-UNGEWISSHEIT-

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Sie sah so schwach und zerbrechlich aus, als sie unruhig neben mir schliff.

Ich seufzte leise und richtete mich vorsichtig auf. Langsam um sie nicht zu wecken.

Nachdem der Arzt mehrere Stunden da gewesen war und sich um ihre Gesundheit gekümmert hatte, war sie kein einziges Mal aufgewacht.

Gott ich hasste mich dafür. Ich konnte nichts an dieser Situation ändern. Beinahe wäre sie wegen eines Kältetodes gestorben und ich wäre nicht für sie da gewesen.

Erschöpft fuhr ich mir durch die Haare und kniff meine Augen zusammen. Mein Herz schmerzte und meine Augen brannten. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Die Tränen liefen ungebremst über meine Wangen.

Jede einzelne schmerzte mir so sehr in der Seele.

Was wäre, wenn ich sie für immer verloren hätte?

Wie hätte ich normal weiterleben können?

Ich biss meine Zähne fest zusammen und schluckte. Wie hatte ich die Zeit, wo sie weg war ohne sie überlebt? Meine Hände zitterten, als ich mich langsam zu ihr vorbeugte, ihr die noch immer nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht legte und ihr sanft auf die Stirn küsste. Schnell lehnte ich mich wieder zurück, als ich merkte, wie mir die Tränen wieder in die Augen stiegen.

Ich konnte plötzlich nicht mehr klar denken. Alles überrumpelte mich. Meine Schuldgefühle, meine Schmerzen und vor allen die Ungewissheit der Zukunft.

Was würde passieren?

Wie würde ich das Loch, welches sie hinterlassen würde, wenn sie mich bald wieder verlassen wird füllen?

Es war unmöglich Würde sie jemals zurückkehren oder wäre das das Ende unserer Geschichte? Meine Hände zitterten, als ich meine Hände blitzschnell von ihr wegzog.

Ich versuchte mich zusammenzuhalten aber am liebsten hätte ich mir einfach diesen tötenden Schmerz aus der Seele geschrien. Ich konnte sie nicht verlieren.

Nicht wieder.

Diese Gedanken plagten mich schon seit sie wieder zurückgekehrt war, aber ausgesprochen hatte ich sie nie wirklich. Aber jetzt? Bald würde die Zeit kommen. Ihre Albträume waren ein Zeichen. Sie würde gehen müssen.

Diese Ungewissheit tötete mich. Mein Blick glitt schmerzerfüllt zu ihr und ich atmete mehrmals tief aus, ehe ich die Decke ergriff und mich langsam wieder zu ihr heran legte. Behutsam nahm ich ihre kleine Hand in meine und drückte sie sanft.

So lange, wie wir noch Zeit hatten, würde ich sie nicht mehr aus den Augen lassen Wir mussten in der Ungewissheit leben.

Wir mussten leben.

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heyyy

bye

THE LAST DANCEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt