Kapitel 33

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Kapitel 33

„Es ist alles in Ordnung. Magisch bin ich wieder voll da", meinte sie und wollte nicht zugeben, dass auch ihr Bein geheilt war. Sie wollte stattdessen, dass Travis sie weiterhin trug.

Dieser war jedoch nicht ganz zufrieden, wie es schien. Er wollte kämpfen, denn seiner Meinung nach war es wohl nicht in Ordnung, wie die Völker sich Isanami gegenüber benahmen. Das Gemecker der Zwerge ignorierend, fragte er Isanami, ob er nicht kämpfen konnte. „Dann wären wir die erst einmal los. Hoffentlich haben sie nicht die anderen beiden gefangen genommen."

„Wir brauchen keinen Kampf", versicherte Isanami sanft. „Das würde nur auf dein Rudel zurückfallen. Sie werden schon sehen, was sie davon haben", bemerkte sie und sprach sehr sanft, um Travis zu beruhigen.

So, wie seine Augenbraue zuckte, wusste sie, dass er sich beherrschen musste. Seufzend nickte er und blieb ruhig stehen.

„Ich mache uns einen Weg frei. Kannst du Ciira und Finn riechen?", wollte sie wissen und schmiegte dabei ihre Wange an seine, weil sie versuchte, ihm ins Gesicht zu sehen.

Travis drehte seinen Kopf ein kleines bisschen zu ihr. „Schwach, aber ich kann sie riechen", flüsterte er, ließ die zeternden Zwerge jedoch nicht aus den Augen.

„Dann gehen wir sie suchen", meinte Isanami und mit einer Bewegung sorgte sie dafür, dass die Zwerge, die wie in einer Luftblase schwebten, ihnen den Weg freimachten.

Die kleinen Wesen hatten Isanamis Macht nichts entgegenzusetzen und mussten mit ansehen, wie die Göttin von Travis getragen wurde und sie zurückblieben. Der Alpha ging gelassen voran und lächelte leicht.

„Ich weiß nicht, was ich später mit denen tun soll, die mich gefangen genommen oder ignoriert haben", murmelte sie, weil sie unschlüssig war, ob eine Strafe gerecht war oder nicht.

„Tu das, was du in dem Moment dann für richtig hältst", riet Travis ihr und meinte, dass es ihr vielleicht nicht guttun würde, wenn sie sich darum jetzt zu viele Gedanken machte.

Isanami seufzte. „Ich habe nur das Gefühl, dass man erwartet, dass ich mich später darum kümmere."

„Vielleicht. Aber erst einmal ist das nicht wichtig", antwortete Travis ernst. „Du hast ein gutes, sanftes Herz und ich glaube nicht, dass du anderen gerne weh tun möchtest."

„Nein, da hast du Recht", seufzte sie und spürte plötzlich eine gewisse Übelkeit. Leider war das normal, da ihr Körper mit zu viel Macht klarkommen musste.

Anscheinend bemerkte Travis, dass mit ihr etwas nicht stimmte. „Geht es dir gut? Brauchst du eine Pause?", fragte er und klang sorgenvoll.

„Schon in Ordnung", meinte Isanami ausweichend. „Mein Körper verarbeitet die Macht."

Damit schien Travis nicht ganz zufrieden zu sein. „Sicher?", hakte er nach und blieb sogar stehen. „Du kannst ehrlich sein, Isanami. Du bist mir sehr wichtig und ich möchte, dass es dir gut geht."

„Mir ist schlecht", gestand sie und begann leicht zu zittern. „Aber das ist wirklich normal."

Daher tat der Alpha auch nicht wirklich etwas, sondern drückte aufmunternd ihre Beine. „Sag mir, wenn du etwas brauchst", bat er und lief weiter. Dabei hielt er seine Nase in der Luft, als würde er nach Finn und Ciira riechen wollen.

„Wahrscheinlich brauche ich bald eine Pause, aber im Moment geht es", sagte sie und schmiegte sich an Travis Wange.

Das schien ihm irgendwie zu gefallen, denn er lehnte leicht seinen Kopf gegen ihren. Als würde er genießen, was sie tat.

Unter WölfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt