Kapitel 37

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Kapitel 37

Zudem perfekt im Verstecken. Wenn sie sich nicht zeigen wollten, konnte man sie unendlich lange suchen. Sie hoffte, dass die Einhörner ein Einsehen mit ihr hatten und sich ihrem Wunsch beugen würden.

Die veränderte Landschaft tat ihr gut und machte sie gleichzeitig traurig. Wie schön es gewesen wäre, hier mit Travis zu reisen.

„Lasst uns hier eine Pause machen", meinte Isanami, da die Lichtung förmlich dazu einlud. Vielleicht konnten sie sich nicht nur ausruhen, sondern auch ein Einhorn anlocken. Isanami spürte sie in der Nähe, wollte sie aber nicht drängen. Noch nicht.

Es war nie gut, die Wesen zu drängen, sondern besser zu warten, bis sie von selbst kamen. Einhörner waren scheu.

Finn und Ciira stimmten zu, denn sie schienen erschöpft zu sein. Da kam die Pause ihnen wohl gelegene.

Gemeinsam ließen sie sich im saftigen Gras nieder und mit einer Handbewegung ließ Isanami einen Busch wachsen, der große Beeren trug.

„Sehr praktisch", bemerkte Finn anerkennend und schien zu versuchen, Isanami irgendwie aufzuheitern.

Sie wusste jedoch, dass im Moment nichts helfen würde.

„Bedient euch, ich weiß ja, dass ihr nicht so gern Fleisch esst", sagte sie, machte aber selbst keine Anstalten, sich zu bedienen.

„Das ist sehr aufmerksam von Euch", sagte Ciira sichtlich gerührt. Sie pflückte einige der roten Beeren und hielt sie Isanami hin. „Ihr solltet auch essen", flüsterte sie und hatte scheinbar Mühe, nicht zu weinen.

Isanami nahm die Beeren entgegen und aß sie, damit Ciira und Finn beruhigt waren, denn eigentlich brauchte sie es nicht.

Selbst die zwei aßen nicht viel und wirkten gedankenverloren. An was sie wohl dachten?

An Travis und wie er gestorben war?

Isanami kämpfte noch immer mit den Tränen und hoffte, dass ihr Plan aufging.

Ihre Augen schweiften über die Lichtung und sie versuchte zu hören, ob sich ihnen etwas näherte. Doch alles war still, wenn man vom Summen der Tiere auf den Wiesen absah.

Schließlich schloss Isanami ihre Augen und schickte einen mentalen Hilferuf an die Einhörner. Mit all ihrer Verzweiflung und Trauer.

Dabei wirkte sie auf die anderen, als würde sie sich lediglich ausruhen.

Isanami hörte plötzlich ein leises Geräusch, das aus den Büschen kam. Gleichzeitig spürte sie eine Präsenz, die sich ihnen näherte. Eine starke und majestätische zugleich.

Sie schlug die Augen auf. „Bitte jetzt nicht ... überreagieren oder panisch werden", bat sie, denn sie wusste, dass ein Einhorn sehr ungewohnt war.

„Mit wem sprecht Ihr?", fragte Ciira verwundert und sah sich um. Sie, aber auch Finn, hatten wohl noch nichts Außergewöhnliches bemerkt.

„Mit euch", meinte Isanami trocken und nickte in die Richtung, in der sich ihnen das Einhorn näherte. „Versucht bitte, ruhig zu bleiben."

Etwas planlos sah Ciira sich um und sah ein wunderschönes, weißes Pferd mit einer langen, silbernen Mähne, das sich ihnen näherte. Isanami sah, wie groß Ciiras Augen wurden, aber sie schien ruhig zu sein. Nur überrascht und fasziniert von der wunderschönen Kreatur.

Genau wie Finn, der ein kühles Gemüt zutage brachte. So, als würde er täglich Einhörner sehen.

Was nicht stimmen konnte, denn diese waren sehr selten.

Unter WölfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt