-ORION-

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Die Nacht brach über uns hinein und hüllte alles in Dunkelheit. Aurin und ich lagen noch einige Stunden in Decken eingehüllt nebeneinander im Bett und betrachteten den aufgemalten Sternenhimmel über uns.

Gemeinsam deuteten wir die verschiedensten Sternenbilder.

Vor einiger Zeit hatte er mir erzählt, dass er dies, als er noch ein kleiner Junge gewesen war, oft mit seinem Vater stundenlang gemacht hatte. Seitdem bestand er darauf, dass wir es auch tun sollten.

Da er beinahe alle Sternenbilder kannte, zeigte er mir diese, indem er meine Hand nahm und meine Finger in Richtung der Sterne ausrichtete.

"Soll ich dir eines meiner Lieblingssternenbilder zeigen? Es ist nur in den Wintermonaten sichtbar und auch eines der schönsten. Es ist der Orion und befindet sich zwischen dem Fluss Eridanus und dem Einhorn. Es bildet einen mythischen Himmelsjäger, welcher eines der gejagten Tiere über dem Arm trägt."

Sprach Aurin leise und blickte mich fragend an. Ich nickte, also richtete er sich auf und ergriff meine Hand.

Eine Weile mussten wir durch die verlassenen stillen Gänge laufen, bis wir endlich die Tür zu einem riesigen Raum öffnen konnten. Ich kannte das Anwesen und doch war mir dieser Ort unbekannt. Ich hatte ihn noch nie gesehen. Als wir beide den dunklen Raum betraten, fiel mein Blick nach einigen Sekunden hoch an die Decke, welche komplett verglast war. Der Sternenhimmel zeigte sich in voller Schönheit über ihr und der Mond ließ mit seinem schwachen Licht die Dunkelheit erleuchten. Der leichte Mondschein tauchte auch den Raum in eine brüchige Helligkeit und erlaubte so, dass wir die dunklen Holzmöbel, welche verteilt herumstanden, erkennen konnten.

Langsam betrat ich den Raum und schaute mich näher um. Als ich hinausblickte, konnte ich schwach den umliegenden Wald erkennen, welcher uns dicht umhüllte. An den Wänden standen vereinzelt Regale, welche mit Büchern oder Vasen aus vergangen Zeiten bestückt waren.

Erstaunt schaute ich zu Aurin, welcher leicht lächelte und mit einem Finger in den Himmel zeigte.

"Das ist der Orin."

Flüsterte er und mein Blick folgte in den Sternenhimmel.

"Es sieht aus, als würde er einen Bogen spannen

Du hast Recht. Lachte er leise und legte einen Arm um mich."

"Es ist wirklich wunderschön Aurin. Seufzte ich und ließ meinen Blick weiter über den nächtlichen Sternenhimmel wandern."

Er wirkte so mächtig. Als gäbe es keine Grenzen. Und mit dem Blick in den Sternenhimmel waren wir unendlich.

Doch langsam versperrten uns aufziehende Wolken die freie und klare Sicht auf den Nachthimmel. Schneeflocken fielen leise zu Boden und nach wenigen Minuten waren die Sternenbilder und der Mond von den Wolken verdeckt wurden. Zurück blieb die Dunkelheit der Nacht und der leichte Schneefall.

"komm." Flüsterte ich leise und ergriff Aurins Hand.

Er hinterfragte es nicht und ließ sich von mir durch die dunklen Gänge leiten. Wir durchquerten Flure und leerstehende Räume, ehe wir eine Tür erreichten, welche uns aus dem Haus führen sollte, erreichten.

Ich öffnete diese und in Sekundenschnelle durchfuhr uns die eisige Kälte, welche auf uns traf. Der Schnee fiel uns leicht ins Gesicht und versperrte uns eine klare Sicht, dennoch liefen wir unbeirrt durch die dunkle Nacht.

Vorbei an dem dichten Wald, kämpften wir uns den Weg durch den hohen Schnee und dem herrschenden Wind.

Die Lichter des Anwesens verschwanden in der Ferne und langsam umhüllte uns die Dunkelheit.

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heyyy

bye

THE LAST DANCEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt