Kapitel 27

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Kapitel 27

Isanami spürte, wie Macht sie durchströmte und ihrem Körper neue Kraft gab. Sofort erkannte sie, dass es sich um ihr Fragment handelte und verwirrt blinzelnd riss sie die Augen auf. Wo war sie? Was war passiert?

„Traivs?", fragte sie überrascht, als sie bemerkte, dass er sie im Arm hatte.

„Nimm es. Die Meerjungfrauen machen Probleme", bat er eindringlich, anstatt auf etwaige Fragen einzugehen. Es war erst einmal wichtiger, dass Isanami das Fragment bekam.

Diese zog ihre Hand zurück. Obwohl die Perle noch da lag, hatte sie die Kraft bereits aufgenommen. „Du kannst mich runterlassen", murmelte sie und wirkte benommen.

Zögernd und vorsichtig ließ er sie auf den Boden und betrachtete sie. „Geht es dir gut?", fragte er zaghaft.

„Ja", murmelte sie und spürte ihr Herz heftig klopfen. Es war eine plötzliche, heftige Macht, die in ihr wieder zu pulsieren begann.

Isanami bewegte sich etwas und schwamm dann durch das Wasser, das sie umgab. „Was ist passiert?"

Travis räusperte sich. „Die Meerjungfrauen haben dich und mich irgendwie betäubt und dich entführt. Riri hat herausgefunden, dass sie deine Macht für etwas benutzen wollten. Dank Riri haben wir dich aus Ketten befreit und dich hierher gebracht. Allerdings machen die Meerjungfrauen Ärger", versuchte er kurz zusammenzufassen.

Isanami versuchte, ihm zu folgen, doch so richtig wollte ihr Kopf noch nicht. „Warum?", fragte sie verwirrt, bevor sie den Kopf schüttelte und Travis kurz berührte. Dieser spürte, wie die Anziehung vom Boden nachließ, sodass er wieder schwimmen konnte.

Daher schwamm er auch über die Korallen hinweg zu Ciira und Finn. „Sie sagten, ihre Stadt wird wegen dem schwarzen Strudel untergehen", erklärte Travis und half ihr, indem er ihre Hand nahm.

Noch war Isanami nicht ganz da und brauchte eine Hilfe. „Das kann durchaus sein", meinte sie, weil ihr die dunkle Macht im Wasser durchaus aufgefallen war.

„Sie wollten uns aufhalten, euch zu holen, Isanami", bemerkte Ciira unruhig. Sie schien ein schlechtes Gefühl zu haben. „Sie haben den Ausgang zugeschüttet."

Isanami sah sich nachdenklich um, bevor sie Finn und Ciira berührte und den Zauber aufhob. „Dann suchen wir uns einen anderen Weg. Wenn wir aber nicht bald haufenweise Meerjungfrauenwidergänger wollen, müssen wir irgendwas tun."

„Richtig", stimmten die drei einstimmig zu. „Soll ich dich tragen? Deine Schwanzflosse ist noch ein bisschen verletzt", bemerkte Travis. Finn hatte nicht alles geheilt, aber so, dass sie hatten gehen können.

Isanami wirkte überrascht und blickte hinab. Dort erkannte sie wirklich eine Verletzung. „Nein. Das geht. Aber wenn wir dann wieder an Land sind, werde ich Hilfe brauchen."

„Das war meine Schuld", murmelte Travis niedergeschlagen und zeigte dann auf den Gang, den sie freigebuddelt hatten. Diesen mussten sie wieder nehmen.

„Es sind nur Kratzer, das vergeht", versicherte sie und machte sich dann auf den Weg den Gang wieder nach unten.

Die anderen folgten ihr schwimmend und schienen sichtlich erleichtert darüber zu sein.

Isanami bemerkte, wo der Gang zugeschüttet war, doch das störte sie kaum. Als sie das Hindernis berührte, schien es, als würde sich die Erde selbst neu ordnen und ihnen einen Gang frei machen.

Damit machte sie es den anderen einfacher. Sichtlich froh darüber, dass es Isanami besser ging, folgten die drei ihr. Der Gang war sehr eng, weshalb sie hintereinander gehen mussten. „Bitte sei vorsichtig. Ich habe mich mit den Meerjungfrauen angelegt und ihnen die Wahl gelassen, entweder von mir zu Fischfutter gemacht zu werden oder von Riri aufgehalten zu werden. Sie waren nicht begeistert", gestand Travis seitlich hinter ihr.

Unter WölfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt