Es war mir unklar, woher meine Kraft kam Armitage zu widersprechen, doch wusste ich sehr wohl, was mich zu meinem nächsten Entschluss trieb.
Während zwischen Armitage und mir noch der Abstand anhielt, nutze ich die Sekundenbruchteile in den der junge Mann meine Worte zu realisieren schien, und nahm Reißaus.
Man könnte fast sagen, dass ich ins Gästezimmer rannte. Anschließend schloss ich die Tür hinter mir ab. Ich hatte keine Angst vor Armitage, aber mir war auch ungewiss, wie er reagieren würde. Aber viel wichtiger - Ich wollte alleine sein. Er sollte mich nicht so sehen.
Kaum hatte sich die Tür verriegelt, brach ich wieder in Tränen aus. Das war viel zu viel.
Armitage hatte mich geschlagen.
Er hatte meine Mitschuld herausgefunden.
Er hatte mich beschimpft und bedroht.Überfordert setzte ich mich auf den Boden und lehnte mich ans Fußende des Bettes. Während ich laute Fußstapfen hörte, konnte ich im Spiegel eine Karikatur der Armseligkeit erkennen.
Es war eine junge Frau mit zerrauften Haaren, die einst ordentlich zurück gesteckt waren. Auf ihrem Gesicht waren Spuren von Tränen zu erkennen, die teils über ihre geröteten Wangen flossen. Dabei waren ihre Augen von dunklen Schatten umgeben, die zuvor als Schminke auf ihren Wimpern lag. Ihr Hals war gerötet und es war klar, dass sich in kurzer Zeit daraus noch kräftige blaue-rote Flecken formen würden.
Diese Frau war ich.
Es kam mir wie Ewigkeit vor, in der ich mein Spiegelbild angestarrt hatte; In Wirklichkeit konnten es aber nur wenige Sekunden gewesen sein. Unterbrochen wurde meine Inspizierung durch kräftiges Klopfen an der Zimmertür - Auch wenn es eher damit vergleichbar war, dass jemand seine Faust gegen das Metall schlug. Ich zuckte zusammen, plante aber nicht aufzustehen.
„Chloe! Öffne diese verdammte Tür!", befiel er mir erfolglos. Er klang aufgebracht, sehr sogar, und ich war nicht bereit, dem Echo meiner Worte gegenüber zu treten.
„Wage es nicht, dich einfach einzuschließen! Wir werden jetzt gefälligst darüber reden!", hallte seine Stimme durch die Tür, während seine Fäuste gegen das Metall hämmerten. Aber ich blieb reaktionslos.
Im verärgerten Tonfall machte er noch weitere erfolglose Überzeugungsanläufe, welche bald gar nicht mehr von mir aufgenommen wurden.
Es schienen Stunden vergangen zu sein, in denen ich mich einzig und allein vom Boden aufgerafft hatte, um mich im Bett zusammen zu kauern. Armitage war von meiner Tür verschwunden, genauso wie mein Weinen abgeebbt war.
Auch wenn ich mir die größte Mühe gegeben hatte, nicht einzuschlafen, wurde ich immer wieder von Erschöpfung überrollt und von einem unruhigen Schlaf geplagt. Ich hatte nicht gezählt, wie häufig ich von bösen Gedanken gejagt aufgewacht war und trotz meines Widerwillens wieder einschlief. Es kam mir am nächsten Morgen vor, als wäre ich nur noch erschöpfter als vorher. Mit meinen Gedanken alleine, starrte ich die Decke an.
Ich sehnte mich so sehr danach von Armitage in den Arm genommen zu werden - von ihm getröstet zu werden. Und das ekelte ich mich an.
Es war die richtige Entscheidung gewesen ihn von mir wegzustoßen. Er hatte mich geschlagen. Von Anfang an hatte er meine Grenzen nicht akzeptiert.
Wie schon zu Beginn, während wir auf die Finalizer geflogen waren. Inzwischen wusste ich, dass ich damals noch nicht bereit für die intensive Annäherung war. Es waren nicht mal 24 Stunden nach unserem ersten Kuss gewesen, als er herausgefunden hatte, dass mein Widerstand durch seine sanften Affektionen sofort weg brach. Und zwar immer wieder. Selbst als er seine Anspannung anhand von Übergriffen an mir ausgelassen hatte, war alles nach einer Umarmung wieder verziehen.
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SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |
Fanfic|»Sei froh, dass ich dir nicht mehr antue! Würde ich dein Geheimnis ausplaudern, würde dir viel Schlimmeres widerfahren!«| Die junge Chloe Naru ist auf der Liste der diesjährigen Absolventen der Akademie. Mit ihren herausstechenden Leistungen betrit...