Chapter No. 60 |HOW I MET YOUR MOTHER|

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Armitages Gesichtszüge entglitten ihm schlagartig und ich war mir plötzlich nicht mehr sicher, ob ich die Antwort überhaupt noch hören wollte.

„Armitage?", hakte ich nochmal nach, als der junge Mann für meinen Geschmack viel zu lange zögerte.

„Chloe, ich liebe dich. Das wird jetzt alles sehr absurd klingen, aber du musst mir versprechen, mir zu zuhören, ja?"

Verunsichert sah ich ihn an.

„Ich verstehe nicht ganz. Was meinst du?"

Der Mann atmete tief durch und griff nach meinen Händen. Es wirkte auf mich aber eher, als wollte er mir damit Kraft spenden, anstatt Schutz suchen zu wollen. Das ergab für mich alles keinen Sinn.

„Chloe, ich weiß es von deiner Mutter", die Worte sprach er langsam und deutlich. Anschließend machte er eine Pause und gab mir die Zeit den Umfang seiner Worte zu verstehen.

Meiner Mutter? Meine Mutter war tot oder sonst wo verschollen. Armitage musste mir irgendwelche Lügen auftischen. Entgeistert löste ich meine Hände aus seinem Griff und stand auf.

„Nein. Nein! Armitage, ich habe dir von meiner Mutter erzählt. Lüg mich nicht an! Sag mir die Wahrheit!", befiel ich ihm aufgelöst.

„Bitte setze dich wieder und höre mir zu. Deine Mutter ist hier und lebt. Wir hatten den Widerstand auf Crait in die Enge getrieben, aber sie konnten schließlich doch fliehen. Zurück blieb ein aufgegebener Stützpunkt. Keinen Zurückbleibenden. Zumindest bis eine Frau gefangen genommen wurde, die sich Zutritt auf unser Schiff verschaffen wollte. Es war die sofortige Exekution aller Widerständler vorgeschrieben, aber diese Frau sah dir so ähnlich und hatte nach dir verlangt. Mir leuchtete ein, dass sie es sein musste und ließ sie gefangen nehmen. Ich wollte wissen, was sie von dir wollte. Während ich sie hier im Geheimen verhörte, erfuhr ich, dass sie dir für das Verschicken der Pläne danken wollte. Anschließend führte eines zum anderen. Chloe, es tut mir leid!"

Verzweifelt war er ebenfalls aufgestanden, als ich mich nicht setzte. Erneut griff er nach meinen Händen und strich behutsam über die Handrücken.

Während er sprach, versuchte mein Gehirn die neuen Informationen so schnell wie möglich zu realisieren. Meine Mutter lebte. Sie war hier auf diesem Schiff. Die in meinen Gedanken schon lange verabschiedete Frau wollte plötzlich wieder in mein Leben treten. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Im nächsten Moment stieg Wut in mir auf, dass Armitage es mir verheimlicht hatte, aber dann sah ich sein Gesicht – Er blickte mich an wie ein angeschossenes Tier. Ja, er hatte es nicht selbstständig erzählt, doch hätte er mir auf meine Nachfrage jede Lüge auftischen können. Aber er hatte mir die unbequeme Wahrheit erzählt. Es wäre ungerecht trotz dessen sauer auf ihn zu sein. Ich schluckte meinen Missmut herunter und konzentrierte mich auf wichtigeres.

„Hast du- Hast du ihr beim Verhör...?", ließ ich meine unbeendete Frage im Raum schweben. Ich wusste, wie solche Befragungen bei der ersten Ordnung abliefen, falls sich die Person weigerte zu kooperieren.

„Nein! Ein Betäubungsschuss auf Crait bei der Gefangennahme, ansonsten habe ich ihr kein Härchen gekrümmt. Der Verhör verlief gewaltfrei", versicherte er mir, und ließ meine schlimmsten Befürchtungen damit verschwinden.

Etwas überfordert ließ ich mich wieder aufs Polster der Couch sinken. Armitage kniete sich vor mir hin und nahm meine Hände wieder ich seine.

„Ich weiß, dass ist ein ganz schöner Brocken an Informationen. Aber glaub mir, ich wollte es dir sagen. Jedoch hatte ich bisher noch nicht den richtigen Moment gefunden – Nicht, dass es jemals einen guten Moment geben würde, um seiner Liebe zu gestehen, dass ihre totgeglaubte Mutter auf der gegnerischen Seite ist und vom Freund gefangen genommen wurde, wodurch er unschöne Sachen herausgefunden hatte. Ich wollte dir nicht weh tun", er küsste anschließend meine Hände, aber ich hatte ihm schon vergeben.

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt