Kapitel 17
„Fertig?", fragte Travis.
"Ja", stimmte Ciira zu und hielt sich gut an seinem Fell fest.
Mit einem gewaltigen Satz fegte der Wolf nach vorne. Durch sein Gewicht versank der Baumstamm ein Stück im Wasser, aber Travis war anscheinend schlau genug, mehr zu fliegen, anstatt zu rennen. Nach jeder Landung sprang er gleich wieder ab. „Mach dich bereit", knurrte er in Ciiras Richtung, als sie der Blume nahe waren. Isanami konnte nichts tun, außer nach den Kreaturen im Sumpf Ausschau zu halten. Allerdings konnte sie nicht verhindern, dass ihr beim Springen und dem sinkenden Untergrund schlecht wurde.
Sie krallte sich in Travis Fell und machte sich bereit, Ciira zu halten, falls sie fallen sollte. Diese beugte sich hinab und im richtigen Moment griff sie nach der Pflanze. Fast gleichzeitig schossen mehrere Hände aus dem Sumpf, die versuchten, nach ihr zu greifen.
Sie hatte Glück und die Hände verfehlten sie, aber nicht Travis Hinterläufe. Eine der Hände schnappte sich eine Pfote und hielt ihn fest, sodass er beinahe in den Sumpf gezogen wurde, als er auf der Seite des anderen Baumstammes landete.
Dieser war nicht sehr breit, weshalb er damit kämpfte, sich zu befreien und gleichzeitig nicht unterzugehen.
Isanami wandte sich geistesgegenwärtig den Händen zu und schlug mit dem erstbesten, was sie fand, dagegen. Es war nur ein Zweig, doch es schien trotzdem irgendwie zu helfen.
Zu ihrer Überraschung waren die Hände nicht sehr stark und sie zogen sich zurück. Somit war Travis frei. Dieser beeilte sich, von dem Baumstamm zu kommen. Mit letzter Kraft machte er einen mächtigen Satz zum rettenden Ufer.
"Alles in Ordnung?", fragte Isanami besorgt.
„Wir müssen hier raus", keuchte der Wolf sichtlich angespannt. Er schien bald keine Kraft mehr zu haben.
"Ja", hauchte Isanami, die ähnlich angespannt war. "Hast du die Blume?"
Ciira hielt diese fast schon triumphierend in die Luft. „Ich steige ab, damit Travis entlastet wird", schlug sie vor und sprang sogleich ab. Das half dem Wolf sichtbar, während er den Weg entlang rannte.
Er war zwar schneller als Ciira, doch diese gab sich sichtlich Mühe, mitzuhalten.
Es war ein kurzer, aber schneller Sprint, der sie aus dem Sumpf in die Sicherheit brachte.
Endlich hatte sie den Sumpf hinter sich gelassen. In einem irren Tempo rannte Travis in die Richtung, aus der sie gekommen waren, bevor er einfach unter Isanami zusammenbrach. Anscheinend hatte die Wirkung des Tranks nachgelassen.
Die Göttin fluchte und sprang sofort ab, bevor sie versuchte, Travis zu helfen.
Ciira hingegen rannte weiter. Wohl, um Finn zu holen. Zum Glück waren sie nicht mehr so weit vom Feendorf entfernt.
Keuchend lag Travis auf der feuchten Wiese und hechelte.
Isanami nutzte ihre verbleibende Kraft und leitete sie heilend in den Werwolf. "Durchhalten", hauchte sie, während sie ihre Hände auf seine Brust drückte und Magie in ihn leitete, um ihn zu stärken. "Finn wird sicher gleich da sein."
„Ich weiß", knurrte der Alpha und schloss die Augen. Er war sichtlich erschöpft, schien aber gleichzeitig zufrieden zu sein, dass sie die Geisterträne gefunden hatten. „Ich muss mich nur ein bisschen ausruhen. Zuerst wollte ich dich jedoch in Sicherheit bringen." Travisˋ Stimme klang heiser, als er meinte, dass er das Gefühl gehabt hatte, Geister gesehen zu haben. „Solche, welche die Dinger im Sumpf bewegt hatten. Es war ein Todesgeruch."
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Unter Wölfen
RomanceIn Ascur herrschen die gefallenen Götter. Sie regieren über die meisten der magischen Wesen, doch nicht über das Wolfsrudel in Mondland. Dieses ist autonom, doch die Vampire greifen immer wieder an. Weil diese einen gefallenem Gott dienen, kommen di...