78. Angeschossen (Stiles)

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S T I L E S

Verdammte Scheiße! "Derek!" rufe ich nach ihn und sehe mit weit geöffneten Augen zu dem pechschwarzen Wolf, der sich vor einigen Sekunden an uns vorbei geschlichen hat und ohne, dass wir es merkten, sich auf eines der Jäger gestürzt hat. Der Jäger hatte seine Waffe auf mich gezielt und ich habe für kurze Zeit mein Leben an mir vorbeiziehen sehen. Er hatte mir gedroht, Scott zu erschießen. Doch ich hatte mich ihn in den Weg gestellt, denn ich lasse es nicht zu, dass jemand meinem besten Freund erschießt. Er hatte schon seine Waffe geladen und entsichert. Das laute Knacken war nicht zu überhören. Von Sekunde zu Sekunde merke ich, das mein Puls immer unregelmäßiger wird, je länger wir hier stehen. Mein Herz läuft gefühlt einen Marathon. In mir merke ich wie sich immer mehr die Anspannung steigert und ich immer nervöser werde.

Der Jäger hatte mir einen festen, scharfen Blick zugeworfen. Scott wollte mich immer wieder zur Seite schubsen, doch ich blieb standhaft. Nichts und niemand bringt mich zur Seite. Und dann kam Derek. Ausgerechnet Derek. Warum musste Derek sich jetzt unbedingt einmischen. Sonst hielt er sich doch auch immer aus allem heraus. Warum musste er ausgerechnet jetzt einschreiten. Ich sehe noch wie er sich auf den Jäger vor uns stürzte.

Dann war nur noch ein lauter Knall zu hören. Eines der Kugeln wurde abgeschossen. Vor Schreck kneife ich meine Augen fest zusammen. Doch öffne sich schnell wieder und sehe wie der pechschwarze Wolf zu Boden fällt. Ich bleibe wie angewurzelt stehen und sehe, wie Derek dort liegt. Sofort drehe ich mich zu Scott um. Der mich ebenfalls mit weit geöffneten Augen ansieht. Sofort fasst er einen klaren Gedanken, reißt mich somit aus meiner Starre und ich realisiere was gerade wirklich passiert ist.

Der Jäger hat geschossen! Der verdammte Jäger hat geschossen. Er hat auf Derek geschossen. Eine Kugel ist durch Derek's dickes pechschwarzendes Fell durchgedrungen und hat ihn getroffen. So dass er wie tot am Boden liegt. Ob er noch lebt oder ob er schon tot ist, kann ich nicht sagen. Ich sehe nur, dass er regungslos am Boden liegt. Was soll ich jetzt machen? Noch nicht einmal Scott weiß, was er tun soll. Er war hilflos, genauso wie ich. Derek braucht unsere Hilfe und wir wissen nicht, wie wir ihm helfen sollen.

"DEATON! RUF DEATON AN!" Schreie ich laut zu Scott. Kurz darauf zückt er sein Handy aus seiner Hosentasche, wählt die Nummer des Tierarztes und hielt sich das Handy ans Ohr. Währenddessen überzeuge ich davon, ob Derek noch lebt. Leicht streiche ich meine Hand durch sein weiches Pech schwarzes Fell. Sehe eine Stelle, aus der Blut herausdringt. Und merke dabei, wie er schnelle kleine Atemzüge zieht. Sein Herz rast. Er bewegt sich nicht, er gibt keinen Laut von sich und verwandelt sich nicht zurück in seine menschliche Form.

"Derek!" Flüstere ich leise. Keine Reaktion. Obwohl er komplett bei Bewusstsein ist. Er reagiert nicht. Seine Atemzüge sind immer noch schnell und unregelmäßig. Ich mache mir sofort Gedanken um ihn. Wird er es schaffen oder wird ihn diese Wunde umbringen? Das sieht gar nicht gut aus. Es sieht so aus, als wäre die Wunde vergiftet. Vermutlich haben die Jäger keine normale Kugeln benutzt. Warum sollten sie auch. Um einen Werwolf oder jemanden anderes übernatürliches zu verletzen, braucht es mehr als nur eine normale Kugel.

"Deaton kommt so schnell er kann!" Meint Scott und legt auf. Er lässt sein Handy wieder zurück in seine Hosentasche gleiten und kommt sofort auf mich zu. Er wirkt sich runter zu Derek und sieht sich die Wunde an. "Das sieht nicht gut aus." Sagt Scott und sieht mich dabei besorgt an. Ich nicke darauf still und sehe ihn genauso besorgt an.

Als nach kurzer Zeit endlich Deaton kommt, weiß er sofort was zu tun ist. Er behandelt ihn, entgiftet ihn und nach einiger Zeit wurde Derek immer ruhiger. Ihn scheint es besser zu gehen, dennoch heilt er nicht. Verdammt, was ist denn los? Warum heilt er nicht? Er muss heilen, sonst wird er das hier nicht überleben. Ich trete näher an ihn heran, knie mich zu ihm hinunter und sehen ihn mit besorgten Blick an. "Derek?" Flüstere ich leise zu ihm. Langsam sieht er mich an. Seine Augen sehen ängstlich aus. Noch nie habe ich den Wolf, so verletzlich gesehen. Er wirkte immer so stark, Mächtig und so und verletzlich. Doch ist alles nur Fassade? Ist er vielleicht doch nicht so stark, wie er aussieht?

𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 K͟u͟r͟z͟g͟e͟s͟c͟h͟i͟c͟h͟t͟e͟n͟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt