Kapitel 20

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Kapitel 20

Sie ruhten sich ein paar Stunden bei den Feen aus, bevor sie ihren Weg fortsetzten. Jetzt mit einem Heiler an ihrer Seite, von dem Travis noch immer nicht viel hielt.

Isanami fand es lustig, wie die beiden miteinander umgingen, war allerdings auch besorgt. Sie hoffte sehr, dass ihnen das im Kampf nicht auf die Füße fiel.

Ihr nächster Halt war das Meer, denn dort verspürte Isanami ein Fragment. Wie sie es dort bekamen, wusste sie noch nicht. Das würden sie wohl erst wissen, wenn sie das Meer erreicht hatten.

Zum Glück mussten sie den Pfad der Verdammten nicht noch einmal überqueren. Sie konnten den Wald und die Wiesen genießen. Zudem kam Travis endlich dazu, zu jagen.

Ihm schien es zu gefallen, seinen Trieben nachzugehen. Schon kurz nachdem sie das Feendorf verlassen hatten, war er von Erfolg gekrönt gewesen.

Allerdings war es ihr schlecht geworden, als sie zugesehen hatte, wie er das Tier zerlegt hatte. Vor allem der penetrante Geruch von Blut war schrecklich gewesen.

Ab und an aß sie durchaus gern einmal Fleisch, doch sie musste nicht dabei zusehen, wie es gerissen wurde.

Jedoch verstand sie auch, dass Travis es brauchte. Danach schien er wesentlich ruhiger zu sein und ignorierte noch mehr den Heiler und den Geist. Riri hatte sich scheinbar in den Kopf gesetzt, seine Nerven zu strapazieren. So, als wolle sie testen, wie weit sie ihn bringen konnte.

Isanami war ebenfalls genervt davon, da sie das junge Mädchen nun genau hören und sehen konnte. Leider war sie noch nicht in der Lage den Geist von Travis zu trennen oder ihr den Mund zu stopfen.

Allerdings schien der Alpha seit seiner Mahlzeit wesentlich ausgeglichener zu sein. Er ignorierte Riri einfach. Genau wie Finn, der schweigend neben Ciira herging. Auch die Elfe schwieg, aber die Ruhe half Isanami, sich zu sammeln und auf die Suche zu konzentrieren.

Sie spürte, dass sie sich dem Fragment näherten. "Riechst du schon Wasser?", wollte sie wissen. Irgendwie hatte sie Lust schwimmen zu gehen.

„Ja", bestätigte Travis und blieb plötzlich stehen. „Wenn du nicht sofort aufhörst, kannst du dir sicher sein, dass ich dir nach meinem Tod die Hölle heiß mache", warnte er Riri eindringlich, die ihn mit Gras und Blumen bewarf, sodass er aussah, als hätte er sich gewälzt.

Riri lachte lediglich und streckte ihm die Zunge heraus. Das ließ Isanami leise lachen. "Du kannst dich gleich waschen."

„Wer?", fragte Travis, der scheinbar nicht verstand, auf was sie es bezog.

"Du kannst dich gleich waschen", wiederholte sie, denn Riri bewarf ihn auch mit Dreck.

„Ach das", meinte er abwinkend. „Ich mag Dreck, das kitzelt so schön auf der Haut", behauptete er, aber Isanami wusste nicht, ob er das Ernst meinte oder Riri nur nicht zeigen wollte, dass es ihm nicht gefiel.

"Könnt ihr alle schwimmen?", wollte die Göttin wissen und wandte sich an ihre Begleiter, um sie fragend anzusehen. Dabei lief sie rückwärts, damit sie nicht anhalten mussten.

Beide angesprochenen nickten, doch sie sah, dass Riri sich nicht wohlzufühlen schien. Lag es vielleicht daran, dass sie ertrunken war?

Da sie nun ein Geist war, war das egal. Sie würde einfach durch das Wasser fliegen, wie sie auch schon um Travis herumflog. "Sehr gut. Es kann sein, dass wir schwimmen müssen."

„Macht nichts. Nur sollten wir uns überlegen, wie wir auf dem Wasser Pause machen können", meinte Travis nachdenklich. Das Meer war groß und es würde nicht einfach so zu überqueren sein.

Unter WölfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt