Chapter Thirteen

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Wenn ich meine Mutter vermisse, schaue ich mir ihre Filme an

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Wenn ich meine Mutter vermisse, schaue ich mir ihre Filme an. Das tat ich schon immer, es war einfacher. Meine Mutter auf dem Bildschirm zu sehen, war immer noch besser als gar nicht. Bei meinem Vater ist es wesentlich schwieriger. Ich kann nicht einfach auf Netflix einen Film anmachen. Ich muss ihn mit Facetime anrufen, damit ich ihn sehe.
Meine Mutter und mein Vater haben vielleicht beide kaum Zeit für mich, aber es gibt einen Unterschied. Sobald meine Mom zu Hause war, nahm sie sich Zeit für mich. Bis sie wieder flog. Mom weiß alles über mich, meine Ziele und meine Probleme. Dad weiß meine Ziele, weiß aber nicht wie viel es mir bedeutet sie zu verwirklichen. Dad unterstützt mich mit Geld, Mom unterstützt mich emotional. Und egal wie viele Meilen zwischen uns sind, ich liebe sie von ganzen Herzen.
Die Tür geht auf. Keith kommt rein. Er hat mich schon vorgewarnt, dass er sich eine Schlüsselkarte holt, damit ich die Tür nicht aufmachen muss. Ich habe ihm mein Okay gegeben, denn er ist der einzige den ich momentan sehen will. Tami soll ihren Urlaub genießen und das geht nicht wenn sie merkt wie schlecht es mir geht.
» Hey.« er zieht seine Schuhe aus und kommt zu mir ins Bett. Der Kuss, den er mir an meine Schläfe drückt ist hauch sanft. Doch schlägt er durch meinen Körper, als hätte er nicht von der Stelle abgelassen. » Alles okay?«
» Ja. Wie war die Arbeit?«
» Langweilig, wie immer.« er kuschelt sich an mich. Die Arme um meinen Bauch, den Kopf auf meiner Schulter und an meinen gelegt. » Was schaust du?«
» Hypnotic.«
Mein Herz schlägt schneller, als er sein Gesicht in meine Halsbeuge schmiegt. » Ich dachte du magst keine Thriller.«
» Tue ich auch nicht, aber meine Mom spielt die weibliche Hauptrolle, sie dürfte jeden Moment aufgespießt werden.«
Ich kenne die Filme in denen sie mitgespielt hat in und auswendig. Keine Ahnung wie oft ich mir jeden einzelnen angesehen habe.
» Dein Vater hat die größte Luxushotelkette Amerikas, aber was macht deine Mutter?« frage ich.
Wir wollten zwar nicht über unsere Eltern reden, aber ich muss mehr über Keith erfahren. Ich will mehr über Keith erfahren. Vor allem jetzt, wo ich weiß, dass wir uns ähnlicher sind, als ich anfangs dachte. Dazu will ich mich ein wenig von meinen Problemen ablenken.
» Momentan sitzt sie an einem Buch, aber glaub mir, schreiben ist nicht ihre Stärke.«
» Momentan?«
» Bevor sie mit meinem Vater zusammenkam hat sie in einem Laden hier in Rosewood gearbeitet, dann hat sie versucht ihre kreative Ader zu finden und alles ausprobiert. Singen, Theater, Tanzen und jetzt schreiben, aber sie glaubt mir nicht, wenn ich ihr sage, dass es nicht das richtige ist.«
Das erklärt, wieso Keith sich nicht für eine Sache entscheiden kann, sondern ständig zwischen den Jobs wechselt, dass ich keinen Überblick mehr habe, welchen Job er an welchen Tag ausführt. Deshalb sage ich einfach dass er arbeitet - das passt schon.
» Lass sie sich ausprobieren, sie wird schon das richtige finden, wenn es soweit ist.«
Mein Vater wollte kein Parfüm herstellen. Es ist einfach so gekommen. Erst wollte er ein Restaurant aufmachen, dann hat er eine App entwickelt und dann kam August. Mein Vater ist klug, er hat ihn vielen Bereichen Ahnung, aber nur kein Glück gehabt.
» Wusstest du schon immer, dass du Modedesignerin werden willst?«
» Ohja. Ich hatte schon immer Spaß daran zu nähen und designen. Früher habe ich Kissen und Stofftiere genäht, die eher aussahen wie Voodoopuppen.« bei dem Gedanken muss ich kichern. » Kollektionen mit Kleidern, die mir alle gefallen. Oder Unterwäsche, die meinen Geschmack entsprechen. Jeans mit der perfekten Länge für meine Beine. Die richtige Farbe, der richtige Schnitt, alles wenn man es braucht. Weißt du wie schwierig das geworden ist bei Gucci schöne Klamotten zu finden? Die Sonnenbrillen, Taschen und Gürtel sind noch schön, aber alles andere.. Was? Wer trägt denn ein neon-pinken Pullover mit einem Tiger drauf?«
Er schmunzelt und steckt mich glatt an.
» Und du? Warum wechselst du zwischen deinen Jobs?«
» Ich will mich auf nichts festlegen. Mein Vater wollte, dass ich die Hotelkette übernehme, aber ich bin nicht aufs College gegangen, weil ich lieber arbeiten wollte. Und eine Luxushotelkette zu führen ist mir zu viel. Geld ist nicht alles, ich will später Zeit haben, falls ich Kinder haben sollte. So arbeite ich mal im Cherry Bean, hinter der Bar, am Strandkiosk oder in der Werkstadt. Es wird nie langweilig und ich bekomme Geld rein, wenn ich welches brauche.«
Ich klappe den Laptop zu und stelle ihn zur Seite. Dann lege ich mich auf die Seite um in seine grünen Augen zu schauen. Sofort heben sich meine Mundwinkel.
» Ich will auch Zeit für meine Kinder haben, aber ich will auch etwas erreichen. Es ist schwierig sich zu entscheiden, aber solange ich nicht wie mein Vater werde ist es mir recht.«
Wenn ich mich nicht für die Gefühle meiner Tochter oder meines Sohnes interessiere, will ich keine Mutter sein. Es soll meinen Kindern gut gehen und nur Geld ist nicht alles. Sich die Zeit zu nehmen und zu zuhören ist manchmal viel wichtiger.
» Unsere Väter sind schwerbeschäftigte Männer, das darfst du nicht unterschätzen.«
Wir beide rollen mit den Augen. » Ich liebe meinen Vater, ich gönne ihm alles, was er sich aufgebaut hat, aber manchmal wünschte ich er würde sich dafür interessieren wie es mir geht, was ich mache, wenn ich unterwegs bin.« gebe ich zu.
» Mein Vater interessiert es nur dass ich arbeite, alles andere will er gar nicht wissen. Und ansonsten streiten sich meine Eltern andauernd.«
» Meine Eltern streiten sich zwar nicht, aber manchmal sieht es nicht so aus als würden sie sich lieben, verstehst du?«
Es ist ein hin und her. Wenn Mom zu Hause ist, verbringt sie Zeit mit mir, da mein Vater nicht da ist. Wenn wir zu dritt sind, schaut mein Vater sie nie verliebt an oder so, er nimmt es einfach hin, dass sie da ist. Als wäre es selbstverständlich, als wäre sie jeden Tag zu Hause. Aber wenn meine Mutter bei einem Dreh ist, interessiert sich mein Dad nur noch dafür, dass es ihr gut geht und dreht durch, wenn er sie nicht erreicht. Jedoch erreichen sie sich beide nie gegenseitig. Ich blicke da nicht durch.
» Meine Eltern haben sich wahrscheinlich nie wirklich geliebt. Ich verstehe gar nicht, warum sie zusammen sind.«
» Du hast doch eine Schwester, was ist mit ihr?«
» Sie lebt bei ihrem Vater. Ich bin, offen gesagt, durchs fremdgehen entstanden, weshalb sie sich, als es rauskam von einander getrennt haben. Damals war meine Mutter noch glücklich, man hat ihre Liebe richtig erkannt, aber sie ist zu meinem Vater, weil sie wusste er kann sich um uns beide kümmern. Teddie hat den Großteil ihres Lebens damit verbracht mich zu hassen, weil ich die perfekte Familie zerstört habe, dabei war es meine Mutter.« ich höre ihn Schmunzeln. » Ruby musste erst kommen, damit wir schaffen den Krieg zwischen uns zu beenden. Und jetzt hab ich eine nervige, besserwisserische kleine Schwester.«
» Ich denke, so sind Schwestern eben.« Ich drehe mich auf den Rücken und schaue an die Decke. » Manchmal fühle ich mich als könnte ich das Gefühl Liebe nicht entwickeln.«
» Hast du es versucht?«
» Früher ja.«
Ich liebte die Vorstellung, mein Leben mit der Person zu verbringen in der man sich verliebt hat. Mit ein und der selben Person alt zu werden und gemeinsam zurück zu blicken. In der Realität sah es nur anders aus. In der Realität wird man von allem und jeden allein gelassen, wenn man nicht ins Bild passt. Wenn man nicht die Person ist, die andere denken zu sein.
» Mit sechzehn war ich so gut wie auf mich allein gestellt. Die Highschool, das College, meine Reisen, alles. Meine Mutter war für zwischendurch für ein Jahr in Tokyo um einen Film zu drehen. Mein Vater war zu viel mit August beschäftigt. Dann fing es an, dass ich die Leere versucht habe zu füllen indem-«
» Du angefangen hast zu trinken und jeden Typen abgeschleppt hast, der dich begehrt hat.«
Mein Kopf dreht sich ruckartig zu Keith, er schaut nun auch zur Decke. » Ja..«
» Bei mir war es genauso. Ich habe wahrscheinlich jedes Mädchen meines Jahrgangs gedatet, damit ich mich nicht so einsam fühle.« nun schaut er mich an. » Im Gegensatz dazu passiert es schnell, dass ich abhängig von Personen werde, mit denen ich denke zusammenzupassen. Aber Liebe? Ich weiß nicht, wann ich zuletzt dachte mich verliebt zu haben, weil ich davor verletzt wurde.«
Ach Keith, warum sind wir uns so ähnlich?
» Kann ich dir etwas absurdes verraten?« frage ich, während ich langsam in seinen Augen versinke.
» Selbstverständlich.« Keith streckt seine Hand aus und legt sie an meine Wange.
» Ich glaube, es ist kein Zufall, dass Tamara mich ausgerechnet hier her gebracht hat.«
» Wieso?«
Ich schließe meine Augen und schmiege mich ein wenig mehr an seine Handfläche.
» Weil ich seit Jahren jemanden suche, der mich versteht... und jetzt bist du hier.«

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