE LAST DANCEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt